Liebe Klara,
Liebe?! Dieser Ort ist liebesleer. Längst verlassener Kriegsschauplatz. Ruinen. Keine Liebe. Wir beide nur Geister. Echos. Ich möchte mich von dir verabschieden. Nur kurz. Flüchtig reicht. Ich bin weg. Du bleibst zurück.
Du hast mich in Scherben geschlagen, in der Luft in Stücke gerissen, alles in mir gesprengt und mit schrägem Grinsen lichterloh in Flammen aufgehen lassen. So lange weiter auf mich eingeprügelt, bis ich aufgehört habe zu atmen. Mein Herz, das die meiste Zeit meines Lebens für dich geschlagen hat, stand am Ende wegen dir still.
Sieh mich an: Ich atme noch. Wir beide dachten, wenn mich jemand tödlich verletzen kann… Dann du. Doch ich bin immer noch am Leben. Hättest du gedacht, dass ich so stark sein kann?
Als du mich fandest, habe ich mein vom Krieg so dreckiges Gesicht in deinen Schoß gelegt und du hast gesagt, du lässt mich nie wieder gehen. Um deine Hände auf meinen Wangen, war dieses heilsame Leuchten, das mich immer zur Ruhe gebracht hat. Als ich dich fand, warst du zerbrochen, verloren, unsichtbar. Ich habe dir Blumen an deine Tür gebracht und dich an der Hand mit durchs Leben gezogen. Dir versprochen, sie niemals wieder loszulassen. Dir immer wieder gesagt, wie hübsch du bist, Klara.
Du warst die Hüterin meiner Seele, mein Herz, mein Hafen. Meine Bestimmung im Leben. Mein Weg zum Ziel und meine einzige Heimat.
Klara, wir haben versagt. Ich finde hier nichts mehr, ausser den Scherben meines gebrochenen Herzens unter deinen Füßen. Zu viele Tränen, ich bin es müde.
Alle Leuchtfeuer sind erloschen, alles ist hier ist verwunschen. Ich komme nie wieder, Klara. Ich bin weg. Du bleibst zurück.
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