Unnötige Schuldgefühle angehender Keyholderinnen
Lasst uns ein interessantes Verhalten von angehenden Keyholderinnen betrachten und wie man damit umgehen kann. Wir behandeln mit diesem Blogpost das Thema Schuldgefühle bei Keyholderinnen.
Oft ist es so, dass der Wunsch, die Keuschhaltung auszuleben, von Männern stammt. Im ersten Moment seid ihr als Keyholderin lediglich das Vehikel, das diesen Kink ermöglicht. Keuschhaltung ist per Definition ein Tease and Denial Kink, daher ist Denial, also das Verweigern eines Orgasmus, ein integraler Bestandteil dieses Kinkes. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass angehende Keyholderinnen Schuldgefühle bekommen, weil sie fürchten, ihrem Mann etwas zu verweigern oder wegzunehmen, obwohl er sie streng genommen darum bittet, genau das zu tun.
Bist du ein Neuling und stehst noch vor deiner allerersten Session? Dann lies doch zuerst meinen Blogpost, welcher eine erste einfache Session behandelt: Keuschheit | Eine erste einfache Session.
Passend zum Thema und weiterführendes
- Keuschheit | Verzerrte Darstellung des Kinks im Internet
- Keuschheit | Begriffs- und Konzeptdefinitionen
- Keuschheit | Eine erste einfache Session
Fehlinterpretation betreffend der sexuellen Erfüllung bei Keuschhaltung
Bevor du verstehen kannst, warum Schuldgefühle unnötig sind, musst du verstehen, wodurch deine Lust im Kontext einer sexuellen Session erregt wird.
Alles in allem klingt "Keuschhaltung" doch ganz simpel. Der Chaste übergibt seiner Keyholderin den Schlüssel und darf nicht kommen, dadurch wird er sexuell erregt? Richtig? Nein. Der Chaste erfährt nicht durch den Verzicht auf einen Orgasmus sexuelle Erregung, sondern durch das Machtgefälle zwischen ihm und seiner Keyholderin. In der BDSM-Szene nennt man Kinks, bei denen es um ein Machtgefälle geht, "PowerPlay". Lass mich darauf ein wenig eingehen.
Was ist PowerPlay?
Wie es das Wort schon sagt, geht es beim PowerPlay um ein Verhältnis zwischen einer dominanten (Keyholderin) und einer submissiven (Chaste) Person. Dabei übt die Keyholderin unverhältnismäßig viel Macht über ihre Chaste aus. Bei der Keuschhaltung entsteht dieses Machtgefälle durch den Peniskäfig, da die Keyholderin ihren Chasten damit zu allem zwingen kann, was sie möchte, sollte er je wieder einen Orgasmus haben wollen. Auch wenn dies in der BDSM-Szene verpönt ist, geht es dabei ein wenig um Erpressung, vor allem wenn man im CNC-Kontext spielt. Je größer das Machtgefälle wird, desto erregender ist das für den Chaste. Doch wie baut man solch ein Machtgefälle auf und vor allem auf? Durch Domination.
Domination
Durch den Keuschheitskäfig dominiert die Keyholderin ihren Chasten während einer Session. Sie gibt diesem "Befehle" und "zwingt" diesen Aufgaben zu erfüllen oder sie zu beschenken. Der Chaste erfüllt also für seine Keyholderin die Hausarbeit, erfüllt ihre sexuellen Wünsche und beschenkt sie und als Gegenleistung darf er in den meisten Fällen nicht mal einen Orgasmus haben? Klingt fies? Ja, das ist es auch. Genau durch diese Domination entstehen diese Schuldgefühle, die so viele neue Keyholderinnen plagen. Die meisten von uns sind empathische Wesen, welche sich an kulturelle Normen halten. Man hat uns schon als Kinder beigebracht, nicht "böse" und "gemein" zu sein. Diese Schuldgefühle gilt es zu überwinden in dem Wissen, dass das, was du mit deinem Chaste machst, auf gegenseitigem Einverständnis beruht.
Einige Gedanken dazu von mir:
Wer kennt diese Gedanken nicht? Man sieht irgendwo einen gut gebauten, muskulösen, attraktiven Mann. Möglicherweise verhält er sich etwas aggressiv und dominant. Eigentlich mag man solche Typen nicht besonders, doch dieser turnt einen an und zwar so richtig. Ich habe mich schon öfter dabei erwischt, wie ich gedanklich abgeschweift bin: Was, wenn er mich packt und über die Schulter wirft, mich in einen dunklen Wald bringt und mir die Kleider vom Leib reißt. Ich könnte mich nicht wehren, und er würde mich nehmen. Einfach so! Solche Gedanken kennen ein Großteil meiner Freundinnen und möglicherweise fühlst auch du dich ertappt! Lass uns diese geläufige Vergewaltigungsfantasie mal nüchtern betrachten. Handelt der Mann in der Fantasy moralisch und ethisch korrekt? Natürlich nicht! Hat es dich trotzdem angemacht? Ja? Bei BDSM und besonders bei der Domination und Powerplay geht es darum, Macht auszuüben, wie es der Mann in der Vergewaltigungsfantasie getan hat. Ich möchte damit sagen, dass durchaus sexuelle Lust durch moralisch verwerfliche Gegebenheiten entstehen kann. Auch wenn eine Vergewaltigungsfantasie am Ende nicht viel mit Keuschhaltung zu tun hat, zeigt dieser Vergleich trotzdem eine Parallele im Bezug auf Powerplay, also das Spielen mit einem Machtgefälle, auf. Dein Chaste verspürrt lust durch machtlosigkeit, genau wie du auch in deiner vergewaltigungsfantasie.
Ein kurzer intimer Erfahrungsbericht
Natürlich macht es hier durchaus Sinn, dass ich meinem Mann und teilweise Chaste zu Wort kommen lasse. Ich habe ihn gebeten, sich zurück zu erinnern, was eine seiner intensivsten Erinnerungen zum Thema Domination und Powerplay war. Auch wenn die Erinnerung schon fast eine Dekade alt ist, ist sie für uns als Paar dennoch prägend und daher wert, geteilt zu werden.
Einige Gedanken dazu von meinem Mann:
Wir hatten zu dem Zeitpunkt etwa zwei Jahre Erfahrung, mal hatten wir intensivere Phasen, manchmal weniger intensive. Ich weiß noch, dass Viola mich damals einen neuen Rekord aufstellen lassen hat. Ich denke, es müssten etwa drei Monate seit meinem letzten Orgasmus vergangen sein. Kurz gesagt, ich war richtig heiß darauf, endlich anzukommen. Ich weiß noch, dass wir mit einem Glas Wein auf meinen neuen Rekord angestoßen haben und meine Frau hat mir versprochen, mit am kommenden Samstagabend zu kommen zu lassen. Natürlich habe ich mich die ganze Woche von meiner besten Seite gezeigt, um den Termin ja nicht zu riskieren. Als es dann soweit war, hat sie mich in unser Schlafzimmer geführt und sich ausgezogen. Ich war irritiert und habe nach dem Schlüssel gefragt, da sie mir diesen üblicherweise immer überreicht hat, bevor wir uns ins Schlafzimmer zurückgezogen haben. Sie schüttelte grinsend den Kopf und hat gesagt: "Nein! Heute nicht!" Ich war im ersten Moment irritiert und etwas sauer und habe damit argumentiert, dass ich mich die ganzen Monate vorbildlich verhalten habe. Sie hat genickt und mit den Schultern gezuckt. Danach folgte eine Überraschung auf die nächste. Sie hat mir befohlen, mich vor ihr hinzuknien. Üblicherweise hat sie mir keine solchen detaillierten Befehle gegeben. Ich war irritiert und habe mitgespielt in der Hoffnung, doch noch den Schlüssel zu bekommen. Viola hat sich langsam ihrer Kleider entledigt, bis sie nur noch ihren Tanga trug. Die nächste Überraschung folgte, als sie diese auszog. Anstatt ihn auf den Boden fallen zu lassen, befahl sie mir mit strenger Stimme: "Mund auf." Bevor mein benebeltes Gehirn überhaupt verstand, was vorsich ging, hatte ich ihre Unterwäsche in meinem Mund stecken. Viola setzte sich vor mir auf ihr Bett und begann sich mit einem Vibrator selbst zu befriedigen. Ich kniete vor ihr, mein Penis im Keuschheitskäfig, mit ihrem Tanga im Mund. Ich fühlte mich verraten, da sie mich angelogen hat. Ich fühlte mich gedemütigt, weil ich vor ihr kniete mit ihrem Tanga im Mund. Ich war bis dahin noch nie in meinem Leben so scharf auf sie wie in diesem Moment. Dieses Dominieren war der ultimative Beweis dafür, dass ich ihr ohne Wenn und Aber ausgeliefert bin. Ich hätte jederzeit weglaufen können, doch ich habe es nicht getan. Ihr eiserner Blick hat mir versichert, dass ich noch monatelang keinen Orgasmus bekommen würde, wenn ich nicht mitmachen würde. Dieser Gefühlsmix war so aufregend. Ich erinnere mich jetzt noch, wie ich gezittert habe. Gezittert vor Scham, vor Erregung. Ich wollte an diesem Abend so gerne kommen, doch viel mehr wollte ich wissen, in welche Tiefen dieser Kaninchenbau mich meine Frau noch führen würde.
Ich möchte es mir an dieser Stelle nicht nehmen lassen, meine eigenen Gedanken zu diesem intimen Moment mit euch zu teilen, da ich glaube, dass der selbe Moment für mich ebenfalls ein kleiner Meilenstein gewesen ist.
Einige Gedanken dazu von mir:
Ich erinnere mich noch gut daran, dass unsere Sessions noch ein zwei Jahre langsam weniger wurden und etwas "fad" geworden sind. Ich habe meinen Mann zwar dominiert, aber nie in einer bösartigen Art und Weise, sondern ich war eigentlich immer ganz "nett". Er hat nie bemängelt, dass er das nicht gut fände, da er wohl selbst nicht realisiert hat, was alles möglich wäre. Ich habe diese Szene, die mein Mann oben beschrieben hat, tatsächlich mal so in einem Porno gesehen und mir gedacht, ich spiele das einfach nach und sehe mal, was dabei rauskommt. Jetzt zum interessanten Teil. Als ich ihm im Schlafzimmer den Schlüssel verweigert habe, hat mich mein schlechtes Gewissen beinahe aufgefressen. Ich habe seinen wütenden Blick mehr als deutlich gespürt. In diesem Moment war ich wirklich kurz davor, ihm den Schlüssel doch zu überreichen, doch ich wollte nicht in unseren alten "langweiligen Trott" zurückkehren. Also habe ich mein Höschen ausgezogen und es ihm in den Mund gestopft. Meine Hände haben dabei wohl selbst gezittert, ich war voller Zweifel! Findet er das geil? Was, wenn mein Höschen streng riecht? Ist das eklig? Was, wenn er es wieder ausspuckt? Richt es nach Schweiß? Meine Gedanken entfachten einen regelrechten Sturm in meinem Kopf, doch ich habe es geschafft, einen kalten und dominanten Gesichtsausdruck zu behalten. Während des Masturbierens konnte ich kaum entspannen, da ich mich dauernd gefragt habe, was meinem Mann wohl gerade durch den Kopf schießt. Ich habe so einen Blick von ihm noch nie gesehen, ich kann es kaum beschreiben, aber ich habe instinktiv gespürt, dass er es geliebt hat. Das hat mir dann endlich ermöglicht, mich zu entspannen und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Als ich ihm nach einigen Minuten das Höschen wieder aus dem Mund gezogen habe und mich danach erkundigt habe, ob es ihm denn gefallen hat, hat er nur gegrinst und genickt. Er war völlig fertig. Er hatte einen mentalen Orgasmus!
Fazit
Während einer Session darfst du deine Nettigkeit ablegen! Je gemeiner du bist, desto mehr turnt das deinen Chaste an. Nutze die Chance, dich verwöhnen zu lassen. Du darfst so viel nehmen, wie du willst. Seine Aufgabe ist es zu geben, geben und nochmal geben. Nicht, weil er muss, sondern weil er will!
Natürlich wird auch das Lesen dieses Blogposts deine Schuldgefühle nicht auf magische Art und Weise verschwinden lassen, aber du kannst nun daran arbeiten. Wenn du mal richtig gemein zu deinem Chef gewesen bist, versuch einfach mal nachzufragen, was er gerade davon gehalten hat. Ich wette, dein Chef fand es gut oder wünscht sich von dir noch fieser zu sein! Trau dich!
Liebe Grüße
Eure Viola 👸
Bei Anregungen und Fragen dürft ihr mich gerne jederzeit kontaktieren!
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