Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt bestätigte am Montagnachmittag die Durchsuchungen in Kaiserslautern und Rüsselheim. Diese könnten noch Tage andauern, da zum Teil Unterlagen vor Ort gesichtet werden müssten. Insgesamt waren am Montag sieben Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt und 33 Mitarbeiter des Landeskriminalamtes Hessen in Kaiserslautern und an zwei Standorten in Rüsselheim zugange. Im April habe es eine Strafanzeige des Kraftfahrt-Bundesamtes gegeben. Daraufhin sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden wegen Betrugsverdachtes, sagte die Sprecherin Lothar Sorger, Opel-Betriebsratsvorsitzender in Kaiserslautern, mahnte zur Gelassenheit. Er gehe davon aus, dass Opel sauber sei. Nach seinen Informationen beziehen sich die Durchsuchungen auf ältere Diesel-Modelle aus den Jahren 2012 bis 2017. „Wenn ermittelt wird heißt das noch lange nicht, dass da was dran ist“, sagte er. Dass in Kaiserslautern ermittelt werde, könne er schon deshalb nicht ganz nachvollziehen, weil hier keine Software gebaut werde. Das passiere nur im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim.
Bundesamt ordnet Rückruf von 100.000 Fahrzeugen an
Seit dem Vormittag durchsuchen Polizisten des hessischen Landeskriminalamtes im Auftrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft Geschäftsräume des Autobauers, der im vergangenen Jahr vom französischen PSA-Konzern übernommen worden ist. Laut „bild.de“ geht es um rund 95 000 Diesel-Fahrzeuge der Modelle Insignia, Zafira und Cascada aus den Baujahren 2012, 2014 und 2017. Die Ermittler hegen einen Anfangsverdacht des Betruges, weil Opel möglicherweise Dieselfahrzeuge mit manipulierter Abgas-Software in den Verkehr gebracht habe. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat am Montagnachmittag angekündigt, für den Autobauer einen Rückruf von rund 100.000 Diesel-Fahrzeugen anzuordnen. Nach Auffinden einer Abschalteinrichtung der Abgasreinigung, die das KBA als unzulässig eingestuft habe, stehe der amtliche Rückruf „kurz bevor“, teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit.