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RE: Definitionen für den Frosch und Andersdenkende (Erster Teil)

in #deutsch5 years ago

Das Gegenteil ist richtig. Großkonzerne entstehen in der Regel nur mit staatlicher Hilfe. Dazu Gabriel Kolko (ein Linker) lesen oder auch Rothbard - The Progressive Era (kostenlos bei Mises.org).
Glaubst Du die Eisenbahnbarone in den USA oder auch die Thyssens, Krupps usw. bei und wären ohne staatliche Hilfe so weit gekommen?
Das Internet und die New Economy haben das Ganze zwar zum Positiven verändert, aber in vielen Bereichen hat sich nichts verändert. Der Staat wählt noch immer Gewinner und Verlierer aus. Sei es durch Monopole, Patente, Staatsaufträge, Subventionen, Zulassungsbeschränkungen, usw.
Der Verlierer ist in der Regel der einfache Bürger. Leider ist er meist so blöd zu glauben, der Staat würde ihn vor dem bösen Markt schützen.
Das ist auch keine Sache von links oder rechts sondern von Freiheit vs. Unfreiheit bzw. erwachsen sein oder Kind sein.
Die meisten wählen das Kind sein.
Es erscheint halt vielen leichter seine Urschuld (siehe Paul C. Martin) von einem anderen tilgen zu lassen.

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Dass großer Konzerne gerne staatliche Akteure ausnutzen bzw. auch gezielt korrumpieren steht auf einem anderen Blatt, und das will und kann ich gar nicht leugnen. Aber zu behaupten, dass große Monopolisten wie aktuell Facebook, Google, Microsoft nur durch den Staat so groß sind, ist schon sehr gewagt.
Wenn man sich jüngere Wettbewerbsstreitereien mit der EU ansieht, kommt man eher zum Schluss, dass diese ohne staatlichen Gegenmaßnahmen noch viel fetter wären.

Ich stimme dir und @balte auch in der Analyse zu, dass momentan der Mittelstand für die Großkonzerne blutet. Ich halte das aber - anders als ihr - für eine Folge der staatlichen Korruption und Schwäche, und nicht für eine Folge der staatlichen Stärke. Wir haben ein System entstehen lassen, in dem staatliche Akteure von Großkonzernen gekauft werden können, und diese weniger der demokratischen Kontrolle ihrer Wähler unterstehen als der finanziellen Kontrolle ihrer Geldgeber - und zwar relativ global, nicht nur in der EU. Hier unterscheidet sich die heutige Politik grundlegend von der Politik, wie sie etwa in den 1970er Jahren noch funktioniert hat.

Aber zu behaupten, dass große Monopolisten wie aktuell Facebook, Google, Microsoft nur durch den Staat so groß sind, ist schon sehr gewagt.

Hier ist was ich geschrieben hatte:

Das Internet und die New Economy haben das Ganze zwar zum Positiven verändert, aber in vielen Bereichen hat sich nichts verändert.

Du nennst FB, AMZN, GOOG usw. einen Monopolisten?
Wer zwingt Dich ihre Produkte zu nutzen?
Ich (wir alle) werde aber ständig gezwungen durch meine Steuergelder oder sonstige Abgaben irgendwelche Großunternehmen zu subventionieren (Windkraft, Banken, Waffenindustrie, Autoindustrie, Landwirtschaft, etc.)

Den Internetriesen kann ich aus dem Weg gehen, wenn ich es will (ich nutze sie zu meinem Vorteil), den Gewinnern, die der Staat auswählt, kann ich nicht aus dem Weg gehen.

Wir haben ein System entstehen lassen, in dem staatliche Akteure von Großkonzernen gekauft werden können, [...]

Das war schon immer so, (wie ich in meinen Beispielen bereits geschrieben habe) früher hat man das nur nicht so mitgekriegt.
Da brauchte man nur das entsprechende Parteibuch, je nach Bundesland ein rotes oder schwarzes, und schon kamen die Aufträge ganz ohne Ausschreibung.

Meine Lösung für diese Probleme habe ich schon oft genug kund getan, die meisten wollen es nicht, schließlich hat man es gerne bequem und risikolos.

Für die Frage, ob jemand ein Monopol hat, ist es irrelevant, ob er staatliche Mittel bezieht. Beim Monopol geht es darum, dass es nicht mehr möglich ist, halbwegs gleichwertige Güter/Services aus anderen Quellen zu bekommen, wodurch eine Marktstellung erreicht ist, durch die der Wettbewerb gezielt untergraben werden kann.

Amazon ist in Teilen des Online-Versands Monopolist, ja - und sie setzen z.B. Verlage heftigst unter Druck damit, die ihre Güter zu Dumpingpreisen reinstellen müssen, um sie überhaupt loszuwerden. Gäbe es halbwegs gleich starke Alternativen und damit Wettbewerb, wäre das nicht möglich.

Genauso ist Facebook Fast-Monopolist im Social Media Bereich, Google bei den Suchmaschinen etc. Es gibt andere Services, aber da muss man auf einiges verzichten (z.B. kriege ich ohne Whatsapp nicht mit, wenn ein Training meines Sohnes ausfällt, und würde dann vor dem verschlossenen Sportplatz stehen).

Genauso ist es mit der Eisenbahn im alten Amerika: Konntest jederzeit auch per Pferd reisen, bist halt nicht vom Fleck gekommen.

Dass man die Wahl hat, unter Verlusten auch ganz auf etwas zu verzichten, impliziert nicht, dass kein Monopol vorliegt.

Wie lange haben Monopole, die nicht vom Staat vergeben wurden, in der Vergangenheit gehalten?
Netscape, Nokia, Blackberry, Kodak,etc.?
Ach die armen Verlage. Können sie doch jetzt nicht mehr ihre Autoren mit max. 10% abspeisen und dafür praktisch nichts zu tun, weil das böse Amazon den Autoren die Möglichkeit gibt selbst zu veröffentlichen und bis zu 70% des Verkaufspreises zu behalten. Wettbewerb ist wirklich was böses.
Und dann ist Amazon auch noch so böse und verbilligt die Bücher, wenn sie woanders günstiger zu haben sind, zahlt aber dem Autor die vollen Tantiemen. Scheinbar hast Du noch nie mit Amazon zusammen gearbeitet.
Verlage sind ein Relikt aus der Vergangenheit und gehen zu recht alle unter.
Wer als Autor heute noch den Weg über einen Verlag geht ist selbst schuld. Amazon, Apple und Google haben endlich Chancengleichheit hergestellt und Millionen von Niemanden wie mir die Möglichkeit gegeben ihre Bücher zu veröffentlichen und gut damit zu verdienen. Endlich muss man nicht mehr bei den Verlagen betteln gehen.

Ich beende die Diskussion jetzt. Da du dir nur die Sachen rauspickst, die in dein Weltbild passen und den Rest einfach überliest, kann ich mir das Ganze auch sparen.

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Da du dir nur die Sachen rauspickst, die in dein Weltbild passen und den Rest einfach überliest...

Genau das gleich werfe ich dir auch vor.

kann ich mir das Ganze auch sparen.

So endet das mit uns zwar ständig, aber wo du recht hast, hast du recht.

Der Duden ist ganz große Klasse! In Verbindung mit Wikipedia wird er zum dicken Brett, in dem man mächtig Löcher bohren kann. Ich verstehe nur nicht, was der Artikel von @freiheit50 mit amerikanischen Eisenbahnbaronen zu tun hat. Aber das musst du mir auch nicht erklären, weil ich noch auf Freiheit50 warte bevor ich anfange mit Begriffen um mich zu werfen. Außerdem stammen die Barone nicht von dir, sondern von @stehaller, der es wie @balte und @sco, offenbar nicht abwarten kann, bis uns Freiheit50 die Eckpfeiler der einschlägigen Diskussionen beigebogen hat. Was ja der Kern seines Artikels ist und nicht etwa intrisische Eigenschaften des Kapitals. Wir wollen doch das Pferd nicht von hinten aufzäumen.