Katastrophensoziologie XVI – Was sind Extreme Contect Research?

in Deutsch D-A-CH4 days ago

Hallo Freunde,

wir haben uns in den letzten Posts angeschaut wie man am besten aus Krisen und Katastrophen lernen kann, welche Modelle des Lernes bestehen und was die Risiken sind die dabei bestehen. Heute schauen wir uns an was im Optimalfall daraus entstehen kann. Einen Extreme Contect Research.

Wenn man sich den Lernprozess nach der Katastrophe, also in der Nachkrisenzeit, anschaut, ist es ein Lernen aus der der Katastrophe. Wenn man dies nun noch durch das Lernen in der Katastrophe, also in der akuten Phase ergänzt, erreicht man ganz andere Ergebnisse, als wenn man beides Einzeln durchführt.

Wir reden hier oft von stets lernenden Organisationen, die ein Mischtyp sind. Wir kennen die organischen Strukturen. Also die Strukturen die im Einsatz entstehen und sich dort etablieren und die mechanischen Strukturen. Also Strukturen die standardisiert sind. Sie bestehen bereits vor der Krise und handeln in der Krise einfach weiter. Und die stets lernende Organisation ist eben eine Mischung aus diesen beiden Strukturen.
Die Durchführung einer solchen stets lernenden Organisation ist der Extreme Context Research, kurz ECR. Dabei können diese extremen Kontexte viele Krisenereignisse umfassen. Im Risikokontext reden wir zum Beispiel von allen Organisationen die mit Katastrophenpotential operieren. Dabei reden wir zum Beispiel von Betreibern eines AKW oder einer Krankenhausträgergesellschaft, deren Kerngeschäft das Risiko darstellt. Wenn wir uns den Notfallkontext anschauen, dann handelt es sich um Organisationen die regelmäßig mit Notfällen und Katastrophen konfrontiert werden. Diese Organisationen spezialisieren sich darauf, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen. Wir reden von klassischen BOS-Organisationen. Zu guter Letzt haben wir den disruptiven Kontext, bei dem die Katastrophe unerwartet hervortritt und die Organisationen davon überrascht werden, sie müssen sich für die Bearbeitung neu strukturieren.

Im nächsten Post schauen wir uns einmal an, wie eigentlich die Vorbereitung auf die Katastrophe aussieht. Was für Tücken da warten und wie die Soziologie darauf reagieren will und welche Meinungen die Soziologen darauf ahben.