Ich denke, dass lernen im 'luftleeren Raum' oft der Grund für geringe Motivation ist. Sobald jemand merkt, dass neu erworbenes Wissen von <em<praktischem Nutzen ist und/oder mit Emotionen verknüpft wird, lernt er oft wie von selbst - die Motivation ist dann nicht mehr extrinsisch, sondern intrinsisch.
Stell' dir vor, deine Schülerin hätte im Internet einen neuen Freund kennengelernt, mit dem sie sich nur auf Englisch unterhalten kann ... sie hätte ab diesem Zeitpunkt vermutlich alles dafür getan, ihr Englisch zu verbessern. :-)
Ich selbst mag Mathematik gerne, vor allem allerdings dann, wenn ich sie - z. B. im Bereich des Arbitrage-Wettens - praktisch zum eigenen Nutzen anwenden kann.
Wenn mir jedoch ein Mathematiker erzählt, seine gesamte Doktorarbeit habe sich mit dem Phänomen des Ziehens der Wurzel aus Zwei beschäftigt, dann fällt es mir schwer, Begeisterung vorzutäuschen (doch, das ist schon kompliziert und sicher auch auf seine Art faszinierend, wenn man sich näher damit beschäftigt, aber mir fehlt in solchen Momenten der Bezug zu - meiner - Praxis).
Vielen Dank für deinen Kommentar und die Denkanstöße
Da hast du auf jeden Fall Recht, aber so ganz lufleer war der Raum dann in diesem Fall doch nicht. Wir hatten im letzten Jahr für einige Schüler extra eine Reise nach Kanada organisiert, und o.e. Schülerin war auch dabei und hatte also die Gelegenheit, sich selber etwas zu beweisen, was sie auch getan hat.
Ich denke auch, um mit etwas aufzuhören braucht es einige Überwindung und Überzeugung, wahrscheinlich kann man das auch als Motivation bezeichnen. Besonders in meinem Fall kann ich mir vorstellen,dass ihr diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Sie hat super Fortschritte gemacht, aber ist man einmal draussen, fällt der Wiedereinstieg um so schwerer.
Genau, hier haben wir wieder den eigenen Gewinn oder Nutzen. Aber daran kann man arbeiten, und versuchen sich selber Anwendungsfelder für seine Tätigkeit zu finden, was leider bei dem von dir erwähntem Mathematiker für Außenstehende schwer zu verstehen sein könnte. Hier bräuchte es dann auch schon ne ordentliche Prise Enthusiasmus.Oh, das "luftleer" habe ich auch gar nicht auf die spezielle, von dir geschilderte Situation bezogen. Das war eher eine allgemeine Aussage. Was in deinem Fall den Ausschlag gab, kann ich als Aussenstehender gar nicht beurteilen.
So hatte ich das ja auch verstanden und dann halt auf meine Situation umgemünzt.