Hallo Freunde,
wir haben in Deutschland eine gewisse Sonderstellung im Bevölkerungsschutz im Sanitätsdienst. In den meisten Ländern unterstützen die Hilfsorganisationen die staatlichen Stellen im Bevölkerungsschutz, in Deutschland jedoch stellen die Hilfsorganisationen im Sanitätsdienst und Betreuungsdienst das gesamte Personal. Diese Sonderstellung kommt durch die deutsche Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es keine staatlichen Strukturen und die Besatzungsmächte waren schnell damit überfordert mit den Flüchtlingen und Kriegsfolgen zurecht zu kommen. Aus diesem Grund wurden schnell wieder die Feuerwehren und das Rote Kreuz als Träger der Führsorge und des Suchdienstes wieder gegründet. In einigen Bundesländern übernahm das Rote Kreuz auch den Krankentransport. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde 1950 auch das Technische Hilfswerk als Träger des technischen Zivilschutzes aufgestellt. Das Problem war nur, dass man aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs wusste, dass man auch die Feuerwehren und eine medizinische Komponente brauchte. Zu diesem Zweck hat das Rote Kreuz schon 1951 damit begonnen Helfer auszubilden und eine Medizinische Komponente aufzustellen. Nach der Bildung einer Zuständigen Behörde 1956, kam es 1957 zur Aufstellung des Luftschutzhilfsdienstes. In diesem waren Feuerwehren, THW und die Hilfsorganisationen DRK, Malteser Hilfswerk und Johanniter Unfallhilfe, später dann auch noch der Arbeiter-Samariter-Bund, zusammengefasst. Ziel war es ein Luftschutzkorp aufzustellen mit Wehrpflichtigen, Reservisten und Beamten auf Zeit in den Offiziersrängen. Vorbild sollte die Bundeswehr sein. In den sechzigern hat man sich dann aber dazu entschieden, die Mittel zu streichen und die heutige Struktur zu übernehmen. Der Luftschutzhilfsdienst wurde aufgelöst und der Bund behielt nur das THW als Bundeseigene Ebene. Außerdem wurde immer mehr klar, dass der Kriegsfall nicht das einzige Problem ist, sondern das auch Naturkatastrophen eine Gefahr sein können. Der Luftschutzhilfsdienst hatte seine Bewährungsprobe beim Elbhochwasser 1962, wo das berühmte Bild des DRK Helfers mit dem kleinen Mädchen im Arm entstanden ist. Aus diesen Erfahrungen heraus wurde das ganze Thema an die Länder als Träger des Katastrophenschutzes ausgegliedert. Der Bund stelle ab jetzt nur noch Finanzielle Unterstützung in Form der Übernahme von Ausbildungen, dem Stellen von Fahrzeugen und Unterstützung für Ausrüstung bereit. Diese Förderung ist eine Ergänzung zu den bestehenden Einheiten der Länder und das Personal wird Ehrenamtlich durch die Hilfsorganisationen und Feuerwehren gestellt. Deshalb stehen auch in vielen Feuerwachen Bundesfahrzeuge als Ergänzung durch diesen.
Das eindrückliche Foto, welches @satren in seinem Beitrag erwähnt hat.