Das neue Jahr ist noch ganz frisch und bei vielen hängt immer noch der gärige Geruch des Neujahrskaters im Haus und in den Gardinen. Wohlig hat man es sich eingerichtet zwischen den Jahren und für sich selber entschieden, dass die Zeit mal wieder stillstehen würde. Aber so langsam nehmen die meisten von uns dann doch wieder Fahrt auf und nach den ersten Tagen kommt auch endlich wieder etwas an täglicher Routine zurück. Gerade in dieser Jahreszeit, wenn man sich am Morgen am liebsten gar nicht aus dem Bett herausschälen will, ist es wichtig, etwas vor und etwas zu tun zu haben. Damit man den Blues, der sich Anfang des Jahres noch ziemlich fest im eigenen Kopf und Herzen festhält, los wird und selber auch wieder richtig auf Touren kommt.
Auch mir erging es so in dieser Woche, in der ich zum Anfang gar nicht so recht wusste, wozu der neue Tag denn überhaupt zu gebrauchen wäre. Und auch die kalten Temperaturen, welche in den meisten japanischen Schlafzimmern herrschen, sind nicht wirklich hilfreich, um den neuen Morgen mit einen Lächeln und ausgebreiteten Armen zu empfangen. Ganz im Gegenteil, die Bettdecke wird so weit über den Kopf gezogen wie möglich, und in der molligen Wärme des eigenen Bettes sumpft man lieber noch ein paar Stunden vor sich hin. Denn glücklicherweise klingelt in dieser Tagen noch kein Wecker, jedenfalls nicht so nah, als dass sein aufdringlicher Ton durch die verschieden Deckenschichten an mein Ohr dringen würde.
Obwohl so ein aufrüttelnder Weckruf vielleicht genau das Richtige gewesen wäre, um die eigene Lethargie und Leck-Mich-Am-Arsch-Stimmung endlich abschütteln zu können. Manchmal geht es halt nur im Befehlston und mit einem festen Tritt ins Hinterteil, so dass man endlich versteht, dass die Zeit nun vorbei ist, in der man sich ohne Konsequenzen zu befürchten vor der ganzen Welt hat gehen lassen.
Aber wie üblich wartet auch in diesem Jahr keiner auf einen, und wer nicht in die Puschen kommt, muss am Ende halt sehen, wo er landet. Nur die Hyänen warten bereits auf die früh Abgehängten, welche teilweise schon in den ersten Tagen und Wochen schlapp machen und aufgeben. Die Trauben hängen in diesem Jahr deutlich höher und wer an die Fleischtöpfe will, muss sich halt anstrengen und sich etwas besseres einfallen lassen als in den Jahren zuvor. Dass die Zeiten eisiger werden, darauf wurden wir ja schon seit Monaten eingepeitscht und wer bei Zeiten das Frieren gelernt hat, ist möglicherweise gut gewappnet für das, was auf uns nun warten tut. Vielleicht ist es ja ganz hilfreich, dass mit Ende Herbst die Temperaturen in japanischen Häusern auf das Niveau der gerade herrschenden sozialen und gesellschaftlichen Kälte gefallen sind. Da sollte ich doch gut vorbereitet und eingestimmt sein, und mit diesem klaren Vorteil ganz vorne weg marschieren können.
Zu gewinnen wird es in diesem Jahr für die meisten von uns wohl nichts geben, und am Ende werden wir eher froh sein, wenn wir bei all dem orchestrierten Wahnsinn da draußen nicht den Verstand verlieren. Vielleicht ist es ja doch besser, den sich immer noch haltenden Kater mit einem wohl erprobten Mittel zu bekämpfen, welches auch außerordentlich effektiv ist, die beißende Realität vergessen machen. Lasst uns am besten bereits jetzt schon wieder mit dem Trinken anfangen!
Wir erinnern uns an den althergebrachten Grundsatz, dass das Leben (ab einem bestimmten Zeitpunkt) nur noch im Suff zu ertragen ist. Ein paar Stolpersteine liegen uns dennoch im Weg.
Wenn ja, wäre zumindest eine der erhofften Nebenwirkungen bereits im Vorfeld hinfällig.
Und das Saufen auf dem volle Bulle laufenden Heizkörper stelle ich mir auch nicht gerade prickelnd vor.
Hütest du noch Alternativen jeglicher Art in der Hinterhand? :-)
1.Der richtige Zeitpunkt wird durch das Team bestimmt und vorgegeben.
2.Die Finanzierung übernimmt notfalls die Bank und damit die Gesellschaft
3.Frierst du schon schon oder schwitzt du noch? Bei mit scheint nachts manchmal beides gleichzeitig vorzukommen, obwohl der Alkohol schon lange wieder aus dem Körper raus ist. Hier liegt wohl das Phänomen, welches keiner erklären kann und deshalb nur gefühlsmäßig beantwortet werden kann.
Da es im Schlafzimmer keine Heizung gibt, bleiben mir nur mehrere Lagen an Bettdecken aller Art, welche leider meinen Beweglichkeit ziemlich einschränken. Zumindest härtet diese Jahreszeit ab, und wenn wir alle durch diese Schule gegangen wären, würden wir über jeden angekündigten Gasmangel nur lachen und uns innerlich sogar noch freuen...
Keine Heizkörper im Schlafzimmer ist nur bedingt richtig.
Standardspruch am Abend: Wolfram, gehst du bitte vor und heizt das Bett auf. Hinter dieser Bitte verstecken sich 7 Ausrufezeichen. Keine fünfzehn Minuten später schieben sich zwei Füße an meine Waden, die dir das Gefühl verleihen, dass hier jemand die letzten Stunden im Iglu verbracht zu haben scheint.
Dann ist Kroatien im Winter auch nicht besser gestellt als das Land der aufgehenden Sonne, wenn man selbst in dne Schlafzimmern noch Iglus bauen kann. Längengradtechnisch liegen wir wohl auch ziemlich in der Nähe