Jeiiii, ich habe es noch vor Mitternacht geschafft, mich an den #Mittwochsquickie zu setzen. In der letzten Zeit habe ich weniger geschrieben, als ich es gerne würde. Deshalb kommt für mich das Thema der wunderbaren @nissla gerade zum richtigen Zeitpunkt. Ich hoffe, ihr habt Spaß an dem Text.
Ich stelle mir vor, wie es ist zu fliegen. Welches Gefühl mag einen durchströmen, wenn die Füße vom Boden abheben? Die Schwerkraft nicht mehr gilt?
Der Traum vom Fliegen ist nicht neu. Sei es ein schwebender Teppich, die Federn des Ikarus, oder das Luftschiff des namensgebenden Grafen von Zeppelin. Der Mensch wollte immer schon die Erde von oben sehen, ehe ihm der Blick von unten offeriert werden konnte.
Gleichzeitig leiden viele von uns unter der Angst vor der Höhe. Doch ist es nicht oft so? Dass wir das Erwünschte gleichzeitig auch fürchten? Dass wir abheben wollen, und uns doch die Angst packt, den Boden unter den Füssen und damit die Kontrolle zu verlieren? Wie manche Familie wird wegen der Angst vor dem Absturz nie gegründet worden sein, während andere nur durch sie noch bestehen?
Fliegen ist eben doch mehr, als wie ein Vogel durch die Lüfte zu gleiten. Für den Einen ist es der Drogenrausch, für den Anderen das Ertrinken in Hormonen, für den Dritten der flüchtige Moment zwischen Klimax und Rettungssprung aus dem Fenster.
Das Seltsame an der ganzen Sache ist doch aber, dass uns die gemeinsame Traumangst nicht etwa automatisch verbindet, sondern oft auch trennt. Der Wunsch lässt uns konkurrieren. Um den ersten, schnellsten, besten, Flug/Platz/Partner/Orgasmus/Trip.
Und die Angst? Die lässt uns lügen. Lügen über unseren Zustand, unsere Gefühle, unsere Beziehung. Lügen durch Reden und durch Schweigen. Unsere Mitmenschen belügen und uns selber belügen.
Doch es lässt uns auch wunderbare Märchen erdenken, lässt uns Träumen, lässt uns lieben und lässt- wie schön- unsere Fantasie fliegen. Denn sie kann es nicht nur, sie sollte es auch, damit Grosses erschaffen werden kann.
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Fliegen ist die Kunst zu fallen und im richtigen Moment zu vergessen aufzuschlagen (hitchhiker's guide to the galaxy)