My first word: "car"

in #self-realization4 years ago (edited)

The first understandable word of a baby child is mostly "mom". In exceptional cases, maybe „dad“. Mine was "car".

When my parents picked me up from the hospital, they could see how much I enjoyed my first drive. I was immediately hooked for the welcome change after two weeks in the incubator. My mother and I were separated at birth because of life-threatening complications.

As soon as I could say "car", I used my index finger to point out to everyone I could see on every trip: "car", "car", "car"...

When others had a subscription to the Mickey Mouse, I read the „Auto Bild“ weekly. It was the first thing to do after I came home from the boarding school over the weekend after looting the candy drawer.

Then between 10 and 13 years I wanted to be a car designer. I kept drawing cars as I imagined they would look in a few years. I don't want to show off, but they really looked like that afterwards.

My parents had a taxi. For a few years my father was my hero when he drove towards the evening sun and I watched him until the white Mercedes Diesel had disappeared at the end of the street.

My parents always wanted me to have a better life than them. Under no circumstances should I become a taxi driver, I should graduate from university. So I did and worked in various, sometimes highly qualified jobs - until today.

In an educational leave, I wanted to earn a little bit more and it happened to me that driving a taxi came into my mind. I will never be forgotten when I saw the first address on the display. My heart was racing, the adrenaline flooded my body. What would I expect there and then all night long? The beginning of a night shift is like the beginning of a new adventure. The activity is always the same, but the places and people you meet are different. The night is timeless and writes its own script, depending on the individual destinations and the decisions that I make after each exit to catch the next passenger in the street like a Pokemon.

All of Vienna is like a playing field on which passengers have to be collected at certain times. Like in the casino, whether you are successful is a mixture of research, strategy, experience and luck. And after a passenger gets out, the ball begins to roll again and again. Whether I am correct with the last decision will also be answered immediately. The longer I am without a passenger, the more erroneous the decision was to go to a specific location or taxi stand. Then the hesitation begins with the decision and the consideration to take a new one and to replace the old one.

Seen in this way, it is a game and the most exciting professional activity of my life.

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This is one of the Tesla taxis that I was driving. >>More pics like this on my Instagram<<

Deutsch: Mein erstes Wort: „Auto“

Das erste verständliche Wort eines Kleinkindes ist meistens "Mama". In Ausnahmefällen vielleicht "Papa". Meins war "Auto".

Schon als mich meine Eltern aus dem Spital abholten, konnten sie bei mir beobachten, wie sehr mir meine erste Autofahrt gefiel. Ich war sofort Feuer und Flamme für die willkommene Abwechslung nach zwei Wochen im Brutkasten. Meine Mutter und ich wurden gleich bei der Geburt wegen lebensgefährlicher Komplikationen örtlich getrennt.
Sobald ich "Auto" sagen konnte, zeigte ich mit dem Zeigefinger bei jeder Autofahrt auf alle, die ich erspähen konnte: "Auto", "Auto", "Auto"...

Als andere ein Abo der Micky Maus hatten, hab ich wöchentlich die Auto Bild gelesen. Das war das Erste, wenn ich über das Wochenende vom Internat nach Hause kam, nachdem ich die Süßigkeitenlade geplündert hatte.

Dann so zwischen 10 und 13 Jahren wollte ich Autodesigner werden. Ich zeichnete unaufhörlich Autos, so wie ich sie mir vorstellte, dass sie in einigen Jahren aussehen würden. Ich will ja nicht angeben, aber die sahen dann wirklich so aus.

Meine Eltern hatten ein Taxi. Eine Zeit lang war mein Vater mein Held, wenn er damit der Abendsonne entgegen fuhr und ich ihm nachschaute, bis der weiße Mercedes Diesel am Ende der Straße verschwunden war.
Meine Eltern wollten immer, dass ich einmal ein besseres Leben habe als sie. Ich sollte auf keinen Fall auch Taxifahrer werden, sondern studieren. Das tat ich dann auch und arbeitete in diversen entsprechenden, teilweise auch hochqualifizierten Jobs - bis heute.

In einer Bildungskarenz wollte ich mir geringfügig was dazu verdienen und mir kam eher zufällig das Taxifahren in den Sinn. Nie werde ich vergessen, als ich dann die erste Adresse am Display sah. Mein Herz fing an zu rasen, das Adrenalin durchflutete meinen Körper. Was würde mich dort und in weiterer Folge die ganze Nacht hindurch erwarten? Der Beginn einer Nachtschicht ist wie der Anfang eines neuen Abenteuers. Zwar ist die Tätigkeit immer dieselbe, aber doch sind die Orte und Menschen denen man begegnet verschieden. Die Nacht ist zeitlos und schreibt ihr eigenes Drehbuch, abhängig von den einzelnen Destinationen und den Entscheidungen, die ich nach jedem Aussteigen treffe, um den nächsten Fahrgast wie ein Pokemon einzufangen.

Ganz Wien ist wie ein Spielfeld, auf dem es zu gewissen Uhrzeiten Fahrgäste einzusammeln gilt. Ob ich dabei erfolgreich bin ist so wie im Casino eine Mischung aus Recherche, Strategie, Erfahrung und Glück. Und nachdem ein Fahrgast ausgestiegen ist, beginnt die Kugel jedes Mal aufs neue zu rollen. Ob ich mit der letzten Entscheidung richtig liege wird auch sofort beantwortet. Umso länger ich ohne Fahrgast bin, desto fehlerhafter war die Entscheidung, einen bestimmten Ort oder Standplatz anzufahren. Dann beginnt das Hadern mit der Entscheidung und die Überlegung, eine neue zu treffen und die alte damit zu ersetzen.

So gesehen ist es ein Spiel und die aufregendste berufliche Tätigkeit meines Lebens.

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Tolle Story 😊😉

Danke! Ich hoffe, dass sie von vielen Leuten gelesen und für gut befunden wird und auch auf so viel Rückmeldungen wie bei meinem ersten Beitrag. 😃

So viele Rückmeldungen wie auf dein Intro bekommst du zum Beispiel für Berichte über Meetups oder wenn du deinen Artikel in eine sehr aktive Community postest. @reishi hat zum Beispiel seinen zweiten Post in eine Community gepostet und hatte damit sehr viel Erfolg. Es ist normal, dass du dir am Anfang erstmal ein Netzwerk aufbauen musst. Schau dich doch mal auf der Plattform um und kucke was die anderen so veröffentlichen. Ich versuche immer mindestens 10 andere Posts zu lesen & zu unterstützen, bevor ich wieder was schreibe.

Wie findet man eine thematisch relevante Community? Kann ich den Post nachträglich auch in eine Community posten, oder ist der Zug jetzt schon abgefahren?

Ist manchmal schwierig mit dem finden von relevanten Communities, zu Deutschen Communities hab ich vor einiger Zeit was zusammen geglaubt.
https://peakd.com/hive-121566/@siphon/uebersicht-zu-deutschsprachigen-communities
Edit:
Du kannst einen cross-post in eine Community in der du Abonnent bist nachträglich machen.

Danke. Sehr brauchbar. Hier geht es offensichtlich vorrangig um Themen, wo es um Hive selbst geht plus Reisen und Humor. Ich sehe da jetzt keine Spcial Interest Community, wo das rein passen würde. Ich könnte eine eigenen Community gründen, in der es um persönliche Weiterentwicklung ganz allgemein geht. Was meinst du? Nur wie bekommt man da Leute rein?

eine eigenen Community gründen

das halte ich grundsätzlich für eine sehr gute Idee, da der Dt. Community wie du selbst bemerkt hast noch viele Themen fehlen.
Subscriber zu bekommen hängt ganz viel mit Geduld und ständiger Präsenz zusammen, natürlich ist es auch vom Thema sehr abhängig.
Wenn Du das Projekt umsetzten willst, bin ich gern mit Rat und Tat behilflich.
Auf der Chain geht alles besser wenn man Verbündete hat ⚖

Interesse weckst Du dann, wenn Du Dir treu bleibst und weiter machst :-) super Geschichte

Der Zug ist abgefahren. Kannst ja mal bei meinen Subscriptions kucken was dich interessiert. 😉

Ich kann nur Gutes über Autofahrten mit dir berichten. Schönes Bild weiter so! 😎

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Schöner Beitrag, leider erst jetzt gesehen! Daher ein Tipp statt eines Upvotes.
Wg. der Communities, die beste "Reichweite" für deutschsprachige posts hat sicher die DACH Community. Die Wien Community wäre passend, ist aber eher klein.

Danke für die Info! Bin noch am lernen.

Really cool :-)