Unsere Motivation zur Langzeitreise - ein Erklärungsversuch

in #motivation6 years ago

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Das Leuchten wieder sehen

Viele von euch werden die Situation kennen. Aufstehen. Zum Frühstück hetzen. Aus dem Haus hetzen. Zur Arbeit hetzen. Auf der Arbeit gehetzt sein. Nach Hause hetzen. Das Abendbrot runterwürgen. In's Bett hetzen. #deutsch

So ähnlich geht es den Meisten in ihrem Alltag. Auch uns ging es so, trotz toller Jobs und Selbständigkeit. Um es klar zu sagen und auch das ein oder andere (Vor)Urteil auszuschliessen: wir sind uns sehr bewusst und sehr froh, dass wir uns dieses Leben, welches wir für die nächsten paar Jahre führen wollen, so aussuchen können.

Dennoch ist uns, mit Wohneigentum, Hunden, Kind und Hobbys (ja, auch darüber sind wir uns im Klaren), aufgefallen, dass sehr wenig Zeit bleibt. Zeit zur Ruhe zu kommen. Zeit für Entdeckungen. Für Sport, für bewusstes Leben, für Erkenntnisse, für Kunst. Für Entwicklung und persönliches Wachstum.

Und das ist sehr sehr schade. #zeit

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Denn es geht dabei nicht um Urlaub. Es geht um kurze Unterbrechungen, einfach Auszeiten, die jeder Körper und jeder Mensch braucht. Mag sein, dass das Luxusprobleme sind, aber diese sind auch teuer erkauft. Unsere extrem schnelle Welt fordert Opfer, und diese zeigen sich auch in Entwicklungen wie dieser - nennen wir es "Vanlife", "Alternativer Lebensstil", "Digitales Nomadentum" und was es sonst noch gibt. All dies sind Zeichen und Bewegungen die zeigen, dass es an der Zeit ist zu bremsen.

Es geht nicht unendlich weiter, es gibt einfach kein unbegrenztes Wachstum. Immer mehr, immer größer, immer reicher. Es geht nicht. Diese Erkenntnis hat uns irgendwann erreicht. Und es wäre so schön, wenn noch viele Menschen mehr zu dieser Erkenntnis gelangen würden. Ganz unabhängig vom Lebensstil "Vanlife".

Wir haben uns immer gesagt "Urlaub ist unnötig, viel zu teuer, die Zeit ist irgendwann um und dann bleiben nur ein paar Bilder und Erinnerungen". Das trifft auch heute noch zu, wenn es um den jährlichen zweiwöchigen Hotelurlaub geht, das wäre nichts für uns.
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Aber mit dem "Älterwerden" ändern sich natürlich auch Ansichten. Wir haben schon sehr sehr lange mit dem Gedanken der Auswanderung gespielt, doch wohin, wenn man die Welt nicht kennt? Ungefähr in dieser Art reifte der Gedanke an eine Langzeitreise. #Reise

Hinzu kamen ein paar erschreckende, unerwartete und unschöne Ereignisse im persönlichen sehr nahem Umfeld sowie Veränderungen am Wohnort die mit einer kleinen Tochter nicht länger zu ertragen waren. Stichwort Hauptstrasse und Geschwindigkeit innerorts.

Daher war der Gedanke an den Verkauf des Hauses schon lange vorhanden und machte uns die Entscheidung sehr leicht, den Wohnort hinter uns zu lassen, uns auf ein nomadisches Leben einzulassen und einfach etwas Neues, komplett Anderes zu versuchen.

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Und genau das finden wir auch so wichtig: wenn es möglich ist, und das dürfte bei sehr sehr vielen Leuten so sein, und ihr wollt es auch, dann versucht einfach. Experimentiert. Wagt etwas. Es gibt kein Scheitern dabei, auch wenn das gerne und oft behauptet wird. Zumindest in unserer Wahrnehmung ist es so, dass man sich oft schon vorher rechtfertigen muss, wenn man etwas ausprobiert. Manchmal geht das so weit, dass eine verrückte Idee, nur weil sie anders ist, als "Scheitern" angesehen wird noch bevor es überhaupt zur Ausführung der Idee kommt.

Ihr wisst bestimmt alle was ich meine: "...jaja, und dann, wenn das Geld alle ist, schön auf Hartz4 machen und dem Staat auf der Tasche liegen..." oder auch: "...aber das Kind, wie könnt ihr nur, das soziale Umfeld ist doch so wichtig...". Solche oder ähnliche Aussprüche durften wir uns oft anhören. Aber wer sagt denn, dass man gescheitert ist, nur weil man einen Plan ändert? Warum sollte alles in Stein gemeisselt sein? Warum ist es ein Scheitern, wenn man nach 6 Monaten nach Deutschland möchte, weil man merkt dass es einem dort doch ganz gut gefällt? Warum sollte es "nicht richtig" sein, wenn man statt in Afrika doch in der Mongolei anfängt oder lieber doch in Europa bleibt? Sein Kind nicht in Deutschland einschult? #alternativerlebensstil

Hinterfragen. Ausprobieren. Neugierig sein. Reflektieren des eigenen Handelns und Denkens. Das sind für uns die Anreize für diese Reise. Alternativen finden zum festgefahrenen Alltag in Deutschland. Natürlich gibt es auch auf der Reise Alltag. In Spanien, Marokko, dem Senegal oder in Russland. Aber es ist eine Alternative. Ob sie gut ist, bleibt herauszufinden. #veränderung

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Vielleicht sehen wir das Leuchten bald wieder. Das Leuchten in unseren Augen, wenn wir in den Spiegel schauen. Das Leuchten der Begeisterung über neue, unbekannte Momente, Menschen, Natur, Begegnungen. Das Leuchten auf der Strasse, der Piste, der Düne, beim Versuch hinter die nächste Ecke zu schauen.

Im nächsten Teil des Beitrags sagen wir euch was unsere Tochter mit der Reise zu tun hat, wie es mit der Schule werden soll und warum wir ein Jahr später begonnen haben als geplant. Bleibt gespannt und wenn ihr Anregungen, Fragen, Meinungen oder einfach nur Feedback zu diesem Artikel habt, schreibt doch gerne einen Kommentar :)

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ich werde euer leuchten begleiten....und wünsche euch,einen abgefahrenen start in ein neues leben....

lebt--dann habt ihr immer was zu erzählen...

bin gespannt-

lg feuerelfe

Genau so ist es, das Leben leben, nichts ist wichtiger!

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Yay, thank you! 🤗

Mir gefällt sehr, was du geschrieben hast! Finde mich im vielen wieder. Ich wünsche euch eine tolle Zeit mit vielen unvergesslichen Begegnungen und Erlebnissen! Was mich auch interessieren würde: euer Gefährt! Vielleicht stellt ihr es ja auch mal vor. Viele Grüße, Hoffi!

Vielen Dank für das Lob! Wir freuen uns auch schon wahnsinnig auf die Zeit und zählen schon die Tage. Zum Glück geht's bald los :D

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Schön, dass ihr jetzt auch hier seid! Willkommen! <3

Der Artikel ist toll geschrieben und ich finde mich in so vielen Punkten wieder. Als ich letztes Jahr in einem festen Job war, der sich gar nicht richtig angefühlt hat, habe ich zeitweise mein Spiegelbild nicht mehr erkannt - da war auch nix mehr mit Leuchten in den Augen. Und das ist unbezahlbar.