Ich sehe das Problem eher im fehlenden Privateigentum.
Ich nicht! :)
Wenn eine kritische Menge an Menschen meint, Dinge allein deshalb verschmutzen oder gar beschädigen zu dürfen(?), weil sie nicht ihr Eigentum sind ... dann haben wir ein weitaus größeres Problem als fehlendes Privateigentum.
Ich käme wirklich niemals auf die Idee, erst zu überlegen, ob ein Grundstück öffentlich ist oder sich im Privatbesitz befindet, bevor ich entschiede, ob ich dort meinen Müll liegen ließe oder nicht ...
Ich stimme dir übrigens zu, dass die Privatbesitzquote in Deutschland viel zu niedrig ist, aber mit der Lösung dieses Problems gleich alle anderen 'miterschlagen' zu wollen, funktioniert m. E. nicht. Da müsste man dann wohl auch bei den "gesellschaftlichen Werten" (@argalf) ansetzen, womit vor allem die Eltern, aber auch Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen gefragt wären.
Ich auch nicht.
Da bist Du ja bei mir an der richtigen Adresse.
Es gibt wohl keine Eltern, Lehrer oder Kindergärtnerinnen, die den Kindern beibringen, dass es ok ist wenn man seinen Müll auf die Straße wirft.
Was meinst Du wie oft ich meine Schüler nach dem Unterricht ihre Zigaretten von der Straße aufsammeln lasse, weil sie zu faul waren, die 3m bis zum Aschenbecher zu gehen.
Lernerfolg nahe Null.
Man könnte natürlich den gleichen Weg wie in Singapur gehen. Die Frage ist willst Du das?
Das wohl eher selten, aber ich denke sehr wohl, dass es viele gibt, die nicht genug Wert auf das Gegenteil legen ...
Ich will es nicht bei der puren Behauptung belassen: Ich halte mich aus beruflichen Gründen (noch zwei Monate arbeite ich ja ...) des Öfteren in einem Gebäude auf, in dem auch Fortbildungen für Referendare stattfinden. Ich sehe das immer schon direkt an den vielen parkenden Autos, wenn es wieder soweit ist ... leider jedoch nicht nur an den Autos, sondern auch an erhöhtem Müllaufkommen rund um das Gebäude. Wie sollen also (zukünftige) Lehrer ihren Schülern umweltbewusstes Verhalten vermitteln, wenn sie selbst ...
Bezüglich Singapur hatte ich vor Jahren eine Diskussion mit einem guten Freund. Er sagte, er fände die harten Strafen super, alles sei sauber und ordentlich. Ich widersprach, Menschen sollten aus Verständnis heraus vernünftig handeln, nicht aufgrund von Zwang. Wenn ich aber in meiner näheren Umgebung spazieren gehe und mich vor lauter Unrat der Natur nicht mehr erfreuen kann, wächst mein Verständnis für die Ansichten meines Freundes ...
Ich weiß leider auch nicht, woher diese mir doch scheißegal Mentalität kommt. Auf die Frage an meine Schüler, ob sie ihren Müll auch zu Hause überall hinschmeißen, bekomme ich immer die Antwort:
“ Natürlich nicht.”
Möglicherweise doch Tragödie der Allmende.
Ich sollte auch noch einmal betonen, dass ich nicht für eine dermaßen restriktive Lösung wie in Singapur bin, aber andererseits stehe ich zuweilen schon ziemlich ratlos vor diesem Problem: Menschen sollen möglichst frei sein, aber was tun, wenn immer mehr von ihnen ihre Freiheit nutzen, um zu zerstören, was andere aufgebaut haben? Es sieht manchmal so aus, als wäre die Menschheit, bzw. ein relativer großer Anteil davon, noch nicht wirklich reif für die eigentlich so erstrebenswerte Freiheit für alle ... ein echtes Dilemma ...
Ja das ist es. Es ist aber auch komisch wie groß da die lokalen Unterschiede sind. Vor ein paar Jahren waren wir im Süden der USA unterwegs. In Altlanta und Memphis war alles zugemüllt und in Nashville konnte man buchstäblich überall vom Boden essen. Erklären kann ich mir das nicht wirklich.