Da steht sie wieder einmal am Pranger, die Schulpflicht in Deutschland und hat zu ihrer eigenen Verteidigung lediglich die alten Argumente im Köcher. Wobei nicht unberücksichtigt sein sollte, dass auch alte Argumenten die Stichhaltigkeit nicht vorab abgesprochen werden sollte.
Da die Bildungspolitik noch immer im alleinigen Entscheidungsbereich der Länder liegt, scheint mir die Anklagebank dicht besetzt. 16 Kultusministerien, aus denen seit Jahrzehnten die Hilferufe nicht zu überhören waren. Getan hat sich nichts, da die notwendigen Gelder in zukunftsorientierter Projekte, als die Bildung der Jugend geflossen sind.
Ob die Abschaffung der Schulpflicht hier das Allheilmittel sein könnte, darf ausgiebig diskutiert werden. Allerdings sollte auch nicht der (das) Fakt ignoriert werden, dass der Großteil von Gewalt gegen Kinder im familiären Umfeld praktiziert wird.
Selbst in einer Pädagogen-Familie aufgewachsen, darf ich anmerken, heilfroh darüber war, nicht dem »Homeschooling« ausgeliefert gewesen zu sein.
Dies wäre nämlich einer Höchststrafe gleichgekommen.
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vielen danke für deinen kommentar.
ich hätte nichts gegen eine bildungspflicht auch eine schulpflicht wäre für mich noch in ordnung, wenn diese schulanwesenheitspflicht nicht bestünde und lediglich ein nachweis erforderlich wäre, dass eben lesen, schreiben, rechnen usw. gelernt wird.
geld wird haufenweise in das schulsystem gepumpt aber für alle gibt es ein und das selbe system - und dies ist auch noch ein extrem schlechtes. alternativen sind rar, privatschulen gibt es nur wenige und eine schule, die es ermöglicht, dass ein kind beispielsweise nicht tätglich zum lernen in der anstalt antreten und sich melden muss, wird kurzerhand geschlossen - selbst wenn mehrere professoren und ausgebildete lehrkräfte hier ein schlüssiges konzept erarbeitet haben.
es läuft genauso wie in der berufswelt - hauptsache man ist stets anwesend, stellt keine dumme fragen und mit irgendetwas beschäftigt, egal ob sinnvoll, produktiv oder nicht. andernfalls könnte ja die gefahr bestehen, wenn jemand wo anders als in den vorgegebenen institutionen seine zeit verbringt er auf dumme gedanken kommt und am ende noch etwas in frage stellt. so lieber schon die kleinsten am besten mit einem jahr ins hamsterrad einführen. dann sind sie später schon besser daran gewöhnt.
eltern und kinder sollten hier ein mitspracherecht haben, wie sie lernen und bildung gestalten wollen. ungefragt übernehmen staatliche institutionen sämtliche verantwortung, schaffen falsche anreize und erzählen auch noch von einer erziehungspartnerschaft. dabei gleicht das vorgehen in zahlreichen fällen wohl eher einer vergewaltigung. schlimmer noch. in dieser causa ist eine seite bewaffnet und zwingt eine andere zu handlungen, welche diese ablehnt und noch nicht einmal legale möglichkeiten hat, sich dagegen zu wehren, wenn man sich nicht aus dem land verabschiedet.
sicher gibt es familien und eltern, die es nicht leisten können (sei es intellektuell oder finanziell) ihren kindern adäquate bildung zukommen zu lassen - aber ist dies grund genug dann direkt allen derartiges zu untersagen? noch dazu, was wird in der schule überhaupt an wichtigen inhalten gelernt (nach der grundschule)? die wenigsten inhalte sind für das leben relevant. generationen von schülern müssen beispielsweise die binomischen formeln lernen. da streiten sich mathematiker bis heute ob es in der realität überhaupt anwendungsbeispiele gibt. was bringt es einem architekten, dass er den tricarbonsäurezyklus lernte oder im englisch unterricht shakespeare interpretierte? relevante aspekte, mit einem bezug zum leben dagegen fehlen all zu oft. welche kräuter helfen beispielsweise bei gesundheitlichen beschwerden oder was hat es mit einer steuererklärung auf sich und wie viel prozent greift der staat bei einem arbeiter ab letztlich vom verdienst ab, wenn auch die mehrwertsteuer miteinbezogen wird, ... - all dies wird gekonnt ausgeklammert. stattdessen werden die heranwachsenden mit unnützem schwachsinn zugemüllt und mit irgendwelchen abwegigen ideologien belästigt à la: such dir aus, ob du heute lieber ein eichhörnchen, eine großmutter, ein mann oder cis sein möchtest oder vielleicht doch lieber ein rosa einhorn.
es ist wirklich nicht mehr normal, was inzwischen hier abläuft.
Das Eintrichtern von sinnlosem Wissen zieht sich wie ein unendlich dehnbares Band durch die Geschichte der deutschen Bildungspolitik. Nicht nur, dass der Abiturient an seinen Grenzen gelangt, wenn er mit einem Überweisungsformular der Bank konfrontiert wird, welches er auch noch handschriftlich ausfüllen, nein, der Typ aus dem Bio-Leistungskurs schaut dich an, wie der Ochse vor dem Berg, wenn er die Wirkstoffe einer Ringelblume erläutern soll.
Hauptsache man weiß ganz genau, weshalb die Italienreise für Goethe so wichtig war.
Die, welche wirkliche Veränderungen in der Bildungspolitik herbeiführen könnten, die lungern im staatlich subventionierten Tiefschlaf und mit der Professur bestückt, stecken in den gleichen Stiefel, wie ihre Vorgänger und genießen ihn – den Muff von tausend Jahren unter den Talaren.
Zweifelsfrei würde es vollkommen ausreichen, wenn der Schüler vierteljährlich eine Kostprobe dessen abliefern würde, was er am vorgegebenen Stoff verinnerlicht hat.
Aber, bring du einem alten Gaul mal das Kotzen bei ...