Der unglückliche Schiedsrichter

in #geschichte6 years ago

Er war einer der Besten in seiner Branche.
Er versuchte stets, es allen recht zu machen.
Pfiff so gut es ging, so gerecht wie möglich.

Er war gut bezahlt, entschied in der höchsten Liga über Foul oder eben nicht.
Er hatte jedes Spiel in seiner Hand.
Er sagte, wann das Spiel anfängt, wann es zum Pausentee geht und wann das Spiel beendet wird.

Er machte seinen Job und er machte ihn gut.
Obwohl er zu den Besten seiner Art gehörte, war er dennoch von Hunderten von Spielern, Abertausenden von Fans der meistgehasste auf dem Feld.

Für ihn war das unverständlich – er fing an zu zweifeln, seine Traurigkeit übertrug er auf seine Frau, seine Kinder, sogar sein, von den Fans als blind bezeichnet, Hund litt unter seinen Depressionen.

Nebst dem Fussball war er Psychiater.
Anstatt er die Lasten seiner Patienten anhörte, mussten diese über seine Leiden Predigten anhören.
Es dauerte nicht mehr lange, bis er selbst Patient wurde.

Seine gutbezahlten Jobs hat er mittlerweile längst an den Nagel hängen müssen.
Nur zwei Wochen später hat er sich selbst erhängt.

Er machte den Fehler und hat am Schluss nicht mehr an sich beziehungsweise an sein Können geglaubt und hat aufgegeben.

Warum kommt die Gerechtigkeit oft zu kurz?
Wo bleibt die Wertschätzung?

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