Die Natur im Tiefschlaf
Meinen heutigen Morgenspaziergang habe ich dazu genutzt, den Zustand meines Schrebergartens zu begutachten.
Was soll ich sagen? Er war noch da und lag gemeinsam mit den anderen Gärten im Winterschlaf. In Niedersachsen sind im Moment minus 10 Grad und die gefühlte Temperatur ist noch etwas kälter (der Russenpeitsche sei Dank, wie ich heute morgen gelernt habe).
Übernahme des Gartens, Euphorie und Ernüchterung
Begeisterung für die Natur hört sich anders an? Ihr habt recht, denn ich bin in die Zunft der Gärtner eher hineingerutscht, als dass ich sie mir aktiv ausgesucht habe.
Die Parzelle gehörte bis 2013 einem meiner besten Freunde, der bereits 2011 zu seiner Freundin nach Italien gezogen war und sich Anfang 2013 entschied, Deutschland für immer den Rücken zu kehren.
Eine der offenen Baustellen war der Garten, in dem wir oft und gerne zusammen gegrillt haben oder bis in den am Abend dem Zwitschern der Vögel lauschten, während wir uns über Gott und die Welt unterhielten.
Ich fühlte mich wegen der schönen Erinnerungen irgendwie verantwortlich und da mein Kumpel die Parzelle in den Jahren 2011 und 2012 brach liegen lassen musste und der Moder im Gartenhaus bereits die Kontrolle übernommen hatte, übernahm ich für 2013 lediglich die Pachtgebühren, Versicherungen und die Wassergebühr. Die Parzelle überließ er mir kostenlos.
Ich begeistere mich immer sehr schnell für Dinge und bin auch dieses neue Abenteuer euphorisch angegangen, bevor in den Sommer- und Herbstmonaten 2013 die Ernüchterung einsetzte. Darum soll es heute nicht gehen, deswegen reiße ich die "verlorenen" Jahre auch nur kurz an. Ich werde für die Jahre 2013-2017 noch einen extra Post schreiben, wobei zwei Jahre total verregnet waren und ich eine Ausrede mehr hatte, nicht in den Garten zu müssen.
2018 wird alles anders
Nun schreiben wir das Jahr 2018 und alles soll anders werden. Kennt ihr das auch? Man lässt eine Sache für eine bestimmte Zeit links liegen, aber sie kriecht immer wieder in die Peripherie eures Bewusstseins, bis ihr diese leise Stimme (das schlechte Gewissen?) nicht mehr ignorieren könnt.
Letztes Jahr kam mein Kumpel uns für drei Wochen besuchen und bestand auf einem Grillabend. Vier Tage lang habe ich im Garten geackert, um ihn halbwegs präsentabel zu gestalten, aber gegen die Wachstumsperiode der Pflanzen im August und den Schlendrian der letzten drei Jahre hatte ich keine Chance.
Es sah nicht mehr wie im Dschungel aus, aber ein bisschen geschämt habe ich mich trotzdem.
Bei uns in Niedersachsen war eigentlich der ganze Sommer 2017 verregnet, es gab Gewitter, sogar Hagelstürme, die mir den Gartenbesuch vermiesten. Doch wenn ich selbstkritisch auf die ersten vier Jahre als Stadtbauer zurückblicke, muss ich sagen, dass ich erstens die "Bewirtschaftung eines Gartens" unterschätzt und meinen Grünen Daumen überschätzt habe. Im Gartenhäuschen liegen an die 100 Gartenzeitschriften und mehrere Bücher über Gemüse, Kräutergarten, Obstbäume und -Sträucher, Landschaftsbau, Zierpflanzen und andere Teilaspekte für einen erfolgreichen Start auf der eigenen Parzelle. Die meisten und vieles davon habe ich mir sogar durchgelesen. Theoretisch müsste ich gut gerüstet sein, doch zwischen Theorie und Praxis liegen leider Welten.
Was du heute kannst besorgen...
Als das Gartenjahr 2017 zu Ende ging und ich meine letzte Gemeinschaftsarbeit im November hinter mich gebracht hatte, musste ich eine Entscheidung treffen. Den Garten wieder abgeben, oder noch einmal voll angreifen. Ich entschied mich nach längerer Überlegung für Letzteres und gab mir den Winter Zeit, um kleine Projekte zu entwickeln, die ich in diesem Jahr auf alle Fälle realisieren wollte, um peu à peu das kleine Stückchen grün für mich zu erschließen und den Garten wieder zu einem Treffpunkt für Jedermann in meinem Freundeskreis zu machen.
Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, werde ich eine Menge Zeit investieren müssen, um das Ziel zu erreichen, aber wenn ich endlich den ersten Schritt wage und Kontinuität in die Gartenarbeit bringe, werde ich es schaffen.
Und die für mich wichtigste Vision darf ich dabei nicht aus den Augen verlieren. Unter anderem deswegen habe ich den Garten ja übernommen.
Schreiben in der Natur. Etwas kreieren, während um mich herum der größte Schöpfer nimmermüde sein Werk vollbringt. Was kann es Schöneres und Inspirierendes geben? Dazu fehlen nur noch zwei Dinge. Ein schöner Garten, in dem die schöpferischen Kräfte fließen können und ein Tablet PC, den ich mir allerdings erst gönne, wenn ich die Hauptprojekte, die ich mir fest vorgenommen habe, bis Anfang Juni abgearbeitet habe. Den Laptop täglich mitzuschleppen, habe ich keine Lust und auf dem Handy zu schreiben, ist mir zu anstrengend.
Morgen beginnt endlich der Zeitraum, den ich als Projektrahmen auserkoren habe. Um sieben Uhr werde ich bei Hornbach sein und die ersten kleinen Samen zum Vorzüchten kaufen. Dafür ist noch die richtige Zeit. Und sobald die Eiseskälte Niedersachsen nicht mehr in seinem festen Griff hat, beginnen die Außenarbeiten, damit ich endlich den vor zwei Jahren gekauften Geräteschuppen aufbauen kann. Der fristet sein Dasein (wie auf dem Bild zu sehen) im Innern des Gartenhäuschens und wartet schon darauf, die wenig genutzten Werkzeuge zu beherbergen.
Garten-Challenge mit fellow Steemian @mad-house
Dank Steemit habe ich sogar schon mit @mad-house einen zweiten Gärtner gefunden, der mir bestimmt ab und zu unter die Arme greifen kann, wenn ich nicht weiter weiß.
Im Überschwang habe ich ihn sogar zu einer klleinen Challenge herausgefordert, die er direkt angenommen hat. Jetzt muss ich liefern. Wer hat am Ende des Sommers den schöneren Garten?
Stay tuned ;o).
Dann bin ich gespannt, was noch alles folgen wird. Ich habe den Beetbau fürs Erste noch einmal verschoben. Die Erde ist gefroren und ich bekomme genau garnix bewegt da. Aber der Frühling kommt bestimmt.
Den Beetbau muss ich auch noch abschließen. Es ist schwierig, die vielen kleinen Einzelbegrenzungen gerade zu bekommen. Ich habe es mit einer Richtschnur versucht, aber es wurde trotzdem immer schief. In diesem Jahr wird alles etwas professioneller.
Aber du hast recht, hier eist es bis zum Wochenende auch noch weiter ein. Da steht man irgendwann selbst als Schneemann im Garten, wenn man versucht, zu arbeiten.
Man kann sich auch gegen das Gerade entscheiden und mit einem Wellenmuster das ganze einfach nach Gefühl bauen. Sieht gelegentlich sogar besser aus, aber ich kenne die Satzung der Gartenkolonie natürlich nicht. Bei uns sieht das halt etwas anders aus. Außer Gentechnik eigentlich alles erlaubt :D
Bei uns ist nur der Brunnenbau nicht mehr erlaubt und wie in jeder Kolonie muss natürlich die Hecke eine bestimmte Höhe haben ;). In diesem Jahr schaffe ich es wohl mal ohne Mahnbrief.
Nice place! You can plant a good variety there.
You`re right ;o). Roughly 400 square metres are sufficient for a newb like me ;)
Oh da schließe ich mich an und bin auch gespannt, was sich in den Gärten dann so alles tun wird, ich habe nur eine Terrasse mir aber auch vorgenommen sie dieses Jahr mal etwas aufzuschönen 🌸
Du bist herzlich eingeladen, dich unserer kleinen, internen "Challenge" anzuschließen ;o)
Haha danke! 😆 zu lieb von euch aber gegen einen richtigen Garten kann ich wohl nur haus hoch verlieren (und ich drücke mich gern vor Verantwortung 🤭😂) Freue mich aber sehr eure Challenge zu verfolgen! 👌🏽💐
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