Freie Übersetzung des Artikels vom 15.7.23 des ukrainischen Journalisten Oleg Jasinskij
https://t.me/olegyasynsky/1132
Schaut in den Spiegel
Im Hinblick auf „die Risiken des Faschismus in Russland“: Leider gibt es kein Land und kein Volk, das gegen den Faschismus immun wäre. In Russland aber, mit seinen Hunderten von Nationalitäten, Sprachen und Kulturen, die heutzutage wunderbar in ihrem gemeinsamen Land zusammenleben, sehe ich dafür im Moment keine wirklichen Voraussetzungen.
Das Bild unterscheidet sich stark von dem, was wir in den „demokratischen 90er Jahren“ sahen, die für einige der heutigen „Antifaschisten“ die nostalgische Projektionsfläche schlechthin bilden. Übrigens ist selbst die ukrainische Sprache in Russland zu Hause und erklingt dort ohne Verbote oder Einschränkungen.
Echte Diskussionen erfordern Vertrauen in die Ehrlichkeit des Gegenübers. Von äußerst wenigen Ausnahmen abgesehen, haben die Parteien dieses Vertrauen längst verloren. Und in dem Fall sind es dann unsere Emotionen, die für gewöhnlich für uns entscheiden.
An einige (nicht alle!) „linken Kriegsgegner“:
Ich erkenne Euer Recht an, die russländische Staatsmacht nicht zu mögen. Eine ehrliche Kritik an der Staatsmacht ist ohnehin immer notwendig, und zwar in allen möglichen Situationen und Konstellationen. Aber wenn man heute völlig zurecht sagt, dass der Krieg eine Abscheulichkeit ist, wird oft die Hauptsache übersehen – nämlich dass dies nicht nur für diesen oder jenen, sondern für ausnahmslos jeden Krieg gilt.
Abgesehen davon ist es nützlich, sich zu vergegenwärtigen, wer bzw. was heute gegen Russland kämpft und worum es dabei geht.
Es sind dies diejenigen Kräfte, die gestern die Ukraine zerstört und in einen Phantomschmerz verwandelt haben, für den hinters Licht geführte Menschen sterben.
Über die aktuelle Gefahr zu sprechen, dass die russische Regierung in den Faschismus abrutscht und gleichzeitig die bilderbuchhafte, offene und schnelle Faschisierung des Westens, der NATO und ihres Opferlamms – der Ukraine – zu ignorieren, scheint mir die höchste Form von Blindheit und Heuchelei zu sein.
Es gibt viele Fragen, mit der man die russische Staatsmacht konfrontieren müsste. Vielleicht sind sie lösbar, vielleicht auch nicht.
Der ukrainischen Staatsmacht und der NATO dagegen müssen keine Fragen mehr gestellt werden. Sie sind Kräfte, die aufgrund ihrer kannibalischen Natur mit der Menschheit unvereinbar sind und vernichtet werden müssen: Jeder Tag ihrer Siege oder Agonie bringt viele neue Opfer mit sich.
Wir sind geteilt in diejenigen, die bereits seit Jahren über diesen Krieg schreien und dessen Blut und Asche auf der Mehrzahl der Kontinente gesehen haben, und in diejenigen, die ihn am 24. Februar des letzten Jahres zum ersten Mal bemerkt haben, weil er direkt vor ihrer Nase war.
Wobei ich die unglückliche Gelegenheit nicht missen möchte, mein aufrichtiges Entsetzen, mein Mitleid und meine Hilflosigkeit gegenüber allen zivilen Opfern auf beiden Seiten der ukrainischen Tragödie zu versichern.
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Die Einkünfte kommen dem Autor zugute, die Übersetzung wird umsonst gemacht und ist nicht immer einfach, da der Autor Sprachspiele liebt. Da der Kanal den Namen des Autors trägt, möchte der Übersetzer nicht in seinem Namen auf Kommentare antworten. Daher bitte nicht böse sein oder es als Desinteresse werten, wenn Kommentare unbeantwortet bleiben. Sie werden auf jeden Fall registriert. Die Übersetzung ist ohne Garantie für ihre Richtigkeit erstellt.
Übersetzungsfehler oder hat er tatsächlich geschrieben vernichtet?
Kein Übersetzungsfehler.
Je nach Blickwinkel kann man die Sichtweise von Herrn Jasinskij nachvollziehen. Aber er vergisst dabei die goldene Regeln des Krieges. Es gibt "böse Kriege" die lediglich der Macht- oder Territorialerweiterung dienen und "gute Kriege", die den Frieden und die Demokratie schützen. Bei der NATO trifft natürlich Letzteres zu.
Sicher liegt es an der Sprachbarriere, aber würde er ab und an mal die Westmedien konsumieren oder ein Gespräch mit der besten, diplomatischsten und eloquentesten Aussenministerin führen, die die westliche Welt je hatte, dann würde er das sicher etwas anders sehen.
Das gilt auch für Kritik an der Staatsmacht. Die ist bei den bösen diktatorischen Mächten richtig und wichtig. Die Wertedemokratie zu kritisieren ist jedoch staatsfeindlich und sollte noch viel stärker unterbunden und bekämpft werden. Notfalls mit Streubomben.
Boah, das hat jetzt a bissl gedauert bis ich den Sarkasmus entdeckt habe. Dachte mir schon Du bist ein NATO Troll ;)
Na gerade noch mal gut gegangen, aber hast schon Recht. In Zeiten, in denen die Realität jede Satire übertrifft, sollte man das kenntlich machen. Wobei im Einzelfall ja nicht mal mehr das gedeckt ist und im besten Dland aller Zeiten im Knast enden kann.
I would be really curious why @beatminister is downvoting this.
Ist ja putzig!
Wer auch immer das übersetzt hat ist auch ein Dummpaddel.
Hätte der geschrieben der Erlös geht an Elendski für Pulver jeglicher Art für die Frühling/Sommer/Winteroffensive wären es jetzt 4 Cent mehr, statt weniger.