Wie gut, dass es die Werbung gibt / How good it is, that there are advertising spots

in Freewriters11 days ago

Der Blick aus dem Fenster / A glimpse of life through the window

Da geht er wieder, der alte, etwas klein gewachsene, auffallend hagere Mann.
Strammen Schrittes, eingehüllt in Hose und Hemd, beides wohl noch aus der Zeit, als seine Zahnprothese noch kein Eigenleben in seinem Kiefer führte und sein Körpergewicht erheblich mehr auf den Gelenken seiner Hüften und Beine lastete.
Utensilien aus längst vergangenen Zeiten, die leider nie wiederkehren werden. Und doch, als hätte er es sich zum Ziel gesetzt, dem fortschreitenden Alter mit Ausdauer zu trotzen, bleibt er Tag für Tag seinem eingeschliffenen Rhythmus treu. So jedenfalls mein Eindruck als jemand, der den rüstigen Herrn aus der Nachbarschaft seit langer Zeit bei seinem Tun und Treiben beobachtet. Beobachten, nicht im Sinne von „die Nase in etwas stecken, das einen überhaupt nichts angeht“, sondern im Sinne von „über den Weg laufen“.


There he goes again, the old, somewhat short, conspicuously skinny man.
He walks at a brisk pace, dressed in a pair of trousers and a shirt, both of them probably from the days when his dentures had not yet taken on a life of their own in his mouth and his body weight rested much more on the joints of his hips and legs.
Paraphernalia from a time long gone and which, sadly, will never come back. And yet, as if he had set himself the goal of defying the advancing years with perseverance, he remains true to his well-honed rhythm, day in and day out. At least that's my impression as someone who has watched the sprightly gentleman from the neighbourhood go about his business for a long time. Watching, not in the sense of 'sticking your nose into something that doesn't concern you', but in the sense of 'running into it'.

Wie eh und je schultert er am frühen Morgen die Sense, die er kurz zuvor erst gedengelt hat. Der klobige Schlüssel mit dem für heutige Verhältnisse monströsen Bart dreht sich im Schloss der immer noch quietschenden Eingangstür. Ist diese sorgfältig verschlossen, kommt der Bewegungsapparat erst richtig in Schwung, und der Marsch beginnt. Raus aus dem Dorf, hin zu seinen Feldern, auf denen nicht nur der Klee, sondern auch das Gras für das Heu im Herbst in voller Blüte steht.
Man ist geneigt, sich zu fragen, warum er sich diese Mühe überhaupt noch macht?


In the early hours of the morning, he shoulders his freshly sharpened scythe. In the lock of the still squeaky front door, the chunky key turns, with what is by today's standards a monstrous beard. As soon as it is locked carefully, the body really gets going and the march begins. Out of the village, towards the fields, where not only the clover is in full bloom, but also the grass for the hay in the autumn.
One is tempted to ask oneself why he is going to all this trouble in the first place?

Diese Frage beschäftigt übrigens nicht nur mich. Sie verweist in ihrer Berechtigung auf ein Ereignis, das schon einige Zeit zurückliegt. Auch für die anderen Bewohner hier an diesem etwas abseits gelegenen Fleckchen des kleinen Bauerndorfes ist es noch immer ein ungelöstes Rätsel.
Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass das Vieh – fast schon gespenstisch leise – den Stall dieses Mannes verließ, fast, als hätte sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Seit diesem Tag liegt eine anhaltende, traurig anmutende Stille über dem in die Jahre gekommenen Hof. Doch den hageren, etwas klein geratenen Mann mit der geschulterten Sense scheint das wenig zu kümmern. Er tut genau das, was seiner Meinung nach getan werden muss, ohne Rücksicht auf alle Veränderungen. Ob jetzt der Klee oder das Heu gebraucht wird oder nicht – es scheint für ihn keine Rolle zu spielen. Er tut, was er denkt, dass es getan werden muss.


Besides, I'm not the only one asking this question. It is a question about an event that took place a while back. It is also something of an unsolved mystery to the rest of the inhabitants here in this somewhat remote corner of the small farming village.
It is more than a year since the cattle left the man's barn. It was almost eerily quiet, as if they had accepted their fate. Ever since that day, there has been a lingering, seemingly sad silence hanging over the ageing farm. But the gaunt, somewhat short man with the scythe slung over his shoulder doesn't seem to care much about it. He does exactly what he thinks needs to be done, no matter what changes may have occurred. Whether the clover or the hay is needed or not, it doesn't seem to matter to him. He does what he thinks needs to be done.

Der Blick hinter die Gardinen / A peek behind the curtains

Ein Tapetenwechsel. Nicht etwa eine kleine Reise um die Welt, sondern nur ein paar Meter weiter – quer über die schmale Dorfstraße. Das Ehepaar mit den angehäuften Fragezeichen über das Geschehen in der unmittelbaren Nachbarschaft, also die mit dem Logenplatz hinter dem geschlossenen Fenster, nimmt sich, wann immer es geht, die Zeit, zu schauen, gerne auch die Stirn zu runzeln, zu analysieren und mit überschaubarem Wortschatz über das Beobachtete zu philosophieren. Und manchmal, wenn auch eher selten, schütteln sie – in familiärer Eintracht – heftig mit dem Kopf. Das Bemerkenswerte am unveränderten Status quo: Solange sich das Füllhorn mit den endlosen Werbeunterbrechungen im Film ihres faden Ehelebens über sie ergießt und so für willkommene Pausen sorgt, finden die eigenen Probleme etwas abseits unter dem in die Jahre gekommenen Sofa genügend Zeit, sich an der Kraft des Unverarbeiteten zu messen.


It is a change of scenery. Not on a short trip around the world, but just a few metres further on - on the other side of the narrow village road. The couple with the accumulated question marks about what is happening in the immediate vicinity, in other words the ones with the box seat behind the closed window, take their time whenever they can to watch, frown, analyse and philosophise about what they are observing with a limited vocabulary. And sometimes, although this is rather rare, they shake their heads vigorously - in a family harmony. The remarkable thing about the unchanging status quo is that their own problems find enough time to measure themselves against the power of the unprocessed, a little further away under the ageing sofa, as long as the cornucopia of endless commercial breaks in the film of their bland married life pours over them, providing welcome breaks.

So haben sie sich (aus nachvollziehbaren Gründen) entschieden, untätig zu bleiben und nichts zu tun. Das ist auf jeden Fall besser, als wenn man den Nachbarn einfach einmal anspricht. Abgesehen davon, dass es für beide Seiten peinlich sein könnte, würde ein derartiges Vorgehen wirklich keinen Sinn ergeben. Die schlichte, an Deutlichkeit kaum zu überbietende Antwort aus dem Munde des etwas klein geratenen, hageren, alten Mannes könnte nämlich zur Folge haben, dass unter dem heimischen Sofa, das als Diaspora für verdrängte Probleme beste Dienste leistet, ein heftiges Beben einsetzt.


So they have decided (for reasons that are perfectly understandable) to remain inactive and to do nothing at all. This is certainly a better option than just going straight to the neighbour and ask. Apart from the fact that it could be embarrassing for both sides, such an approach would not make any sense at all. A simple answer from the mouth of the somewhat short, gaunt old man, which could hardly be surpassed in terms of clarity, could result in a violent tremor under the sofa at home, which provides the best service as a diaspora for repressed problems.

Wenn plötzlich die Ordnung verloren geht / When order suddenly gets lost

Die Gänse scheinen auf eine seltsame Art und Weise ziemlich verzweifelt zu sein, um es mal ganz salopp zu sagen - die Sache mit den Gänsen läuft in letzter Zeit nicht mehr so wie gewohnt. Sie folgen zwar brav der Gänsemutter, aber sie sind verwirrt. Raus aus dem nächtlichen Quartier und dann schnurstracks und natürlich mit dem nötigen Gekreische auf den ungeliebten Asphalt.
Doch den ungeliebten Untergrund, der im Sommer zudem unerträglich heiß werden kann, haben sie in der Vergangenheit immer gerne in Kauf genommen. Denn nach schätzungsweise einhundert Metern bog die ganze Truppe scharf nach links ab und war schon angekommen - man am reich gedeckten Frühstücksbüfett mit den grünen Köstlichkeiten.


The geese seem desperate in a strange way. To put it bluntly, things have not been going as well as they used to. They do a good job of following their mother goose, but they are confused. They leave their nocturnal quarters and then go straight out onto the unloved tarmac with all the screeching and squawking that is required.
In the past, however, they have always been happy to put up with the unpopular surface, which can become unbearably hot in the summer. After about a hundred metres, the whole group turned a sharp left and had arrived at the lavishly laid breakfast buffet with the green delicacies.

Doch diese Zeiten haben sich auf tragische Weise geändert. Die menschliche Gänsemutter will es zwar – aber sie kann es nicht mehr. Schleichend, still und unauffällig ist die gefräßige Krankheit in sie eingedrungen. Die Ärzte sprechen von hoffnungslos bis nichts mehr zu retten. Das Augenlicht lässt sie langsam, aber sicher auch im Stich.
Aber das Schlimmste von allem ist, dass jeder Schritt für sie zu einer wahren Höllenqual wird.
Sie weiß sehr wohl, wie sehr das auch ihren Gänsen zu schaffen macht.
Jeder Versuch, sie allein auf den Weg zu schicken, erwies sich bisher als vergebliche Liebesmüh. Das Todesurteil für die Gänsemutter ist gesprochen.


But there has been a tragic change in the way these things are. The human mother goose may want to – but she can no longer do so. The voracious disease has crept up on her, slowly, quietly and inconspicuously. Her doctors speak of hopelessness until there is nothing left to save, and slowly but surely, her eyesight is failing her.
But the worst thing of all is that every step that she takes has become a real agony.
And she is well aware of how much this is affecting her geese as well.
Every attempt she has made to send them on their way on their own has so far proved to be a futile one. The death sentence has been passed on the mother goose.

Die Tiere in andere Hände abzugeben, kommt für sie überhaupt nicht in Betracht, denn schon bei dem Gedanken daran kann sie die Hitze der in Vorfreude angeheizten Backöfen der Nachbarn erahnen. Wenn der Schmerz und die Trauer übermächtig werden, dann - nicht immer, aber immer häufiger - kommt am Abend der Wunsch auf, sie könne am nächsten Morgen die Augen nicht mehr öffnen. Aber dann denkt sie wieder an ihre Gänse, und der letzte Funke Hoffnung lässt die Flamme des Mutes und der Zuversicht wieder auflodern.


Passing the animals on to other hands is out of the question for her because she can already feel the heat of the neighbours' ovens heating up in anticipation. At night, when the pain and sadness overwhelms her – not always, but increasingly – she wishes she could never open her eyes again in the morning. It is then that she thinks of her geese again, and the last spark of hope rekindles the flame of her courage and her confidence.

Empathie ist wie eine heiße Kartoffel / Compassion is like a hot potato

Und das Ehepaar auf der anderen Straßenseite, das hinter dem geschlossenen Fenster in der Logenbank sitzt, beobachtet weiter, die Stirnen immer noch tief in Falten gelegt, das Gesehene Bild für Bild zerlegend und manchmal, wenn auch eher selten, den Kopf schüttelnd (mittlerweile wohl zur Gewohnheit geworden). Über all dem liegt die Dankbarkeit, das Füllhorn der schier endlosen und ausgedehnten Werbeunterbrechungen im Film eines faden Ehelebens gefüllt zu wissen, was gleichbedeutend ist mit einer Auszeit für die eigenen Probleme etwas abseits unter dem Sofa.


And the married couple on the other side of the street, sitting in the box seat behind the closed window, continue to watch, their foreheads still deeply furrowed, dissecting what they are seeing frame by frame and sometimes, albeit rather rarely, shaking their heads (which has probably become a habit by now). Above all this lies the gratitude of knowing that the cornucopia of almost endless and extended commercial breaks in the film of a bland married life has been filled, which is tantamount to taking time out to deal with one's own problems under the sofa.

Was ist also nahe liegender als das Verweilen auf der Stelle? Auf jeden Fall eine klügere Entscheidung, als sich direkt an die Mutter der Gänse zu wenden. Das würde auch dieses Mal in der Tat keinen Sinn ergeben. Eine einfache, klärende Antwort der leidenden und um ihren Lebenswillen ringenden Dame könnte das kostbare Sofa zum Beben bringen.


So what could be more obvious than to stay put? In any case, a wiser decision than going straight to the mother of geese. That would indeed make no sense this time either. A straightforward, clarifying answer from the suffering lady struggling for her will to live could make that precious sofa quake.

Da sitze ich nun, die Flasche Bier vor mir und die Angst vor dem Scheitern an der Frage an mich selbst nach der eigenen Tauglichkeit für ein Leben in Gemeinschaft. Ob jetzt das Ehepaar, das in seinem hoffnungslos zerrütteten Eheleben auf Werbepausen angewiesen ist und unter dem Sessel im Endstadium seine ungelösten Probleme lebendig vor sich herträgt, oder ich – wir alle verschanzen uns hinter diesen zugezogenen Gardinen und offenbaren, dass wir nichts Besseres mit dem Leben anzufangen wissen, als die Tristesse des Daseins mit Empathielosigkeit und Ignoranz zu überdecken.


So there I am sitting now, the bottle of beer in front of me and the fear of failure in the question of my own suitability for a life in community. Whether it's the couple whose hopelessly shattered married life relies on commercial breaks and who carry their unresolved problems alive in front of them under the armchair in the final stages, or me — we all hide behind these drawn curtains and reveal that we know nothing better to do with life than to cover up the dreariness of existence with a lack of empathy and ignorance.

Sort:  

Den Sensenmann brauchen wir dringend im Kanzleramt.

Ansonsten verlieren wir die Demokratie an jene unter dem Sofa, dass man uns in Brüssel geschenkt hat.

TBK.

in Brüssel geschenkt hat.

Ich versuche mich an einer minimalen Änderung.
Es drohen die (un)ausgebrüteten Eier zu explodieren, die uns jene Henne in Brüssel schickt, von der so mancher glaubte, sie längst abgeschoben zu haben.
Aber das mit den Abschiebungen ist ja auch so eine Sache ...
Möglicherweise regelt aber das der neue Sensenmann, der sein Arbeitsgerät am "Schwarzen Fels" schärft und uns mit frischem Wind vollkommen neue Wetterlagen verspricht?

Wenn Sie die Eier aus der Brüsseler Manufaktur Flak-Zimmerbreit meinen so stimmen wir Ihnen zu.

Wir können für solch eine Spezialoperation auch noch einen gegenderten Saubermann gebrauchen.

Der muss nicht schwarze Felsen bearbeiten können wo die Funken sprühen - es reicht ggf
auch ein Schwachkopf für diese Tätigkeiten.

TBK.

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Very interesting story! Is it a freewrite? It has the qualities of a story that told itself. I'm curious about your process here.

Yes the couple with the commercial breaks. I love that line the commercial breaks, so many meanings to that. I just had a conversation with my eldest, who is all set, comfortably, in that worls. She's happy. But when I asked her if this is the way she wants to live the rest of her life, she took note. I wish for some going out onto limbs for her. Geese on the she is hovering over, about to step in some shit. There's a bit of freewriting for you.

I love your story. Your descriptions, how they unfold so clearly and crisply. I love Scythe Guy. I feel his life to be happier than those of the Commercial Breaks Couple.

The geese are perplexing. The hopelessness, kind of in between the other two, a stepping stone from commercial breaks to fruitless labor. Except for the fruitless labor part. Hm...

There's a metaphore for almost any of us in here somewhere. This is great. Thank you.

Trying to define 'freewriting' (in relation to myself), I get a little lost in disorientation. In my case, I think the term 'letting off steam' would be a more appropriate one. Much like a pressure cooker in the kitchen, a certain amount of steam builds up over time as the topic that has been bubbling away inside me finally finds its way onto the white sheet of paper.
Whether it is humorous, thought-provoking, prose or fiction, all these things are completely irrelevant when I first pick up the pen. “The child has to grow up first. Only then do you give it a suitable name.”
Usually, however, it is very ordinary things (such as half-baked thoughts) that I fish for in the great lake of words, in order to build a sentence or two out of them.
Our inability to use commercial breaks constructively seems to have become the order of the day, as everyone, in their lethargy, hopes that the one who will lead them out of their shitty everyday lives will appear.

So ne alte Männer hab ich schon als kleiner Junge kennen lernen dürfen. Der erste hat uns ein Luftgewehr in die Hand gedrückt, und sich dabei ungemein beliebt gemacht, trotz Workargen Erscheinungsbildes, und gesagt, wir sollen mal was für die Mama vom Dach schießen.

Taubenbraten, den man selber geschossen hat... Danke des älteren Herren, war schon was für sich.

Später mal, auch so einer, immer die gleichen dünnen und drahtigen Typen im hohem Alter, konnte nicht anders, als zuzugeben, das die ständige Wiederholung der allgemeinen täglichen Aufgaben in Wahrheit mehr Beschäftigungstherapie, denn Nützlicher Natur sind. Man verdrängt die in der Langeweile aufkommende Trauer um verlorene Mitmenschen, gibt sich selbst eine Aufgabe, wenn es um einen herum nicht mehr so mit dem gebraucht werden geklappt hat, und hat so noch ein paar gute Jahre zu Überstehen, ohne natürlich auch nur den Hauch von Krankheit anzusehen. Egal wie sehr man es wirklich hat.

Solche Männer, bricht nichtmal das Leben. :-)

Schön mal wieder dran erinnert zu werden an die alten Herren.

Liebe Grüße
Sascha

A very powerful job

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Das erinnert mich so an meine Nachbarin von gegenüber. Immer die gleichen Kleider, jeden Tag mit dem Besen in der Hand die Straße fegen. Sie wusste immer alles: wann ich das Haus verließ, wer bei mir klingelte und wahrscheinlich auch, wann ich ins Bett ging. Für jeden hatte sie eine Geschichte parat - natürlich die schlimmsten. Aber sie war so beschäftigt, dass sie gar nicht merkte, dass sich ihre Vorhänge verräterisch bewegten.

Eines Tages sprach ich sie darauf an. Ihre Wangen wurden rot, und plötzlich wusste das ganze Dorf, was für ein Böser ich war. Danach ließ ich es sein. Aber die Zeit holte sie ein. Nachdem sie weggezogen war, hörte ich, wie schwer ihr die nächsten Schritte im Leben fielen.

Für mich habe ich entschieden: Meine Vorhänge bleiben offen - zumindest für meine Mitmenschen in meinem Dorf. Und wenn ich abends allein sitze, bei einem Bier oder einem Glas Wein, dann versuche ich, mein kurzes Leben so gut wie möglich schön zu leben.

Ich wechsele kurz den Ast auf der alten Buche (was einem Perspektivwechsel gleichkommt), die sich mittig auf dem Dorfplatz befindet. Der Denkansatz zu dieser kurzen Erzählung beruht auf den täglichen Begebenheiten in der kleinen Ansiedlung von Bauernhäusern, wo ich mein Zuhause genieße. Gedankenaustausch, der Tausch von Waren und Wissen ist hier ein essenzieller Teil des Ablaufs. Bricht dies aus Gründen eines aufblühenden Egoismus oder Ignoranz weg, kann der erste Paragraf im dörflichen Grundgesetz fortan als Makulatur angesehen werden. Fehlt das Miteinander – geht es zwangsläufig nur noch auseinander.
Beste Grüße :-)

Vielen Dank für deine tiefgründige und nachdenkliche Antwort! Dein Perspektivwechsel von der alten Buche aus ist ein wunderschönes Bild, das mich daran erinnert, wie wichtig es ist, auch mal innezuhalten und die Dinge aus einer anderen Sicht zu betrachten. Ich glaube, ich hatte deinen ursprünglichen Gedanken zuerst nicht ganz richtig erfasst, aber dein Text hat mir nochmal deutlich gemacht, wie essenziell der Austausch und das Miteinander in einer Gemeinschaft sind.

Es ist faszinierend, wie deine Beschreibung des Dorflebens so treffend widerspiegelt, was auch meine Erfahrung mit meiner Nachbarin gezeigt hat – wie leicht sich ein Miteinander in ein Gegeneinander verwandeln kann, wenn der Respekt oder die Offenheit fehlt. Deine Worte sind eine wertvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, diesen Austausch zu bewahren und die Verbindung zu anderen zu schätzen.

Beste Grüße und danke für diesen inspirierenden Perspektivwechsel! 😊

Nachträglich, aber das wird dir nicht unbekannt sein, sollten bei dem funktionierenden Miteinander nicht die Umstände vergessen werden, die es dir erlauben, maximal einmal im Monat mit dem Irrsinn überfüllter Regale im Supermarkt den Kampf aufnehmen zu müssen. Das substanziell Wichtige im Überlebenskampf hält nämlich meist die Nachbarschaft bereit.
So, jetzt scheint es genug, der philosophischen Perspektivwechsel. Ich sollte mich dringlichst um die Jazz-Matinee kümmern. Auf der Bühne ist nämlich noch kein inspirierendes Kabel ordentlich verlegt.

👍 - Hau rein ... die Gäste warten schon 😉

Lovely freewrite taking people through a story line of the life of a person.

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Der Füllfederhalter erinnert mich an JD Trumps Schreibutensilien...😉

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Der unterschreibt seine Dekrete mit dem Wischmopp von Vileda. Ein Montblanc Meisterstück in dessen Hände würde mich jetzt und sofort von jeglichem Glauben abfallen lassen.😮😣



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I think sometimes it can really be difficult staying where you are

Hat mich sehr berührt!