Die 4 Liebeskiller jeder Paarbeziehung

in #deutsch7 years ago (edited)

Plötzlich hängt der Haussegen schief...




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Aktuell mache ich eine Weiterbildung zus systemischen Beraterin bei einem ehemaligen Professor von mir. Das erste Weiterbildungswochenende liegt jetzt hinter mir und ich hab einiges an Wissen mitgenommen. Unter anderem haben wir auch über die 4 Liebeskiller in Beziehungen gesprochen.

Jeder von euch kennt bestimmt die Situation, zunächst ist in einer Beziehung alles schön und rosarot und mit der Zeit schleift sich Routine ein und irgendwann hängt der Haussegen schief und wir wissen garnicht mal so genau, woran das eigentlich liegt. Wenn ihr die 4 Liebeskiller kennt, wird euch das sicherlich dabei helfen, sie in eurem eigenen Verhalten zu erkennen und an euch selbst zu arbeiten.


Kritik



Wenn ihr ständig euren Parnter kritisiert, belastet ihr sein Selbstwertgefühl und beeinflusst, wie sehr sich die Person geliebt fühlt. Wir alle wollen unseren geliebten Menschen in gewisser Weise gefallen. In einer Paarbeziehung sieht das nicht anders aus, mit seiner Kritik vermittelt uns unser Partner aber das Gefühl nicht zu genügen und nicht gut genug zu sein. Eine Studie hat gezeigt, dass auf einmal Kritik mindestens fünf Mal Lob kommen sollte. Seid also sparsam damit und hebt euch eine Kritik für den Moment auf, in denen es wirklich wichtig ist und etwas angesprochen werden muss.


Abwertung *



Die Abwertung schleicht sich sehr facettenreich in unsere Kommunikation ein und bedient sich verschiedener Stilmittel.

Manipulationen werten unser Gegenüber z.b. ab in dem wir versuchen unsere Macht spielen zu lassen und ihn etwas tun zu lassen was wir wollen. Eine Manipulation die man immer wieder bei Paaren beobachtet ist z.b. "Alle machen... warum machst du das nicht?" ; "Ich kenne niemanden der .. nicht macht" oder "wenn du ... nicht machst, mach ich Schluss!" . Wenn wir uns für einen Parnter an unserer Seite entschieden haben, sollte er so sein dürfen wie er ist. Wir sollten ihn nicht als "Projekt" lieben, über das wir herrschen und das wir verändern können. Letzendlich geht es immer darum das jeder sich selbst so liebt wie man ist und man den Anderen genauso lieben kann, wie er*sie ist.

Verallgemeinerungen werten unseren Partner insgesamt ab. Schlimm genug, wenn wir eine Eigenschaft abwerten und kritisieren, aber wenn wir unseren Partner als solchen abwerten, dann strapatzieren wir die gegenseitige Liebe ganz gewaltig. Aber schnell fallen im Streit Sätze wie "Du bist verantwortungslos" ; "Nie hilfst du mir" oder "Immer bist du auf der Seite deiner Mutter". Wenn wir zu verallgemeinerungen neigen, ist es wichtig sich das bewusst zu machen, dann können wir dieses Verhalten los lassen und unseren Partner mit "wohlwollenden" und liebenden Augen sehen.

Projektionen machen unseren geliebten Menschen zum Spielball unserer eigenen Emotionen. Dass wir unsere Emotionen in das Verhalten anderer hinein interpretieren ist völlig menschlich und kommt immer wieder vor. Wir erschließen uns die Welt auf diese Weise, dass wir von uns selbst ausgehen. Allerdings sollten wir nicht die absolute Warheit für uns pachten. Stattdessen hilft es unserem Partner zu zu hören, wie sieht die Situation aus der Perspektive des Anderen aus?

Rechtfertigung



Wenn unser Partner uns erzählt, dass ihn eine Situation oder Verhaltensweise belastet, dann ist es wichtig, dass wir ihn ernst nehmen und uns nicht in Rechtfertigungen flüchten. Das Vertrauen, dass unser Partner uns liebt und uns wohlwollend eingestellt ist, sollte immer da sein. Indem wir den Anderen Ernst nehmen, gehen wir im Dialog aktiv in Beziehung miteinander. Rechtfertigungen unterbrechen die Verbindung. Unser Fokus liegt nur auf uns und unser Partner kann nicht zu uns vordringen und wird in seiner Not nicht gehört. Das lässt den Anderen ohnmächtig zurück und wir tragen eine Situation auf seinem Rücken aus.

Schweigen



Wenn wir aufhören miteinander zu reden, haben wir einander aufgegeben. Wir wollen den Anderen nicht mehr verstehen und fühlen uns selbst unverstanden. Verfestigt sich das Schweigen in einer Beziehung, endet sie.

*Mechanismen der Abwertungen entnommen aus: https://www.focus.de/wissen/mensch/psychologie/tid-16665/verhaltenspsychologie-die-mechanismen-der-abwertung_aid_465416.html

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Viel Erfolg bei Deiner Weiterbildung! Wir haben für uns herausgefunden, dass wir besser miteinander können, wenn wir uns nur am Wochenende sehen. Wir hatten es anfangs als Experiment begonnen und waren davon so fasziniert, dass wir das Prinzip bis heute zufrieden weiterfahren. Wir sitzen uns nicht auf den Schoß, jeder darf/kann seinen eigenen Rhythmus leben und wir beginnen in der Zwischenzeit uns im wahrsten Sinne zu vermissen. Das hat den Vorteil, dass unser beiden Fantasien angeregt werden und wir die gemeinsame Zeit intensiver miteinander verbringen.


Also als weiteren Punkt würde ich als Liebeskiller mit anführen: Sich zu oft zusehen!

Aber das muss jeder für sich herausfinden :)

Danke für deinen lieben Kommentar. Ja sich zu oft, oder zu wenig sehen ist beides nicht gut für eine Beziehung. Wo jedes Paar da sein Gleichgewicht findet ist sehr individuell. Nähe und Distanz ist auch ein typisches Paarthema über das ich noch schreiben werde :) Danke für dein Inspiration dazu. Wirklich toll, dass ihr für euch ein passendes Model gefunden habt, auch wenn es vll nicht so typisch ist. Glückliche Beziehungen brauchen individuelle Lösungen :)

Ja, es hat schon etwas sehr Eigenes. Bin dann auf Deinen Beitrag gespannt - schönen Wochenstart!

Ich hau immer am Wochenende ab. Wir leben aber Familie, da ist es vielleicht bisschen anders, trotzdem tut die Auszeit extrem gut