Wir Menschen leben Tag für Tag, tun mal dies und mal das, bis wir eines Tages unser Ende durch den Tod finden. Zu Lebzeiten sammeln wir Menschen viele Erfahrungen, erleben sowohl Freude als auch Trauer. Manchmal können wir unser Glück kaum fassen. Manchmal erfahren wir Leid, erreichen sogar Tiefpunkte und wissen nicht mehr weiter. Doch warum und wofür das Ganze?
"Was ist der Sinn des Lebens?"
Eine Frage, die wir uns alle irgendwann mal im Leben stellen und nicht gerade selten ist diese Frage durch Schicksalsschläge motiviert.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist keineswegs eine erst in der heutigen Zeit gestellte Frage: Der Mensch versuchte schon immer, sich die Natur und das Leben zu erklären und dabei entstanden Religionen, philosophische und auch wissenschaftliche Konzepte. Es gibt unfassbar viele Meinungen zu diesem Thema, stellt man verschiedenen Personen diese Frage, antworten die einen vielleicht mit Macht, Ansehen oder Reichtum, andere antworten eventuell mit Liebe, Fortpflanzung / Arterhaltung oder gegebenenfalls mit Gott - wieder andere haben noch weitere Antworten parat; manche drücken ihre Ratlosigkeit mit einem Schulterzucken aus.
Doch welche Fraktion hat nun Recht, was ist die Antwort auf diese eine Frage?
Um mich möglichst kurz zu halten, komme ich direkt auf den Punkt und lege meine eigene Meinung als Hobby-Philosoph (und ich gebe zu: sehr belesen bin ich in diesem Gebiet nicht wirklich) zu dieser Thematik dar:
Es gibt keinen Sinn des Lebens!
Ja, Du hast richtig gelesen - lasse diese Aussage erst einmal auf Dich wirken.
Sicherlich willst Du nun auch wissen, wie ich zu diesen drastischen Entschluss gekommen bin und natürlich werde ich Dir meine Gedankengänge nicht vorenthalten.
Zunächst muss der Begriff Sinn definiert werden. Sinn kann in vielen Zusammenhängen verwendet werden. Wenn etwas Sinn ergibt, ist es logisch und nachvollziehbar. Man kann auch einen Sinn für etwas haben oder mit seinen Sinnen bestimmte Eigenschaften wahrnehmen. Hinter dem Sinn kann auch ein Ziel oder eine Absicht stecken. Im Fall vom "Sinn des Lebens" wird nach dem Ziel und der Absicht dahinter gefragt, warum wir Menschen auf der Welt sind und leben. Weiterführend stellt sich dann noch die Frage, wie das Universum entstanden ist - wer hat es erschaffen und warum hat er das getan? Hinter der Erfindung des Rads stand schließlich auch eine Intension. Hat jener Schöpfer einen Auftrag, einen Plan für uns?
Wer weiß? Die Wissenschaft konnte uns die Antwort bislang jedenfalls nicht liefern und wird es meiner Einschätzung nach auch nie können (Wie denn auch?); auch werden wir wohl ewig darauf warten müssen, dass dieser Schöpfer uns seinen Plan offenbart. Denn bisher hat er es noch nicht eindeutig sichtbar getan. Selbst bei seinen potentiellen Propheten können wir uns nie ganz sicher sein, ob sie die Wahrheit sprechen. Deshalb spricht man dabei vom Glauben und nicht von Wissen. (Anm.: Trotzdem kann Glauben auch Sinn stiften, dem widerspreche ich nicht!)
Da wir die Antwort auf die Frage nach dem Schöpfer keine belegbare Antwort finden können, müssten wir uns zwangsläufig eine andere Erklärung für den Sinn des Lebens suchen, oder? Es muss ja schließlich einen Sinn geben... oder nicht?
Ich bin mittlerweile jedoch zu der Einsicht gekommen, dass der Sinn des Lebens eine menschliche Erfindung, eine Vorstellung ist. Der Mensch macht sich darüber Gedanken, weil es in seiner neugierigen Natur liegt, allem einen Sinn zu zuordnen. Der Mensch kann sich nicht vorstellen, dass etwas keinen Sinn hat, sowie der Mensch Schwierigkeiten damit hat, sich das Nichts vorzustellen (Versuch das mal!).
Demnach besteht der Sinn des Lebens paradoxerweise darin, zu erkennen, dass es keinen Sinn gibt.
Doch hey, an dieser Stelle ist noch lange nicht Schluss mit meiner Überlegung!
Freiheit durch Sinnlosigkeit
Das Leben hat also keinen Sinn, keinen Auftrag, der uns aufgegeben wurde... Aber wir sind doch trotzdem hier und leben! Warum dann die Zeit, die wir auf Erden haben, nicht sinnvoll nutzen? Die Sinnlosigkeit des Lebens gibt uns Menschen eine unfassbar wertvolle Freiheit und unzählbar viele Möglichkeiten! Als Menschen haben wir es in der Hand, uns trotz dieser Sinnlosigkeit einen eigenen Sinn zu schaffen.
Von "Das Leben ist sinnlos" orientieren wir uns nun um zu "Der Sinn des Lebens ist Leben", denn wenn wir schon hier sind, sollten wir die Zeit auch nutzen, um ein gutes Leben zu führen. Neue Frage: Wie führt man ein gutes Leben?
Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten. Ein gutes Leben entspricht einem glücklichen Leben. Und Glück lässt sich scheinbar auf viele verschiedene Wege erreichen, zu Anfang wurden Begriffe genannt, die an dieser Stelle wieder auftauchen:
Macht
Ansehen
Reichtum
...
LIEBE
Macht, Ansehen und Reichtum können zum Glück verhelfen, das streite ich nicht ab, doch diese für sich alleine machen niemanden glücklich. Sie sind nur ein Mittel zum Zweck, meines Erachtens nach auch nicht unbedingt erstrebenswert, da sie es erfordern, eine Menge Zeit zu investieren und mit viel Stress einhergehen. Geld ist eine Erfindung, die uns Menschen Ketten angelegt hat, uns zusätzlich blendet und manipuliert:
Wir wachsen in dem Glauben auf, dass wir einen Großteil unseres Lebens mit Arbeit verbringen müssen, um uns Sachen leisten zu können, die wir eigentlich nicht brauchen, mit denen wir dann vielleicht Leute beeindrucken können, die wir ohnehin nicht mögen. Nicht selten verliert der Mensch auf der Jagd nach Geld aufgrund des durchgängigen Stresses ohne erwähnenswerte Pausen eines seiner wertvollsten Güter: seine Gesundheit. Mit den Folgen muss er dann den Rest seines Lebens kämpfen. Bei all dem Stress kommt auch die Zeit für das wirklich Wichtige im Leben zu kurz.
Das wirklich Wichtige im Leben ist die Liebe, da sie so viele Aspekte umfasst, die essenziell sind, um glücklich zu werden: Freundschaft, Familie, Nächstenliebe und nicht zu vergessen die Selbstliebe. Ein Mensch ohne Liebe kann niemals glücklich werden.
Wer seinem Leben einen Sinn geben will, muss herausfinden, was ihn glücklich macht und dementsprechend leben (Selbstliebe!). Dafür gibt es keine Universalantwort, jeder muss selbst für sich erschließen, was ihn glücklich stimmt, jeder geht seinen eigenen Weg. Doch obwohl jeder seinen eigenen Weg geht, geht man ihn im Idealfall nie alleine (wieder ein Paradox). Man lebt auch für seine Mitmenschen, erfährt Glück, wenn auch sie glücklich sind; erfährt Leid, wenn auch sie leiden. Demnach lässt sich das eigene wahrhafte Glück auch nur dann erreichen, wenn das eigene Umfeld, die Mitmenschen glücklich sind.
Das oberste Ziel sollte es sein, Glück, also ein sinnerfülltes Leben für ALLE zu ermöglichen (Nächstenliebe!). Ein scheinbar unmögliches Ziel, wenn man betrachtet, wie viel Leid und Unglück es auf der Welt gibt, Tag für Tag, Stunde für Stunde, jede Minute und jede Sekunde. Fangen wir aber jetzt an, Stück für Stück unserem neuen Sinn nachzugehen, kommen wir zwangsläufig diesem Ideal einer glücklichen Welt näher und näher, denn:
„Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt.“
– Laotse
Das waren nun meine Worte und Gedanken zum Sinn des Lebens, was sind Deine Gedanken dazu? Teile es mir am besten in den Kommentaren mit, vielleicht entstehen dabei auch interessante Diskussionen. Ich würde mich darüber freuen!
Vielen Dank fürs Lesen!
Dein Kampfzwergasiate
PS: Zwar habe ich in meiner Vorstellung (https://steemit.com/introduceyourself/@kampfzwergasiate/de-neuzugang-kampfzwergasiate-der-name-ist-programm) erwähnt, dass sich mein Content hauptsächlich um Kampfkunst drehen wird, aber laut meiner Definition von der Kampfkunst gehören auch solche Überlegungen dazu!
[Hierbei handelt es sich um eine bearbeitete Version eines von mir bereits erstellten Artikels außerhalb von Steemit.]
Good work.
Lieber Bürger,
mit Wohlwollen habe ich Ihren Beitrag gelesen. Vielen Dank, dass Sie sich an der Steem Blockchain beteiligen.
Hochachtungsvoll,
Ihre Bundeskanzlerin
Super Artikel!
Nun gibt es viele die schreien: Aber das ist soo unrealistisch!
Realität ist nicht statisch, sie wird von uns allen erschaffen.
Würde mich freuen, wenn du mal vorbei schaust :)
Baron
ps:
Kennst du das?
Hallo und vielen Dank, ich schaue heute Abend mal vorbei und sehe mir dann auch das Video an :)
Realität ist abhängig von der Wahrnehmung und somit rein Subjektiv. Diese wundervolle These wurde von Stephen Hawking vertreten, und ich kann ihm nur zustimmen.
Das hat hoffentlich jeder intelligente Mensch verstanden
Ich glaube den Sinn des Lebens hatte mal eine Punkband mit den Worten zusammen gefasst: "Fressen, Saufen, Ficken, und die Kinder Bier holen schicken.." Also schon eher der Ansatz das Alles banal sei ;) Leicht gesagt...
Haha, diese Band kenne ich glaube ich nicht :P
Aber wie geschrieben, die Sinnlosigkeit gibt meiner Meinung nach Freiheit.
du has recht, jeder Mensch sucht nach dem Sinn des Lebens. Das ist in jeden Menschen so reingelegt, ne? meinst du würde es einen Sinn ergeben, wenn wir anerkennen würden das es einen Gott gibt der Himmel, Erde und uns geschaffen hat?
Ja, der Mensch ist halt eine neugierige Natur :)
Wenn man daran glauben kann und dadurch gestützt wird im Leben, dann kann es für einen selbst Sinn ergeben. Aber für jemanden ohne religiösen Glauben macht es halt keinen Sinn, da es nicht nachweisbar ist - aber wie in meinem Artikel geschrieben, würde man bei einer solchen Diskussion auf keinen eindeutigen Nenner kommen. Abgesehen davon, dass es eventuell keinen Sinn gibt und man aufgrund dessen selbst die Wahl hat, seinen Sinn zu finden.
Da stimme ich dir vollkommen zu, danke für deine Antwort!
Hallo! Super Artikel! Danke!
Ich bin auch ein Kämpfer, jedoch sind diese Kämpfe in mir... Auch die Frage nach Sinnhaftigkeit des Lebens ist für mich ein Kampf, da mein Ratio auf andere Schlüsse kommt als mein Emotio.
Mein Name sagt es eigentlich schon: Markus (der Krieger) Michael (der Lichtvolle)
Krieger müssen kämpfen, jedoch das Licht ist reine Sein.
Als Psychonaut habe ich einen Sinn im Leben gefunden.
Ich möchte dir daher dieses Video empfehlen:
Danke nochmal! LG Markus