PSIQUR: Der Schnee ist grün
Chapter 1: Der Abend des Frühlings
Teil 3
Der junge Mann scheint erneut in seinen Gedanken versunken zu sein, nur überlegt er weniger wieso dies geschehen ist und wie er seine Freundin zurückbekommen kann. Die einzig präsente Frage ist, wie es nun weiter gehen soll.
Sein Verstand wirkt absonderlich, etwas scheint sich binnen weniger Sekunden verändert zu haben. Er betrachtet sein Leben und seine Vergangenheit, auch kürzlich erlebte Dinge auf eine abstraktere Weise, wie er dies nie zuvor getan hat. Ihm erscheint die eben verlorene Beziehung nicht mehr wichtig, es scheint ihm, als würde diese Haut nicht auf sein Skelet passen, ihn nicht vollständigen und korrekt bekleiden können.
Auch seine Studienwahl sieht Lakis in diesem Moment als ganz und gar nicht beste Möglichkeit, seine Gedanken verhalten sich wie ein Wasserfall;
»Das ist doch nicht Leben. «
»Was ist die Erfüllung, wo steckt denn mein Glück? « Eigentlich sollte ein 25-jähriger Student wohl selbstsicherer im Leben stehen, aber in dieser verrückten Welt ist dies denke ich eine Utopie anzunehmen ein Mann Mitte zwanzig wäre schon in einer Position mit der er zufrieden ist.
Auch Lakis greift in diesem Moment nach Utopien, er träumt von sich in der Hauptrolle eines Kinofilmes, davon, dass Bücher über seine Person geschrieben werden, davon etwas Gigantisches zu erschaffen.
Nach einigen Minuten des Rumdümpelns in seinem Gehirn legen sich seine Gedanken wieder und Lakis geht in seine Wohnung um kurz darauf mit einem kleinen Holzschächtelchen zurück auf den Balkon zu kommen.
Er stellt die Schachtel auf den Tisch und öffnet den metallischen Verschluss, in ihr befinden sich Papes, Material für Tippfilter und feinstes Cannabis der Sorte Nevilles, dass er vor Kurzem von einem alten Bekannten zugesteckt bekomm en hatte.
Lakis raucht gelegentlich Marihuana seitdem er dieses in seiner Jugend als gute Alternative zu Alkohol aufgrund der deutlich milderen Wirkung entdeckt hat. Gelegentlich raucht er auch mehr als gelegentlich, wogegen er dann anzukämpfen versucht, bis er dann wieder eher nur gelegentlich einen Joint raucht. Dies zumindest sein Erklärungsversuch zu Seiten seiner Freunde, der einem durchaus ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern kann…
Er sitzt da und dreht sich eine Tüte aus den ungebleichten Smoking-Red Papes und seinem kleinen kostenlosen Geschenk. Sein Feuerzeug lässt die fertige Tüte erglühen und der Rauch bringt Lakis dazu stark zu husten. Seit längerer Zeit hat er nicht mehr geraucht, sodass er sich nun erst wieder an das Kratzen in seinem Hals gewöhnen muss.
Das Rauchen von Marihuana ist möglicherweise mit dafür verantwortlich, dass Lakis in seinem Leben auf einige Dinge mit der Zeit immer gleichgültiger reagiert hat. Es ist nicht unbedingt, dass ihm die Leidenschaft entzieht, aber doch kann er eine gewisse Motivationslosigkeit an sich selbst bemerken, die die letzten Jahre doch sehr zugenommen hat.
Allmählich entfaltet der Rauch der glühenden Tüte seine Wirkung. Die synaptischen Verbindungen in Lakis Gehirn werden durch das zu sich genommene THC zwischenzeitlich umgelenkt wodurch seinen Ideen und Überlegungen ganz neue Möglichkeiten offenstehen.
Sehr schnell distanziert er sich von seiner aktuellen Situation, es ist kaum noch präsent, dass Joanne soeben ihren Platz in seinem Leben aufgegeben hat. Allgemein führt sein Zustand des High-Seins dazu, dass Lakis sich mehr und mehr in seinem Kopf befindet, seine Umwelt nimmt er nur sehr vage wahr.
Mittlerweile ist es 23:11 Uhr und die meisten Lichter, die hinter den Vorhängen der einzelnen Fenster des Nachbarhauses zu erkennen waren sind erloschen. Der Joint liegt zur Hälfte abgebrannt im Aschenbecher und Lakis sitzt immer noch auf seinem hölzernen Klappstuhl und starrt in die Nacht.
Möglicherweise war es die berauschende Wirkung des Grases, dass ihn dazu brachte sein momentanes Leben einmal komplett zu überdenken, vielleicht aber auch nur die Tatsache, dass seine Beziehung nun zu Ende geht und ihm schlagartig bewusst wird, was seine eigentliche Motivation war & das diese nun verschwinden wird.
, Jaja', denkt Lakis ,Das Studium ist schon nicht schlecht, aber...'
, Was wäre, wenn ich etwas anderes mache, etwas zu dem ich mich wirklich berufen fühle?'
, Und was soll das sein? Du bist lustig'
, Na und, wer nicht wagt der nicht gewinnt und was soll schon passieren…? ‘
Ein Innerer Monolog oder eine Wirre Konversation? Wie auch immer man diese gedankliche Unterhaltung bezeichnen will ist egal, entscheidend ist die in Lakis aufgekommene Stimme, die ihn fragt was er will und ihn selbst dazu bringt seine Situation und seinen ,gewählten Weg' zu überprüfen.
Zunehmend schweifen seine Gedanken ab, werden melancholisch, zynisch und auf gewisse Weise negativ. Er redet sein Leben schlecht, empfindet seine Freunde als untreue Zeitgenossen und ist tief enttäuscht von seiner Umwelt. Unergründlich woher diese plötzliche Gefühlsexplosion kommt, wo die noch vor wenigen Minuten so präsente Gleichgültigkeit nun geblieben ist.
Lakis wirkt zornig, er ballt die Faust mehrmals und öffnet sie anschließend wieder. Jedes Mal sieht man wie die blauen Äderchen, die seine Hände und Unterarme zieren, wie sie anschwellen und wieder kleiner werden. Auch seine rechte Stirnfalte hebt sich von seinem etwas erröteten Gesicht prägnant ab. Seine Gedanken liefern sich eine Art Schlacht.
Zwei Positionen wohnen, ja man könnte gar sagen ringen, gerade in Lakis Schädel, der beständige junge Mann, der sich in eine gewisse Richtung entwickeln gesehen hat & die andere Stimme, die ihm sagt, dass das eigentlich nicht Alles sein kann und wissen möchte wo er seine Leidenschaft sieht, ob er nicht ein anderes, außergewöhnlicheres und mehr erfüllendes Los ziehen könnte.
Der Fokus seines Denkens liegt darin das Studium in den Sand zu setzen, diese Stadt zu verlassen und einen Weg der mehr seine Abenteuerlust stillen kann einzuschlagen. Sich selbst belächelnd sitzt er da und murmelt:
» Du kleines Kind, mit dem Kopf durch die Wand… Nun gut. «
Weitere Gedanken zu diesem Thema tummeln sich in Lakis Kopf, werden aber durch die aufkommende Müdigkeit stark gebremst. Lakis richtet seinen Oberkörper auf, stützt seine Hände auf die Oberseite seiner Knie und drückt sich mehr oder weniger in aufrechte Position. Verwirrt aber auf eine merkwürdige Weiße positiv beeinflusst, beinahe beflügelt, geht er in das Innere seiner kleinen Wohnung und macht es sich sogleich auf seinem Bett bequem.
Er stülpt seine Shorts aus, öffnet die Knöpfe seines Hemdes und wirft die Kleidung auf den Boden vor dem Bett. Einen leises Seufzen entgleitet Lakis, als er sich zudeckt und zugleich tief in seine Matratze sinken lässt.
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Good story