Blockchain-Technologie kommt in der Energiewirtschaft immer stärker an

in #german7 years ago (edited)

Ob, wann und wie genau diese in flächendeckenden Anwendungen zum Einsatz kommt, ist allerdings nur schwer abzuschätzen.

BLOCKCHAIN

Blockchain in der Energiewirtschaft

Die Energieerzeugung der Gegenwart und der Zukunft wird immer mehr auf Erneuerbaren Energien beruhen und wir damit dezentraler. Die Anzahl der #Prosumer, also Verbraucher, die gleichzeitig auch Produzenten sind, steigt beständig. Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen, flexible Biomassekraftwerke, Batterien und neue Verbraucher, wie z.B. Elektrofahrzeuge, werden auch in den kommenden Jahren ihr Wachstum fortsetzen. Sie werden ebenso wie Lasten aller Art in Haushalten und Unternehmen zunehmend über das Internet steuerbar. Da die Stromproduktion von Windkraft- und Photovoltaikanlagen vom Windangebot und der solaren Einstrahlung abhängig sind, gilt es, Angebot und Verbrauch möglichst effizient zusammen zu bringen, wozu eine sichere, skalierbare und digitalisierte Organisation des Energiesystems nötig wird. Die Digitalisierung der Energiewirtschaft steht zumindest in Deutschland noch eher am Anfang und basiert dabei meist nicht auf Blockchain-Technologien. Agile StartUp-Unternehmen und immer mehr etablierte Akteure erproben jedoch auch blockchain-basierte Lösungen, da diese wichtige Versprechen liefern. Sie können Vertrauen zwischen den Akteuren bei Geschäften im Strommarkt gewährleisten, können potenziell günstig und vollautomatisiert kleinste Energieflüsse und Steuerungssignale zwischen sehr vielen Erzeugern und Verbrauchern organisieren und abrechnen und auch neue Geschäftsmodelle ermöglichen - zu geringen Transaktionskosten. Die Blockchain-Technologie verspricht einen Beitrag zu leisten, um diese entstehende Komplexität in der Energiewende handhabbar zu machen.

Mögliche Anwendungsfälle:

  • Aufbau und Unterstützung von Community Energy Modellen
  • Direkte Transaktionen zwischen Kunden abwickeln (Peer-to-Peer)
  • Organisation von Mikrotransaktionen im Energiesystem
  • Zertifizierung von Ökostrom- oder CO2-Zertifikaten
  • hohe Automation von Erzeugern und Verbrauchern
  • sicheres Datenmanagement zwischen Akteuren
  • sichere Bilanzierung von Energiemengen
  • Lösungen für E-mobility über die Blockchain (Laden und Carsharing)
  • Kauf und Verkauf von Strom aus Eigenanlagen
  • Batteriemanagement und Speicherpooling
  • Automatisiertes Ablesen von Smart Metern
  • ...

In der energiewirtschaftlichen Diskussion ist das Thema Blockchain längst angekommen. Einen aktuellen Marktüberblick über Blockchain-Anwendungen in der Energiewirtschaft und der dahinterstehenden Unternehmen liefert der fortlaufend aktualisierte Blockchain-Radar von BDEW und PwC.

Der regulatorische Rahmen ist heute nicht auf Blockchain-Anwendungen ausgelegt. Allerdings gab es auch noch keine gezielte Regulierung der Technologie.

Der Einsatz von Blockchain-Anwendungen wirft (in Deutschland) eine Vielzahl von Rechtsfragen auf, wir z.B. das Verhältnis von Smart-Contracts zu energiewirtschaftlicher Verträgen oder das im Datenschutzrecht, in den ein "Recht auf Löschung". Hier bedarf es noch weiterer Überlegungen, wie die datenschutzrechtlichen Anforderungen in Bezug auf personenbezogene Daten in der Blockchain umgesetzt werden können. Allerdings gab es auch noch keine gezielte Regulierung der Technologie. Einen guten und aktuellen Überblick über die regulatorischen Herausforderungen bezüglich der Anwendung in den Energiewirtschaft bietet Kapitel 5 der aktuellen BDEW-Studie Blockchain in der Energiewirtschaft.


Studien zum Thema:

11/2016: dena | Blockchain in der Energiewende (deutsch)

11/2016: dena | Blockchain in the energy transition (english)

11/2017: BDEW | Blockchain in der Energiewirtschaft


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