Besucht das schöne Rumänien 👹🍣🎎 Mein Japan

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Bei einem kürzlichen Auftritt bin ich auf dem Wege dorthin an dieser Bekanntmachung vorbeigekommen, welche sofort mein Interesse erweckt hatte. Es geht hierbei um das schöne Land Rumänien, wobei mein Blick aber bei dem kleinen Porträtbild unten in der Mitte hängen geblieben. Dieses Foto zeigt eine Person, welche mir auch in heutigen Zeiten noch ziemlich bekannt ist, und welche ich trotzdem nicht unbedingt als Aushängeschild für dieses interessante Land im Südosten Europa gewählt hätte.

Für alle, die nun anfangen sollten zu raten, um wen es sich hier denn handeln könnte, biete ich sogleich die Lösung auf diese Frage. Wir haben es hier mit einem netten Foto von Nicolae Ceaușescu zu tun, dem früheren Staatsoberhaupt Rumänien, welcher von 1965 bis 1989 Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, und zugeleich auch Staatspräsident und Vorsitzender des Staatsrates war. Nun ja, wer sich ein wenig mit der Person Nicolae Ceaușescu befasst, dürfte schnell feststellen, dass wir es hier nicht unbedingt mit jemanden zu tun haben, den man als Aushängeschild für sein Heimatland benutzen würde.

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Der selbsternannte Conducător („Führer“) hatte auch noch andere wohlklingende Titel wie Großer Kommandant, Titan der Titanen, glorreiche Eiche aus Scornicești, Sohn der Sonne. Aber ließ sich auch gerne als „der Auserwählte“, „unser irdischer Gott“ oder „Genie der Karpaten“ bezeichnen. Irgendwie kommt einem das auch heute noch ziemlich bekannt vor, auch wenn wir uns dabei wohl einem anderen Teil unseres Planeten zuwenden müssten.

Nun ja, der Personekult von Nicolae Ceaușescu hat nicht für immer angehalten und sein nicht gerade rühmliches Ende am Weihnachtstag des Jahre 1989 scheint heute fast zwangsläufig gewesen zu sein. Möglicherweise hat seine schnelle Hinrichtung Rumänien in jener Zeit aber vor viel schlimmeren bewahrt.

Und mit solch einer noblen Person scheint hier jemand für das schöne Land Rumänien werben und Interesse wecken zu wollen. Da hätte man ja auch ein Bild von Fürst Vlad III. Drăculea, nehmen können, der den wohlklingenden Beinamen der Pfähler hatte, und das historischen Vorbild für den wohl berühmtesten Vampir der Welt war.

Nicolae Ceaușescu soll im Laufe seiner Herrschaft eine ganz besondere Vorliebe für Vlad Drăculea entwickelt haben, wobei sich hier wohl ein Kreis zu schliessen scheint.

Die Burg im linken Foto ist übrigends das Schloss Bran, welches in heutigen Zeiten oft als Draculaschloss herhalten muss, aber mit Bram Stokers Roman und auch mit Fürst Vlad III wohl eher nichts zu tun hat. Aber für den Tourismus tut man so einiges, und da lässt sich so ein schickes Schloss doch perfekt vermarkten, insbesondere wenn man ihm noch einen ganz speziellen Thrill und Grusel andichten kann. Irgendwie scheint es ja zu funktionieren, genau so wie sich das im Zentrum Rumänien gelegene historische Gebiet Transsilvanien heute einen ganz besonderen Ruf erarbeitet hat.

Ein wenig Schauer gehört wohl dazu und darauf scheint man auch stolz zu sein. Und da passen Ceaușescu, Vlad der Pfähler und Graf Dracula dann perfekt ins Bild. Wahrscheinlich eignet sich zumindest Letzter dann doch dazu, Interesse an dem südosteuropäischen Land zu wecken, was wahrscheinlich auch der Zweck der kleinen Ausstellung war, welche bei meinem Besuch leider geschlossen war. Vielleicht schaffe ich es ja doch einmal während der Öffnungszeiten dorthin und dann werde ich euch gerne berichten, was man denn dort noch über das schöne Land Rumänien erfahren kann. Wahrscheinlich kann ich dabei selber noch eine ganze Menge dazulernen...

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Das sollte bestimmt gruselig sein... Mit Ceausescu zu werben, Draculaschloss reichte dazu nicht aus. Er hatte wahrscheinlich mehr Menschenleben genommen, als der Graf damals konnte...

Wie gesagt, so richtig schlau, bin ich aus der Aufmachung von dem Poster auch nicht geworden. Dracula schön und gut, das war ja zum größten Teil eher eine Sagenfigur. Den Diktator hätte man besser weglassen und sich eher jemand anderen aussuchen können. Aber was soll’s, so hatte ich wenigstens was zu berichten.