Kopf einziehen an einer Berliner Hochschule
Rückgrat bei der Stadtvertretung von Rehau
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Verunglimpftes Gedicht wird in Rehau großflächig veröffentlicht.
In meinem Beitrag Dieses sexistische Gedicht muss weg hatte ich die grandiose Fehlleistung der Berliner Alice-Salomon-Hochschule näher beleuchtet. Dort reicht es schon, ein Gedicht an ihrer Hauswand zu vernichten, wenn drei Studentinnen es als "potentiell" sexistisch bezeichnen!
Wohlgemerkt: "potentiell"!
Die Anwendung einer völlig neuen Qualität in einem Sexismus-Vorwurf, mit der man alles und jedes in den Griff kriegen kann. Z. B. die Forderung, alle Autos sofort zu verbieten, da sie "potentiell"für übergriffige Gewalttaten verwendet werden können! Z. B. die Forderung, keine Küchenmesser mehr zu verkaufen, da sie "potentiell" dazu verleiten, Frauen damit zu zwingen ... bitte überlege sich jeder noch weitere Beispiele, es gibt Tausende!
Warum eigentlich nicht gleich das Übel an der Wurzel packen? Letztendlich müssten alle Männer ebenfalls vernichtet werden, da allein ihre Existenz "potentiell" ...
Die gute Nachricht: Rückgrat existiert!
Und zwar in der Stadt Rehau. Dort wird das Gedicht "Ciudad" des Autors Eugen Gomringer demnächst großflächig an einer Museumswand veröffentlicht. Bravo! Bravo! Bravo!
Die Überschrift, unter der ich diese großartige Meldung heute im Flensburger Tageblatt gelesen habe, empfinde ich jedoch als verharmlosend bis euphemistisch: "Umstrittenes Gedicht zieht um".
Nein! Nein! Und nochmals Nein! Das Gedicht zieht keineswegs um! Seine Existenz an der Hauswand der Berliner Hochschule wird schlicht und einfach vernichtet! Und zwar ganz bewusst!
Ein Umzug wäre es, wenn es aus objektiven Gründen im Namen der Berliner Hochschule an anderer Stelle in vergleichbarer Größe wieder angebracht werden soll. - Nein. Nein. Es ist und bleibt eine ganz bewusst geplante Vernichtung.
Ok, Kritiker könnten jetzt einwerfen: Jaah, Rehau, da wohnt doch der Eugen Gomringer.
Na und? Ist dadurch die Entscheidung der Stadtvertretung weniger Wert? Ganz im Gegenteil. Es ist eine ehrenvolle Würdigung eines großartigen Gedichtes und seines Autors, die gerade bei überbordender Political Correctness so notwendig ist, wie sie nur notwendig sein kann.
Nebeneffekt: Eine schallende Ohrfeige für die Vernichtungsanhänger in der Berliner Hochschule.
Ich freue mich wirklich sehr über diese großartige Entscheidung.
Danke, Stadtvertretung von Rehau.
Es ist in der Tat so, dass man nicht einfach ein Küchenmesser mit sich herumtragen darf. Das gibt bösen Mecker, wenn das bei einer Personenkontrolle entdeckt wird – es sei denn, man kann nachweisen, dass man ebendieses Messer gerade gekauft hat und sich dieses noch in der Originalverpackung befindet. Eine kurze Suche mit dem Term "küchenmesser mitführen strafbar" ergab unter anderem diesen Treffer: https://www.drschmitz.de/deutsches-waffenrecht/du-sollst-keine-messer-fuehren/
Mehr Details findet man hier: http://knife-blog.com/2016/12/messerrecht-und-waffenrecht-in-deutschland/
Irgendwas läuft in diesem Land beängstigend aus dem Ruder. Der Bürger darf noch nicht mal einen Knüppel bei sich haben, die Polizisten sehen mittlerweile schon fast aus wie Robocop oder Judge Dredd und wir werden künftig von Leuten regiert, die einen "Panic Room" aufsuchen müssen, wenn sie durch irgend eine – vielleicht auch dumme - Bemerkung "getriggert" werden.
Da ich mich sehr für politisches Kabarett interessiere, freue ich mich schon auf das, was kommt.
😈
Das Waffenrecht betrifft nur die, die schon länger da sind. Die anderen halten sich einfach nicht dran. Wird ja nicht kontrolliert. Früher oder später wird es nicht anders gehen, dass auch wir die Gesetze ignorieren (unsere Politiker machens ja vor).
Mal ganz davon abgesehen, dass das Gedicht sehr "einfach" ist, was ist daran sexistisch? :'D
Gute Frage!