Sanfte Grüße,
Man darf den Einfluss, den Musik hat einfach nicht unterschätzen, die Geschichte ist voll von Beispielen. Teufelsgeiger, Jazzmusiker die ihre Seele verkauft haben sollen und das Sprichwort „Er folgte der Trommel“ zeigen, wie mächtig melodische Akustik sein kann. Ich habe in den letzten Tagen ein Selbstexperiment gewagt und mich jeweils ein Album lang mit Stift und Papier auf meine Couch gesetzt.
Die Wirkungen waren faszinierend. Bluegrass wirkte zwar erheiternd, aber war nicht nachhaltig. Death Metal, erzeugte einen stumpfen Tatendrang, ich wollte unbedingt dazu Staubsaugen oder Geschirrspülen. Zu Punkrock wäre ich am liebsten Joggen gegangen und zu Doom Metal bin ich eingeschlafen. Nicht falsch verstehen, das mit dem einschlafen ist was Gutes! Dann, nach dem ich mir vor kurzem 4 Alben von Xasthur gegönnt habe, habe ich probiert, was Depressive Suicidal Black Metal wohl so anstellt. Ja, liest sich total edgy, ich weiß, ich versuche es zu relativieren. Ich bin keine überschwängliche Frohnatur, nennen wir es leicht depressiv, man sollte also davon ausgehen, das DS BM katalytisch wirken würde. Ich würde nicht sagen, dass das Gegenteil eintrat, aber es war auch keine Verstärkung. Es war eine Art Trance, Bilder, Gedanken, teilweise der Musik angemessen, teilweise sogar mich glücklich machend, kurz inspirierend. Nach der guten Stunde auf der Couch war ich nicht mal aufgewühlt, ich war ausgeglichen ruhig und meine Gedanken haben endlich mal die Schnauze gehalten. Derzeit weiß ich, dass Xasthur diese Wirkung hat, ich werde noch testen, ob es an der Musikrichtung oder an der Band liegt.
Die Gedanken, die mir Xasthur aus dem Kopf geholt hat, waren gar nicht so relevant für das Projekt, an dem ich gerade sitze. Aber, seit dem diese Ideen auf Papier gebannt wurden, ist es, als wären einige Blockaden nicht mehr vorhanden. Ich bin mir sicher, dass sie sich wieder aufbauen, aber die Behandlung lässt sich ja wiederholen.
In diesem Sinne, bis demnächst.