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RE: Wie meine gescheiterten Versuche der Eröffnung eines Bankkontos auf den Philippinen mich in die traurige Realität der heutigen Überwachungswelt zurückholten.

in Deutsch D-A-CH6 months ago

Hi, Jaki, ich lese das heute - etwas spät, um noch nützlich sein zu können - und gebe Dir in vielen Punkten Recht.
Allerdings gehe ich solche Umgebungsvariablen eher pragmatisch an. Man muss sich mit den Umständen, so man sie nicht ändern kann, soweit befassen, dass sich Wege öffnen (lassen), um zum eigentlichen Ziel zu kommen, denke ich.
Sich darüber zu ärgern, dass es ist, wie es ist, ist im Grunde Zeitverschwendung.

Sich mit den internationalen Geldwäschevereinbarungen und im Grunde überall verbreiteten Prozeduren hinreichend zu befassen und darauf vorbereitet zu sein, hätte ich eigentlich als nicht weiter erwähnenswert voraus gesetzt.

Daran, zu wissen wo und wie die Geldströme fließen, sind inzwischen im Grunde alle Staaten interessiert, weil es ja auch um deren Kontroll- und Besteuerungsmöglichkeiten geht, es sei denn, sie leben davon, genau diesen Bedarf der Verschleierungsabsichten - die unterstellt werden - zu decken. Und je autokratischer eine Gesellschaftsform regiert wird, desto kleiner werden die Spielräume und umso mehr ist Kreativität gefordert.

Es gibt ein paar sehr einfache Methoden, um sich aus den Schwierigkeiten, die Du schilderst, heraus und von den Beschwerlichkeiten, die darauf folgen, fern zu halten. Informationen zu möglichst allen potenziell kommenden Engpässen proaktiv einzusammeln und parat zu haben, ist die stabilste aller Währungen.
Bezeichne Dich als freier Journalist oder Autor, der über verschiedenste Themen für verschiedene Auftraggeber schreibt. Da das die Tätigkeit, die ja auch deine Aktivitäten in diesem Rahmen einschließt, weil Du das auch tatsächlich machst, zutreffend beschreibt, wirst Du damit vermutlich deutlich weniger Hürden zu nehmen haben, bzw. diese, so sie sich aufbauen sollten, leicht nehmen können. Inwiefern dafür welches Geld genau fließt, ist unabwägbar, aber stetig, weil es eine Frage des Fleißes ist, und den hast Du ja gewissermaßen in den Genen und einen Schluck obendrauf auch noch mit der Muttermilch verabreicht bekommen - als Deutscher... :-)

Eine gute Geschichte ist hier wie überall in vielerlei Hinsicht der Schlüssel zum Erfolg.

Ich wünsche Euch alles Gute und eine gute Zeit!

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Danke für deine ausführliche Antwort @morp!

Vielleicht sollte ich dich zunächst insofern 'beruhigen', mittlerweile eine uns akzeptierende Bank gefunden zu haben, mit deren Service wir zumindest derzeit noch (ohne natürlich die Zukunft zu kennen) durchaus zufrieden sind: die RCBC.

Ich bin mir als jemand, der hauptsächlich von Kryptowährungen lebt, der Geldwäscheverdachtsproblematik (von mir aber lieber als staatlicher Überwachungswahn bezeichnet) selbsredend mehr als bewusst. Da die Philippinen aber generell ein sehr kryptofreundliches Land sind, hatte ich mir ein gewisses Abfärben dieser Vorliebe auf das Bankenwesen erhofft, was zumindest in der Breite jedoch so nicht zutrifft.

Dieser Bericht eher anekdotischen Charakters über die Ablehnung unserer Konteneröffnung diente mir letztlich als Überleitung zum für mich wirklich wichtigen Aspekt des Themas (zur Not kämen wir auch durchaus ohne philippinisches Bankkonto aus). Worum es mir eigentlich geht, ist die Darstellung der völligen Absurdität einer Welt, in der man sich mittlerweile dafür rechtfertigen muss, sein eigenes Geld versenden und benutzen zu wollen (dass man solche Dokumente überhaupt benötigt, und dass das offenbar die meisten mittlerweile für völlig normal halten, wirkt auf mich schlicht surreal). Ob wir die damit einhergehenden praktischen Probleme nun lösen können oder nicht, ist angesichts dessen doch eher nebensächlich, ob ich persönlich erfolgreich sein werde oder nicht, ebenso! Nicht egal ist jedoch, wohin die Menschheit mit diesem Kontrollwahn steuert, nicht egal ist mir, wie meine Tochter einmal in dieser immer verrückter werdenden Welt leben wird.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass zahlreiche - auch von mir sehr geschätzte - Menschen das anders sehen, meine Warnungen für übertrieben halten, aber in meinen Augen ist es mit stoischer Akzeptanz des aktuellen Zustands nicht getan! Ich bin es mir schuldig, immer wieder darauf hinzuweisen, wie gefährlich ich solche Entwicklungen (wie z. B. auch den Versuch der Einführung der "Chatkontrolle" in der EU) finde.

Guten Morgen, Jaki, wie ich schrieb, ich stimme in diesem und anderen Punkten zu.

"[...] Nicht egal ist jedoch, wohin die Menschheit mit diesem Kontrollwahn steuert, nicht egal ist mir, wie meine Tochter einmal in dieser immer verrückter werdenden Welt leben wird.[...]"

So geht es mir auch.
Ich halte das für unumkehrbar und für noch lange nicht abgeschlossen - also am Ende dieser Entwicklung.
Eine umfassend vernetztes KI-System, das alles in einer Gesamtschau auszuwerten in der Lage ist, ist zwar noch nicht konkret in Sicht. Aber daran wird ja bereits gearbeitet.
Und wozu wird die Kapazität so einer Maschine dann voraussichtlich eingesetzt werden? Das und dessen Implikationen sollte uns beunruhigen.

Ich sehe das inzwischen als die Zwangsläufigkeit der absehbaren Entwicklungen - somit als Erwartungswert. Daher handle ich nach der Maßgabe dieser Erwartungswerte und Abstraktion und der potenziellen Wirkungen auf mich.
Ich halte das für die einzige Möglichkeit.

Ob Du auf den Philippinen oder an jedem anderen Ort bist, wo sich die vernetzten Institutionen einem weitgehend einheitlichen Regelwerk verpflichtet erklären, es wird immer einen Konsens der gemeinsamen Handhabung geben.
Und das ist die die möglichst lückenlos umfassende Umsetzung der Kontrollsucht.

'AlleÄ wollen kontrollieren und möglichst viel über anderen alle wissen. Kein neues Konzept, aber heute möglicher denn je. Und bald noch ausgefeilter umsetzbar.

Also befasse ich mich vorzugsweise mit den realistischen Möglichkeiten, unter dem Radar zu bleiben.
Die Empfehlung vor dem Hintergrund solcher Projektionen kann aus meinem Blickwinkel nur lauten: Eigne Dir das erforderliche Wissen an und bringe diese Kunst Deiner Tochter bei, wenn Du etwas gutes als Grundstock für ihre eigene Zukunft beisteuern willst, das niemand an der Quelle kontrollieren kann... ;-)

Kreativer Umgang mit den Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsweisen, die aus den Erkenntnisse und deren Implikationen abzuleiten sind, werden zukünftig den Unterschied ausmachen. Mit der puren Verärgerung darüber, dass es ist und kommt, wie es ist und kommen wird, ändert sich ja nichts. Wenn ich die Umstände nicht ändern kann, kann ich zumindest meinen Umgang damit an meinem Bedarf ausrichten und die gegebenen Möglichkeiten entsprechend nutzen.
Just my two cents.

PS: Es werden noch ganz andere problematische Umstände auf unsere Nachkommen und deren Folgegenerationen zukommen. Es ist absehbar. Die Geschichte der Evolution ist auch für uns relevant. Es werden nur diejenigen gut zurecht kommen, die das erkennen und damit am geschicktesten umzugehen imstande sind.

Ich halte das für unumkehrbar ...

Das ist eine absolut realistische Einschätzung, aber dennoch versuche ich (z. B. mit meinen HIVE-Artikeln), möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, dem entgegenzuwirken. Mir ist die Begrenztheit meines Einflusses auf das Weltgeschehen aber sehr wohl bewusst. :)
Und dennoch: Ich mag ein hoffnungslos naiver Träumer sein, aber ich habe die Hoffnung noch nicht vollständig begraben, dass das Pendel irgendwann auch wieder in die freiheitlichere Richtung ausschlägt.

Und das ist die die möglichst lückenlos umfassende Umsetzung der Kontrollsucht.

Das ist richtig, aber auf den Philippinen ist bei Weitem noch nicht alles so vernetzt, viele Prozesse laufen langsamer, und häufig wird kreativ nach Mitteln und Wegen gesucht, scheinbar Unmögliches zu ermöglichen. Don Tim will Condos verkaufen, ich will sie mit Krypto bezahlen, also muss es irgendwie gehen!
Möglicherweise ist alles nur eine Frage der Zeit, und auch hier wird das Netz immer engmaschiger und perfekter werden, aber die in relativer Freiheit bis dahin verbrachten Jahre gönne ich mir gern. :-)

Mit der puren Verärgerung darüber, dass es ist und kommt, wie es ist und kommen wird, ändert sich ja nichts.

Ich verstehe den Punkt, aber so unangenehm sich diese Verärgerung für mich auch anfühlt, entlädt sie sich doch des Öfteren in 'kreativem Schaffen' - nicht wenige meiner Artikel wurden aus ihr heraus kreiert ... So ist es doch wenigstens eine relativ produktive Form des Verdrusses. Und selbst wenn ich nichts verändern kann, führt der Prozess des Schreibens dazu, nochmals über die Dinge nachzudenken, Situationen zu bewerten, meine Standpunkte zu justieren und außerdem meine Gedanken als Mahnmal unauslöschlich auf einer Blockchain zu verewigen. :)


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