Die Wurzel allen Übels von Dian the Saint

in Deutsch D-A-CH8 days ago (edited)

Die Wurzel allen Übels

von Dian the Saint


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No, we call it poetry.


Es lebte einst das Adelspack, vollgefressen, fett und satt
auf Kosten seiner Untertanen, angeblich auch in Gottes Namen.
Herrscher, Popen und Durchlauchte, die schon damals keiner brauchte,
versicherten durch Mord und List, dem Volke, daß es nötig ist,
daß sie die Menschen überwachten und im Ernstfall für sie dachten.
„Wir schützen euch vor bösen Feinden“, sagten sie, und was sie meinten
war, daß sie das selbe wollten, wie die, vor den‘ sie schützen sollten.
Und was sie wollten war nicht wenig, vom Landvogt bis hinauf zum König
machten sie gar fette Beute durch Ausbeutung der armen Leute.
Das Volk indes, so schwach wie dumm, erduldete das lange stumm.
Zahlte Steuern, ließ sich knechten, und tat für seine Herren fechten.
Verbeugte sich vor Witzgestalten, um diese davon abzuhalten
mehr zu rauben, als sie raubten, wenn sie sich ernst genommen glaubten.
Die Alten lehrten es den Jungen, oder wurden gleich gezwungen,
die Jungen an den Staat zu geben, als Leihpfand für ein bess’res Leben.
Und wäre nicht ein Krieg gekommen und hätt‘ den Adel mitgenommen,
sie würden heute noch verdienen, fleißig ihrem Kaiser dienen.
Wenn sich im Menschenhirn nichts rührt, braucht‘s einen Führer, der es führt.
Drum dauerte es auch nicht lang, bis der nächste Adel kam.
Er gab sich, anders als die Ahnen, nun volksnah und trug neue Fahnen.
Doch sein Geschwätz war altbekannt: Opfert euch für euer Land
und hört auf die, die oben stehen, dann wird es euch bald besser gehen.
Der Mob, noch immer nicht gescheiter, vertraute diesen Worten heiter,
glaubte, wer immerzu von Pflicht, Disziplin und Ordnung spricht,
wie es einst schon die Väter taten, der kann dem deutschen Volk nicht schaden.
Da Zwang, das lernt man schon als Kind, vor allem den Gezwung’nen dient
und die, die streng und herzlos scheinen, es ja nur gut mit einem meinen.
So reihten sich bald immer mehr, ein ins strenge Nazi-Heer,
bis selbst die, die es besser wußten, mit ihnen mitmarschieren mußten
und wer sich noch dagegen wehrte, verzweifelt an den Fesseln zerrte,
den schimpfte man erst Volksverräter und erschlug ihn wenig später,
ohne daß die Lemmingschar, in deren Namen dies geschah
dran dachte, Widerstand zu leisten. Stattdessen fügten sich die Meisten
marschierten stolz von Sieg zu Sieg, hinein in den totalen Krieg.
Und erst, als auch der dümmste Schütze, gesehen hat, daß es nichts nützte
im Bombenhagel zu krepieren, oder in Rußland zu erfrieren,
legten sie die Waffen nieder und sangen wieder Friedenslieder.
Die Freiheit hat das Land ereilt, und wenn es auch noch war geteilt
so hatten alle doch im Sinn, daß es nun endlich aufwärts ging
bestimmten Männer, die bestimmten, für all die Stummen, Tauben, Blinden
die auf einmal „Wähler“ hießen und all zu viel beim Alten ließen.
Noch immer schlägt die Polizei, in Notwehr manchen Mensch entzwei.
Noch immer schießt das Militär, Feinde tot und schafft noch mehr.
Noch immer gibt’s ne Oberschicht, hat deren Stimme mehr Gewicht,
als die der arbeitenden Herden, die immer noch beschissen werden.
Doch abgefüllt mit „Brot und Spiele“, erdulden dieses Leben viele,
bis auch die Spiele und das Brot, gestrichen werden in der Not.
Dann schreien sie nach alten Zeiten, nach Adel, Kaiser, Obrigkeiten
und dem, der besser als sein Ruf, weil er die Autobahnen schuf.
So lang‘ Menschen nach Reichtum gieren, Neid und Eifersucht verspüren,
so lang sie trotten mit den Massen, und andere für sich denken lassen,
so lang die Schafe nicht begreifen, daß alle Hirten sie bescheißen,
so lange wird das weitergehen, wird nichts dauerhaft bestehen.
Denn jeder Umsturz bringt als Lohn, nur Ruf nach neuer Rebellion.
Sie wälzen um, was grad nicht paßt und dann, in eigennütz’ger Hast
bauen sie sich eine Welt, die wieder ander’n nicht gefällt.

Das wird noch tausend Mal passieren, wenn sie nicht endlich mal kapieren,
daß Ausweispflicht und Uniformen, Krieg, Bürokratie und Normen,
Steuern, Zwang und all der Mist, die Wurzel allen Übels ist.
Einst vom Adel eingeführt, hat seither niemand dran gerührt.
So leben wir im Grund noch heute, nach den Ideen dieser Leute,
die doch schon damals keiner brauchte, Herrscher, Popen und Durchlauchte.
Man warf die Herrscher über Bord, doch ihre Lügen lebten fort.
Bis heute fällt’s den meisten schwer, zu glauben, daß es möglich wär‘,
ein Leben ohne die zu führen, die einen führ’n und kontrollieren.
Ein später Lohn für die, die logen, und skrupellos ihr Volk betrogen:
noch immer basiert uns’re Welt, auf deren krankem Menschenbild
wonach die Freiheit nur durch Zwang, aufrechterhalten werden kann
und der, der dies nennt „Tyrannei“, bloß ein verrückter Träumer sei.


Jaja, kennen wir doch zu gut?
Wurde dafür genug ausgeschlossen.
Und viele können es offensichtlich immer noch nicht begreifen. Eine Welt ohne Zwang (& Trauma?) scheint somit lediglich ein verrückter Traum für diese?
Bedauernswert.

Und diese denken tatsächlich ich wäre zu bedauern.
🐺 🍄🌲

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Soweit.

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Ist das Gedicht von dir, weil du keine Quelle angibst? Wenn nicht, solltest du das schleunigst nachholen.

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Es ist ein anarchistisches Gedicht von Dian the Saint.

Steht auch da von wem.

Danke, ja, jetzt hab ich's kapiert. Ich war irritiert davon, dass das Meme zwischen der Überschrift mit Autor und dem Gedicht steht und habe es deshalb nicht in Zusammenhang gebracht.

Warum steht ein Pils im Wald?
Weil die Tannen zapfen.

Credit: dailyspam
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