Hallo Freunde,
das Jahr begann mit einer traurigen Nachricht, ein Laden in dem ich viel Zeit meines Lebens verbracht habe, hat geschlossen. Um genau zu sein geht es um einen Balkangrill im Westen Nürnbergs. Das Sarajevo. Wenn ich ein paar Jahre zurück denke gab es noch einige Balkangrills, aber ich glaube sie sind nicht mehr Teil des Zeitgeistes. Heute achten viele auf ihre Ernährung, es gibt mehr Vegetarier und Veganer und das ist etwas, was es nicht unbedingt in einem Balkangrill zu essen gibt. Dadurch sind viele dieser Läden verschwunden. So auch das Sarajevo. Acht Jahre lang war ich hier gerne Gast, es gab immer etwas zu essen und vor allem die Preise waren immer Top. Ich meine einen Teller Pola-Pola für 14 Euro, der in gleicher Qualität in Fürth das doppelte kostet, da konnte man nie was sagen.
Aber was ist passiert? Ich meine das Sarajevo hat im Feburar 1984 aufgemacht, während der Olympischen Spiele in Sarajevo. Die Betreiber waren Kroaten und Albaner, also keine Bosnier, aber damals war Sarajevo eine Stadt mit der jeder was anfangen konnte, also haben sie es nach dieser Stadt benannt. Es lief dann auch fast 40 Jahre gut, bis letztes Jahr dann der Wirt starb und damit ging der Abstieg los. Zuerst hat die Küche eine Weile an Qualität verloren, sie hat sich zwar gefangen, aber in der zwischenzeit hat man viele Stammkunden verloren. Und die Leute kommen eher ungern wieder, wenn es mal schlecht war. Einen Kunden den man einmal verloren hat, wieder zu bekommen, ist schwierig. Dazu kommt, dass immer mehr Leute kein Geld mehr haben und das erschwert vieles noch weiter. Ich meine wer von euch hat aktuell keine Bedenken was das Geld angeht? Die Gastro hat ein gewaltiges Problem, wir leben halt leider nicht in den einfachsten Zeiten.
Aber damit ist wieder eines dieser alten Stammlokale verschwunden, dass über Jahrzehnte das Bild der Stadt geprägt hat. Ein anderes solches Lokal ein paar hundert Meter weiter hat auch aufgegeben und sich jetzt wieder gefangen. Mal schauen wie gut das ist, irgendwann muss ich es ausprobieren.
Heutzutage stellt sich das wohl eher so dar: bevor die erste Portion Čevape überhaupt in der Pfanne landet, brütest du über der Kalkulation. Keine leichte Aufgabe, wenn von oben herab mit der zu berechnenden MwSt. wie auf dem Jahrmarkt jongliert wird. Gutes Personal musst du dir schnitzen und der Steuerberater legt dir nahe, ob du es nicht doch lieber mit »Essen auf Rädern« versuchen willst oder besser gleich die Finger von all dem lassen solltest. Allein die monatlichen Energiekosten ziehen dir die Füße unterm Arsch weg.
Hier ist es ähnlich. Vor allem hat Corona vielen den Hals gebrochen. Hier unten im Haus waren gleich 2 griechische Geschäfte die daran eingegangen sind. Eins war eine echt ätzende Kneipe, der ich wirklich keine Träne nachweine. Aber das andere war ein wirklich nettes Restaurant, das von 2 Brüdern geführt wurde. Lecker griechisches Essen vor sehr zivile Preise und sehr freundliche Bedienung. Aber den monatelangen Ausfall konnten sie natürlich nicht stemmen. Wirklich schade.
Dafür hat sich auf der anderen Straßenseite unter der Franchise "Domino's" eine von Kulturbereicherern geführte Geldwaschanlage etabliert. Dort arbeitet ein Dutzend Leute, die 100 Pizzas am Tag zu verkaufen. Und das schon seit Jahren. Dabei liegt ihre Kernkompetenz in der Verbreitung von Müll und Lärm. Gern darf dort auch mal für 20 Minuten ein Auto (von einem Lieferfahrer) mit laufendem Motor vor der Tür stehen, in dem das Radio mit Volldampf Radio Baghdad dudelt.
Ja, Deutschland hat sich ganz schön verändert. Damals, in den 70ern und 80ern hat man sich noch über Altnazis aufgeregt - heute wünscht man sich die fast zurück.
Das ist natürlich das Problem, wenn es keinen Nachfolger gibt, der es dann in der Weise weiter führt, die sich bewert hatte.
Was ist denn das Halb-Halb? Wir nehmen gern immer die Grillplatte bei dem Balkangrill bei uns. Ist nicht allerhand Geschmack, vorallem das trockene Fleisch, aber wir mögen es. Vorallem der schön salzige Speck ;)
Mensch, da wird doch Platz für eine. dönerladen #sarkasmus
Traurigerweise beschreibt das die deutsche Wirtschaft sehr sehr gut.
Alles wird reglementiert und mit AUflagen belegt, bis die grundsätzliche Tätigkeit nicht mehr ausgeführt werden kann.
Humane Preise in Restaurants sind ja mitlerweile eine Seltenheit geworden, und falls es diese noch gibt, dass sind die Restaurants bald weg... Sehr schade.
Für mich sollte es deutlich mehr unterstützung geben für Gastronomen. Bei uns im Bereich ist das Spielchen sehr beliebt, dass Leute sich nur auf 450 € Basis anstellen lassen um weiter Sozialleistungen abzugreifen. Der Rest wandert Cash in de Täsch. Das ist weder im Interesse der Gastronomen noch im Sinne des Sozialsystems. Trotzdem ist der Dumme am Ende nicht der Nutznießer, sondern der Gastronom. Genau da könnte man ansetzen.
Aktuell sieht es eher danach aus, als würden weiter Hürden aufgebaut und Steine geschmissen. Wir fahren mit 180 vor eine Wand und die Pfeifen am Gaspedal und Steuer streiten lieber als zu aggieren...
Sehr sehr Schade.....
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