Besten Dank für die ausführliche Antwort! Auf deine Frage kann ich auch gerne anworten: Ich bin doch noch recht jung, Erfahrung hab ich allerdings im Kryptobereich doch überdurchschnittlich viel gemacht und das Kapital ist auch um einiges höher, als man es vermuten würde.
Nun ist mir klar, dass sich die Märkte in den Zahlen doch unterscheiden und ich will hier auch nicht wie der klassische Crypto-Noob rüberkommen, der durch frühes Investieren viel Geld gemacht hat. Meine Mentalität ist sehr stark und ich bin nicht "verwöhnt".
Bevor ich aber nun wirklich loslege und mich weiter einlese, würde mich interessieren, ob du irgendwelche umfangreichen Einstiegshilfen bezüglich Limits und Versteuerung hast, die du empfehlen würdest; eventuell mit einigen legalen Tipps und Tricks (ich lebe allerdings in Österreich)?
Okay, die Frage war eigentlich eher für sich selbst gemeint ;) Aber wenn Du erfolgreich im Kryptobereich unterwegs gewesen bist, dann wirst Du schon gewohnt sein einiges auszuhalten. Grundsätzlich gilt zu sagen, dass Krypto wie Wertpapier auf Speed ist. Man muss bei Wertpapieren also wesentlich geduldiger sein und darf eben auch nicht eben mal einen Faktor 1000 erwarten.
Also bei österreichischen Steuern muss ich ein wenig passen, da ich mich nie tiefgehend damit befasst habe. In Deutschland ist es recht simple. 801€ pro Kopf sind absolut steuerfrei bei Kapitalerträgen. Darüber wird bei Kursgewinnen 25% (+Soli +Kirche) gezahlt, bei Dividenden genauso.
Auf den ersten Blick (https://testsieger.at/wertpapiere/kapitalertragsteuer/) sieht das in Österreich nicht ganz unähnlich aus. Wobei ihr 27,5% zahlt (also in etwa bei uns mit Soli). Dafür scheint es leider aber keine Freibeträge zu geben, was natürlich gerade für kleinere Sparer schon recht hart ist. Ob Du dann ausschüttende oder thesaurierende nimmst, spielt nicht mehr so eine Rolle und ist Geschmack. Ausschüttend gibt halt regelmäßig Geld, während beim Thesaurierenden immer wieder reinvestiert wird. Dividende ermöglichen halt die Steuer im jetzt zu zahlen, während beim Thesaurierend die Rechnung am Ende kommt. Ist also immer ein wenig Spekulation darauf, ob die Kapitalerträge sinken oder steigen ;)
Zumindest hier in Deutschland gibt es kaum Möglichkeiten seine Kapitalerträge zu senken, außer eben Verluste geltend zu machen. Was man dann bei der Einkommenssteuer in Österreich machen kann... da muss ich passen.
Was meinst mit Limits? Steuerlimits oder Tradinglimits? Limits bei den Wertpapieren setze ich üblicherweise nicht. Alle reden davon, aber ich halte sie für völlig überbewertet. Ein Titel der stark schwankt ist etwas für Trader und nicht langfristige Anlagen. Im Vergleich mit Kollegen bin ich unterm Strich mit "Aussitzen" besser gefahren als sie mit Kauf und Verkauf. Leglich bei Titeln, die stark angestiegen sind und ein enormer Abfall wahrscheinlich ist, setze ich tatsächlich Limits. In dem Fall habe ich mich vom Titel aber auch schon innerlich getrennt.
Gerade bei Sparplänen macht es nicht wirklich Sinn. Dort kaufst Du ja gerade zeitversetzt ein, um den Kurs besser abzubilden. Die Idee dahinter ist halt, dass man etwas anspart, darauf setzt das langfristig die Kurse steigen und dann wenn man das Geld braucht, es irgendwann veräußert.
Gerade wenn Du im Kryptobereich Geld gemacht hast, ist es IMHO eine gute Idee auch ein wenig in den Kapitalmarkt zu gehen und somit ein wenig das Risiko zu diversifizieren. Grundsätzlich sollte man sich aber vor Augen halten, dass das eine Hochrisiko ist, während das andere eben nur Risiko ist.
Besten Dank für den erneut sehr ausführlichen Beitrag. Es ist immer spannend, die Sichtweise eines (in dieser Sparte) erfolgreichen Investors zu sehen. Ich werde mich nun noch selber sehr genau informieren und vielleicht in ein paar Monaten einsteigen.
Bis dahin werde ich ja sicherlich noch die einen oder anderen interessanten Beiträge von dir zu lesen bekommen. Weiter so! :)