Was das politische System angeht, so haben wir in Deutschland m.E. keine reine Demokratie sondern eine Mischform aus Demokratie und Diktatur, man könnte auch sagen eine Diktatur auf Zeit, weil es ist natürlich demokratisch, dass man alle 4-6 Jahre (je nach Ebene) seine Vertreter neu wählen kann aber NICHT demokratisch, dass diese Vertreter dann 4-6 Jahre machen können was sie wollen und das Einzige was sie daran hindert ausschließlich ihre (eigenen) Interessen zu vertreten ist die Tatsache, dass sie sich nach diesen 4-6 Jahren erneut zur Wahl stellen müssen.
Gut auf kommunaler Ebene gibt es die Möglichkeit einen Bürgermeister auch während der Amtszeit abzuwählen aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Dabei zeigt die Schweiz wie es besser geht und wie man eine lebendige Demokratie schaffen kann, denn im Gegensatz zur Diktatur auf Zeit in Deutschland kann dort das Volk tatsächlich die wichtigen Entscheidungen bei Volksabstimmungen treffen.
Die hat z.B. eine große Auswirkung bei der Bahn, die in der Schweiz ja wesentlich pünktlicher unterwegs ist als in Deutschland. Will die Bahn in Deutschland, dass Geld in die Schieneninfrastruktur investiert wird muss sie beim Verkehrsminister betteln gehen während die Schweizer Bundesbahn im Gegensatz dazu ihr Anliegen bei der nächsten Volksabstimmung einreicht und es nicht in der Macht des Verkehrsminister steht, ob ihre Vorhaben finanziert werden oder nicht.
Was den Bitcoin und Sachsen angeht ist es natürlich ein undankbarer Job, denn wenn Du als Politiker sagst den Bitcoin behalten wir wird Dir i.d.R. niemand danken wenn der anschließend im Wert steigt, sollte der aber fallen hast Du schnell einen Untersuchungsausschuss am Hals warum Du den behalten hast - Würdest Du unter solchen Umständen die Entscheidung treffen den Bitcoin zu behalten ?
Ja, denn ich würde das Amt nicht führen, um populär zu sein, sondern um Sinnvolles zu tun.
Ich denke es ist verständlich, dass ein Politiker an seinem Job hängt und ihn nicht leichtfertig aufs Spiel setzen will, aber natürlich hast Du Recht, er sollte nicht an sich denken sondern nur an das große Ganze.
Gäbe es nur solche Politiker würde der Kommunismus wohl gut funktionieren, leider zeigt die Erfahrung, dass (fast) jeder, der es ganz nach oben geschafft hat erst einmal sich selbst der Nächste ist und ich glaube das wird sich auch nicht ändern.
Also ich kenne jemanden, der seinen Beamtenstatus "leichtfertig" aufs Spiel gesetzt hat, und jetzt glücklicher als je zuvor ist.
Ich lebe nach dem Motto, einfach das zu tun, was ich für richtig halte und darauf zu vertrauen, bei Bedarf auch Lösungen für die finanziellen Aspekte meiner Entscheidungen finden zu können.
Wer an Ämtern klebt, ist nicht frei.