Hallo Christiane,
die weitaus wichtigste und erste Frage, die ich mir stelle: "Warum hast du Joachim Witt aus den Augen verloren?"
Die Antwort kann ich mir nur selbst geben: "Weil er seine Texte mit monumentaler Musik und dementsprechenden Getöse fast zur Nebensache werden lässt."
Es erinnerte mich immer wieder an Rammstein, die in ausverkauften Hallen in Amerika spielen und kein Schwein versteht überhaupt, was da an Text mit im Gepäck ist.
Jetzt hast du Herrn Witt und mir die Gelegenheit geboten, uns doch noch etwas besser kennenzulernen, bzw. Vorurteile meinerseits aus dem Weg zu räumen.
Ich werde die Gelegenheit wahrnehmen. Doch nicht mehr am heutigen Abend. Ein weiterer Kommentar ist daher sehr wahrscheinlich.
Liebe Grüße
Wolfram
Da hast du direkt die passende Antwort gegeben. Ich hätte etwas einfacher gesagt: "Das ist echt nicht meine Musik!" Und es war tatsächlich gar nicht so einfach, Stücke zu wählen, bei denen die Musik nicht den Text unterdrückt. Hat aber viel Spaß gemacht, sich mit dem Herrn näher zu befassen.
Bis vor fünf Jahren hatte ich den Witt wirklich nicht auf der Reihe. Ein sehr guter Freund, der ernsthaft an Depressionen leidet, drückte mir seine Stöpsel in die Ohren und meinte: "Vielleicht bin ich ja auch krank, weil ich immer solche Musik höre."
Das war "Die Flut". Fand ich richtig gut. Das habe ich meinem Mann erzählt, was kommt? Klar: "Den haben wir auch." Seitdem sind ein paar Alben dazu gekommen. Die Texte sind in der Regel wirklich gut, aber oft kann ich diese düstere Musik nicht hören. Nur in wenigen Stimmungen und dann laut.
"Jetzt und ehedem" geht aber sehr häufig. Das ganze Album ist spitze. Verschiedene Künstler haben in unterschiedlichsten Stilvarianten Gedichte von Goethe und Nietzsche musikalisch interpretiert. Ein echter Tipp!
Freue mich, wenn du noch einen Fachkommentar abgibst. Nur wann soll man im Sommer Witt hören?!
Liebe Grüße,
Chriddi