Wer sich der Tragweite dieser Entscheidung nicht bewusst ist, kann ja einmal versuchen 1 Woche so zu leben wie um 1850.
Da bin ich voll bei dir. Die Nutzung fossiler Brennstoffe hat unsere zivilisatorische Entwicklung enorm angestoßen, und niemand will ohne diesen Quantensprung der Technologie noch leben.
Das heißt aber nicht, dass der nächste Quantensprung nicht überfällig ist. Inzwischen sind Öl, GAs etc. ein nicht unerheblicher Risikofaktor. Ich bin bei alledem aber Optimist: Wir schaffen das, und zwar auch ohne Planwirtschaft. Dafür muss man aber die Probleme mal richtig benennen, und jene ausbremsen, die einen Haufen Kohle für Nebelgranaten und Anti-Aufklärung hinblättern.
Und dann sollte man sich noch fragen, was bei den Billionen die für den Kampf gegen den Klimawandel aufgewendet werden, tatsächlich dabei raus kommt und ob dieses Geld nicht vielleicht an anderer Stelle bessere Dienste verrichten könnte.
Ich bin überzeugt, dass man sich unter dem Strich einiges erspart. Momentan haben wir halt das Problem, dass der Verbrauch von Gemeingütern (saubere Luft, sauberes Wasser, Artenvielfalt, Waldflächen,...) vom Markt nicht eingepreist wird, weswegen sie ausgebeutet werden. Das zu Grunde liegende spieltheoretische Problem nennt sich "tragedy of the commons" oder auf Deutsch "die Tragödie der Allmende".
Wäre ich Libertärer, würde ich versuchen, dieses Problem marktgerecht zu lösen, denn damit steht und fällt die Frage, ob es eine Marktlösung geben kann. Momentan gibt es sie nicht, und daher muss man auf das (inhärent imperfekte) Instrument der Regulierung zurück greifen.
Klar, du wirst aus religiösen Gründen anderer Meinung sein, aber das ist meine Meinung. ;-)
Also wie erreichen wir den größten Nutzen für die Weltbevölkerung.
Da bin ich auch bei dir. Wobei man Wohlstand eben nicht nur monetär sehen darf. Dass jemand im eigenen Land eine Zukunft für seine Kinder sieht, ist weit wichtiger als der Umstand, sich ein neues Smartphone kaufen zu können.
In der Vergangenheit wurden diese Probleme zumindest in den USA vor der (progressive era) marktgerecht gelöst:
Eine Fabrik verschmutzt z.B. das Gewässer, in dem Du schon immer gefischt hast und die Fische sterben. Du kannst deinen Lebensunterhalt als Fischer nicht mehr bestreiten und ziehst vor Gericht. Wenn erwiesen ist, dass die Fabrik das Gift in den Fluss geleitet hat, muss sie dir Entschädigung zahlen. Es gibt aus der Vergangenheit unzählige dokumentierte Fälle, wo das genau so gelaufen ist und dazu geführt hat, dass die Fabriken ihr Verhalten geändert haben.
Beim CO2 wird es schwierig eine tatsächliche Schädigung nachzuweisen. Es ist Teil eines natürlichen Kreislaufes und jedes Lebewesen stößt es aus.Außerdem ist es in den niedrigen Konzentrationen, die auf der Erde vorkommen völlig unschädlich für Mensch und Tier bzw. die Planzen hätten gern viel mehr davon. Mit einer Theorie, die u.a. besagt, dass in einem Zeitraum von 3000 Jahren (ja das IPCC spricht von diesem Zeitraum)das ganze Eis abschmilzt, wenn der CO2 Ausstoß so weitergeht kann man nicht vor Gericht ziehen. Vor allem nicht dann, wenn man selbst auch ständig CO2 ausstößt.
Also braucht es Verträge zwischen den Ländern, heißt es. Viel Spaß damit. Deutschland wird selbstverständlich versuchen den Plan zu übererfüllen und der Rest macht gar nichts.
Warum dauern Straßenbauprojekte in Deutschland so lange und wenn irgendjemand einen seltenen Käfer sieht, wird der Bau gestoppt, und in anderen EU Ländern werden die Autobahnen in Rekordzeit aus dem Boden gestampft, obwohl für alle in der EU die gleichen Regeln gelten?
Weil es den anderen Ländern eben scheißegal ist.
Darüber kann man sich aufregen, aber es ist so wie es ist.
Einer der größten Umweltverschmutzer wird leider in der Diskussion komplett ausgespart.
Das Militär, also die Staatsmacht selbst.
Gegen dass was wir in meiner Soldatenzeit mit unseren Panzern rausgeblasen haben, erscheint das was man als Privatmann macht geradezu lächerlich.
Marktpreis für CO2?
Wer soll den wie festlegen?
Nun zum Wohlstand.
Ich rede nicht von Smartphones.
Wenn sich der weltweite Wohlstand um ein paar Prozent reduziert , passiert uns nicht viel, aber für die Armen in der 3.Welt bedeutet das den Hungertod.
Ich wäre froh diese Leute könnten Öl und Gas verheizen, anstatt die Wälder abzuholzen oder Plastikmüll zu verbrennen.
Die Lösung ist ganz einfach:
Wer meint es wird zu viel CO2 ausgestoßen, soll sein Verhalten ändern und nicht den Staat beauftragen, andere Leute zu zwingen, Dinge zu tun für die man selbst offensichtlich nicht bereit ist.
Verzicht sehe ich nämlich bei den Klimakids überhaupt nicht. Auch nicht bei unseren Politikern und auch nicht bei den besorgten Eltern.
Eine weitere Maßnahme wäre Leuten wir Elon Musk möglichst nicht ins Handwerk zu pfuschen. Dann endet das Erdölzeitalter ganz von selbst.
Macht man aber nicht. Da erhebt man lieber Strafzölle auf Teslas (und sonstige Waren aus Übersee).
Posted using Partiko iOS
Wie immer bin ich nich überall einer Meinung, aber jedenfalls waren einige interessante Punkte dabei. Danke fürs kommentieren!
Ich wäre erschrocken, wenn Du mir zu 100% zustimmen würdest : )
Die einzige Lösung bestünde darin, alles in Privateigentum zu überführen, was kein Problem wäre, da auch Genossenschaftseigentum u. ä. Privateigentum ist! Das habe ich kürzlich in sehr ähnlichem Zusammenhang @afrog gegenüber erwähnt, selbstverständlich völlig ohne Resonanz.
Das wäre auch die einzige denkbare Grundlage für durchgängige Kostenwahrheit und -klarheit, ohne die wiederum eine reine Marktlösung undenkbar ist! Aber bei einem Status Quo, der der Befriedigung der Nachfrage von ca. 99,5 %
Tiefblindstrenggläubigen nach Staats-Herrschafts-Zwangs-Gewalt entspricht, ist das völlig utopisch!
Ich hatte die Idee auch schon mal. Das Problem, das man damit schafft, ist mMn schon fast philosophisch: Werden wir wirklich freier, indem wir sogar die Atemluft unfrei machen?
Interessanter, berechtigter Einwand! Da war ich zu ungenau, es muss heißen: ...alle knappen Güter in Privateigentum zu überführen...
Für nicht knappe Güter ist keine Bewirtschaftung und damit kein Preis und kein Eigentum nötig. Die liegen außerhalb der Ökonomie.