Natürlich hast Du Recht, dass eben das Besondere interessant ist und nicht das Alltägliche.
Es ging mir mehr darum zu sagen, dass es die Wahrnehmung verändert, wenn man immer nur vom Besonderen (was im Falle der Nachrichten ja überwiegend negativ ist) hört.
Ich denke, dass dies schon der Fall ist, z.B. hat man mittlerweile im Sportverein gleich den Generalverdacht, dass der Übungsleiter an die Kinder ran geht, weil von dem einen Übungsleiter, der das gemacht hat in den Nachrichten berichtet wird und von den 999.999 die eben kein Kind angefasst haben wird (natürlich) nicht berichtet. Es ist natürlich klar, dass man als Eltern aufpassen sollte, dass will ich überhaupt nicht bestreiten, aber aufpassen ist etwas anderes als erst einmal einen Generalverdacht zu haben.
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Das Problem liegt m. E. nicht an den Nachrichten, sondern am mangelnden Differenzierungs- und Abstraktionsvermögen (zu) vieler Menschen: Ein Übungsleiter = Kinderschänder wird dann zu alle, ein Flüchtling hat eine Frau vergewaltigt wird zu alle, ein Flugzeug ist abgestürzt ... usw.
Um es schonungslos zu sagen: Das Denkvermögen vieler Menschen wurde aufgrund von Versäumnissen ihrer (oft im Alltagsleben selbst überlasteten) Eltern sowie mangels Bildung einfach nicht hinreichend trainiert, um Informationen sinnvoll in einen Gesamtkontext einordnen zu können.
Ähnlich ist es mit dem Entwickeln von Verantwortungsbewusstsein (siehe unsere andere Diskussion hinsichtlich Vermüllung), vielen wird es leider schlicht nicht mehr vermittelt.
Stimme grundsätzlich zu, allerdings würde ich nicht alles bei den Eltern abladen wollen. Ab einem gewissen Alter gibt es auch eine eigene Verantwortung und da kann ich nicht bei Allem sagen: "Ach meine Eltern haben mir dies nicht beigebracht …"