Die Macht der kleinen Posten

in Deutsch D-A-CH17 days ago

Hallo Freunde,

ich hatte den Spaß mich etwas mit Führungstheorie auseinander zu setzen und bin dabei auf die Macht der kleinen Posten gekommen. Das Problem ist, dass man in vielen Strukturen dazu neigt die Zwischenebene der Führung einzuplanen. Man sollte in der Regel auf 10 Personen einen Führer haben, also 9 Mann werden von einem geführt. Im Optimalfall ist es sogar ein Verhältnis von 3 zu 1. Dieses wird zum Beispiel durch das US Marines Corp verwendet, die immer drei Mannschaften oder untere Ebenen, einem Führer unterstellen. Dadurch hat jeder nur eine kleine Gruppe zu Führen, die wieder mehrere kleine Gruppen führt. Dadurch kann sich auf jeder ebene die Zahl der geführten Personen verdreifachen. Auf der ersten Ebene sind es vier Mann, danach 13, gefolgt von 40 Mann. Und so werden es immer mehr, wobei es für jede Ebene übersichtlich bleibt.

Der größte Vorteil daran ist aber, dass man mit jeder Ebene die Unterführer einbindet und Führungsposten schafft, die unzufriedenheit abfedert. Viele wollen eine Führungsposition haben und wenn es nur um 3 Mann geht die man Führen darf und muss. Alleine dadurch kann man dieses Geltungsbedürfnis bedienen. Vor allem in Ehrenamtlichen Strukturen kann man so einiges Bewegen.

Und gleichzeitig beugt es einem Problem vor. Wenn jemand zwei Aufgaben übernimmt, muss er nicht doppelt so viel Zeit darein investieren, es muss drei mal so viel Zeit reinstecken, denn er erledigt nicht eine Aufgabe nach der anderen, sondern die Arbeit teilt sich auf mehrere Schritte auf und dazwischen muss man immer wieder zwischen den Projekten hin und her springen. Dadurch verliert man oft die Übersicht und muss sich erneut in seine Thematik einarbeiten, was halt Zeit kostet und damit braucht man länger. Und man muss parallel arbeiten, da die Vorgänge oft nicht am Stück abgearbeitet werden können, sondern man mehrere Vorgänge parallel hat, die verschiedene Fristen umfassen. Und das lässt sich eben ganz gut damit lösen, indem man einen Führer mehrere Untergebene gibt, die anschließend die einzelnen Aufgaben kümmern. Der Führer kann den Überblick behalten, die Detailarbeit können diese jedoch übernehmen.

Sort:  

Das Ganze hat auch noch einen anderen Aspekt, der wohl kulturell oder mentalitätsabhängig ist.
Dies konnte ich in der britischen Armee sehr gut beobachten. Es war verblüffend zu sehen, welchen Unterschied es macht ob man einem Briten einen unteren Führungsrang (zB. Sergant) gibt, oder einem Deutschen. Es gab dort einige reindeutsche Abteilungen, eine alte Tradition aus der Nachkriegszeit als deutsche Dienstverpflichtet wurden, als LKW Fahrer oder Handwerker.
Zum Glück war ich nicht dort, sonder in einer reinbritischen Abteilung. Zum Glück, weil es bei den Briten wesentlich relaxter zuging als bei den Deutschen. Denn dort gab es einige echte Ärsche. Man muß einem Deutschen nur einen Winkel auf den Ärmel nähen und schon mutiert er zum Ekel. Ganz anders bei den Briten. Viele waren geradezu unglaublich nett. Und sogar besonders die richtig hohen Tiere. Was aber wohl auch daran lag, das ich mich gut mit ihnen auf Englisch unterhalten konnte.

ja ja, die pyramidiale struktur. wir finden sie überall und so wurden wir geknechtet und niemand bemerkte es. einer oben weiß alles und nach unten hin werden sie immer dümmer (dumm gehaltener) und so landeten wir da, wo wir heute stehen. ein miteinander auf augenhöhe gibt es dabei nicht, da ja immer einer über dem anderen stehen muss. mir gefällt das gar nicht. jeder mensch sollte dem anderen ebenbürtig sein und niemand sich über den anderen erheben dürfen. wir brauchen wieder natürliche autoritäten und nicht vorgesetzte (installierte marionetten die aufgrund eines titels oder ihrer kleidung eine autorität darstellen - meist aber nicht wirklich gescheiter sind). diese struktur dient häufig dem aufstieg narzistischer persönlichkeiten.