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RE: Prüfen

in Deutsch D-A-CH2 days ago

Ich verstehe deinen Punkt völlig, und ich möchte das keinesfalls rechtfertigen. Mir geht es eher darum, meine eigenen Erfahrungen zu reflektieren.

In meiner Zeit, in der ich Entscheidungen tragen konnte, war es meist möglich, auf Selbstschutz zu verzichten, weil ich den Weg selbst bestimmen konnte. Das war nicht immer einfach, aber es hat mir erlaubt, Verantwortung für Mitarbeitende und Ergebnisse zu übernehmen, ohne auf solche Mechanismen zurückgreifen zu müssen.

Es geht also weniger um "Schlauer als alle anderen sein" als um das Verständnis, warum Menschen in bestimmten Strukturen solche Wege wählen und wie man selbst Entscheidungen anders gestalten kann.

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Ich denke, das Menschen so was machen, weil sie es können. Das ist ein bisschen so, als würde man sich in eine Achterbahn setzten. Man glaubt sich sicher zu sein, aber vielleicht, hat ja doch jemand bei der Prüfung geschlampt.

Hier ist dann nicht von Schlampen die Rede, sondern von echter Manipulation. Diese eine Schraube an der Kurve X,Y,Z, ist ja nicht Wichtig, damit die Achterbahn stabil ist und gut läuft, glaubt sich dieser eine Mensch dann Sicher zu sein.

Es ist ein Kick, eine Anregung der Emotionen oder sowas. Damit man sich Lebendiger fühlt vielleicht.

Von Sicherheit zu Sprechen, wenn hier wie in dem Fall scheinbar Gut verdient wird, und gleichzeitig die Arbeit ja doch nicht so wichtig gewesen sein soll, ist ein bisschen Seltsam. Eher das Gegenteil dürfte der Fall sein. Die Sicherheit zu Wissen, das einem ja keiner auf die Schliche kommt damit.

Sowas kann man Messen bei Schreibarbeiten sehr gut sogar. Hat halt wirklich noch keiner gemacht.

Es gibt Werkzeuge, um zum Beispiel Fingerabdrücke in Schriften zu lesen und personen zu identifizieren und so weiter. Aber das Sprache als "Waffe" benutzt wird und als Distanzierungsmöglichkeit, hat bisher nur die Wissenschaftler wirklich interessiert auf welche ich meine Arbeit stütze. Übrigens ein weltweites Team von 14 Frauen und Männer aus den 80iger Jahren.

Machen wir es mal so, wie würdest Du dich als Arbeitgeber entscheiden, wenn Du wüsstest, das da einer Fehler eingebaut hat in die von dir an ihn aufgetragene Arbeit, um zu Testen, ob man sie auch wirklich ordentlich gelesen hat?

Würde dir das nicht Komisch vorkommen? Ich würde direkt den Vertrag kündigen wollen. Weil ich ja nicht weis, ob da noch mehr ist, das ich nicht weis, weil ich angeblich nicht ordentlich die Arbeit geprüft habe, die ich delegiert habe...

Dann kann man es ja gleich selber machen.

Ja, dass so etwas aus Arbeitgebersicht problematisch wirkt und Misstrauen rechtfertigt, verstehe ich gut. Wie ich schon sagte: Mir geht es dabei weniger um Rechtfertigung, sondern um das Nachvollziehen, warum Menschen in bestimmten Strukturen solche Wege wählen.

Dein Vergleich mit der Achterbahn finde ich interessant: Ich sehe darin das Spannungsfeld zwischen Neugier, Kontrolle und der Suche nach Emotionen. Gleichzeitig zeigt er, wie sehr Verantwortung, Struktur und Vertrauen miteinander verknüpft sind und warum Fehltritte so schnell das gesamte System belasten können.

Wenn man Verantwortung tragen und den Rahmen gestalten kann, liegt der Fokus für mich auf Transparenz, Kommunikation und dem Wiederaufbau von Vertrauen - statt auf Tests oder Manipulationen.

Ja, die Transparenz gehe ich gerade zumindest in einem winzigem Teil an. Dinge sichtbar zu machen, für die man ja eigentlich ein halber, oder besser gleich ein ganzer Fachwissenschaftler sein müsste, finde ich sehr Erstrebenswert für andere zu machen. 🙂

Das Bedürfnis wächst aus meiner eigenen Unfähigkeit, sowas zu entdecken. Meine "Gutgläubigkeit" hat mich da schon viel gekostet. Und jetzt mache ich das Beste mir Mögliche darauf.

Ich wünsche dir noch ein schönes Restwochenende und natürlich Feiertage auch! :-)

LG
Sascha

Danke für deine offenen Worte! Ich finde es beeindruckend, wie du aus eigenen Erfahrungen und den Herausforderungen, die du beschrieben hast, konstruktiv etwas Sichtbares und Nützliches für andere entwickelst.

Transparenz auf diesem Niveau zu schaffen, ist sicherlich anspruchsvoll, und es ist bewundernswert, dass du die Motivation und den Einsatz dafür aufbringst.

Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Restwochenende und entspannte Feiertage! 🙂