Liebe Steemit Community,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe @love-your-wild,
@love-your-wild hat zwei Artikel über ihre ersten Erfahrungen mit Barfußschuhen geschrieben ( hier und hier ). Da ich schon seit nahezu zehn Jahren nichts anderes mehr trage und meine Barfußsandalen auch selber herstelle, habe ich ihr versprochen, in einem Artikel zu zeigen, wie man das macht.
Ich hatte mir schon immer gedacht, dass die modernen Laufschuhe, mit ihrer Dämpfung, der falsche Weg sein muss. Läuft man mit ihnen, gewöhnt man sich einen Laufstil an, bei dem man mit der Ferse zuerst aufkommt. Läuft man barfuß und versucht den gleichen Laufstil, gibt es unglaubliche Erschütterungen im ganzen Körper und die Ferse schmerzt.
Wären Nike Air Dämpfungen sinnvoll und notwendig, dann hätte sie uns die Evolution sicherlich gegeben.
Ich suchte nach Alternativen und fand die Vibram Five Fingers
Quelle
Ich fand aber, dass diese Schuhe furchtbar aussehen, außerdem kann man diese Schuhe, wenn man so wie ich Schwimmhäute zwischen den Zehen hat, sowieso nicht tragen.
Dann fand ich Vivobarefoot.
Diese Firma stellt Barfußschuhe her, die aussehen wie normale Schuhe.
Es gibt Schuhe für alle Lebensbereiche und sie haben sogar eine "Edelkollektion", die in Portugal komplett in Handarbeit hergestellt werden und mit Ausnahme der Sohle komplett aus Leder bestehen.
Hier einer meiner Schuhe aus dieser "Edelkollektion":
Die Schuhe aus dieser Kollektion sind sehr hochwertig. Der Schuh ist mittlerweile sechs oder sieben Jahre alt und ich trage in fast täglich.
Es gibt aber auch andere casual Schuhe, die nicht handgemacht sind und dementsprechend billiger sind:
Auch dieser Schuh ist schon etwa fünf Jahre alt.
Die Sohle der Vivobarefoot ist nur 3 mm dick und man spürt wirklich jedes Steinchen, was anfangs sehr gewöhnungsbedürftig ist. Auch hat man die ersten Tage ziemlich Muskelkater in den Fußsohlen und den Waden. Man merkt wenn man diese Schuhe zum ersten Mal trägt, wie sehr man das Gehen verlernt hat. Durch die fehlende Dämpfung spürt man bei jedem Schritt ziemlich starke Erschütterungen und ich bekam sogar Kopfweh. Gott sei Dank erinnert sich der Körper relativ schnell, wie man mit seinen Gelenken die Stöße beim Gehen und Laufen abfedert und schon nach ein paar Tagen fühlt es sich ganz natürlich an. Man spürt keine Erschütterungen oder Steinchen mehr und auch der Muskelkater verschwindet.
Es gibt auch Modelle für den Winter:
Diese haben eine Thermoeinlegesohle und man friert wirklich überhaupt nicht. Auch sind sie völlig wasserdicht und man schwitzt auch nicht.
Für die Arbeit und wenn es kalt ist sind Vivobarefoot wirklich hervorragend, aber es ist halt immer noch relativ viel Schuh am Fuß.
Ich habe weitergesucht und bin auf xeroshoes gestoßen.
Mittlerweile stellt diese Firma auch normale Barfußschuhe her, aber damals gab es nur Sandalen.
Erfunden haben diese Sandalen, genannt huaraches, die Tarahumara Indianer aus Mexico, die berühmt sind für ihre Laufleistung.
Xeroshoes hat eine moderne Version dieser traditionellen Sandalen herausgebracht.
Es gibt viele fertige Modelle, aber es gibt auch Do-It-Yourself-Kits.
Die habe ich mir dann bestellt und selbst zusammengebaut.
Die Kosten lagen mit Porto bei ca. 25€.
Nicht ganz billig für zwei Gummiplatten und ein paar Schnürsenkel, aber dafür gibt Xeroshoes eine 5000 Meilen Garantie auf die Sohlen.
Aber ich dachte mir das geht billiger, also habe ich mir selbst Gummisohlen bestellt, Schuhbänder gekauft und die Schuhe selbst hergestellt.
Kosten ca. 10 €.
Wie geht das und was braucht man dazu?
- die Gummisohlen aus den oben genannten link. Es gehen aber auch andere. Einige benutzen sogar Fußmatten fürs Auto
- Eine scharfe Schere
- eine Lochzange
- dicke runde Schnürsenkel aus 100% Polyester
- Haarnadel
- Feuerzeug
- Kombizange
Praktischerweise stellt Xeroshoes zahlreiche Anleitungsvideos zur Verfügung.
Als erstes muss man seine Füße auf die Gummiplatte stellen und die Umrisse aufzeichnen und das Loch zwischen den Zehen markieren:
Man schneidet dann die Schuhe aus und macht mit der Lochzange in jedem Schuh 3 Löcher:
Die seitlichen Löcher sind bei den Xeroshoes schon drin, aber an den Fotos seht ihr ja, wo man sie ungefähr machen muss:
Nun muss man ein Ende der Schnürsenkel zu einer kleinen Platte schmelzen:
Diese Platte verhindert, dass die Schnürsenkel durch das Zehenloch rutschen:
Nun geht es ans Schnüren.
Hier die Anleitung dazu von Xeroshoes:
Und schon habt ihr wunderbare Barfußsandalen.
Viel Spaß damit,
Stephan Haller
Boahhhhhh super!! Danke!!! Was für ein toller ausführlicher Artikel zu diesem Thema!!! Der wird gleich resteemed!! Und dank deiner super ausführlichen Anleitung werde ich hoffentlich auch die Zeit finden, mir bald solche schicken Schuhe selbst zu machen! Ich freu mich drauf und dank dir gaaaanz herzlich!!!
Du bist ja abgefahren ...
Kaufe mir seit einiger Zeit Bär-Schuhe, da lauf ich auch wie ein Gott drinne. Dummerweise ist es schwierig welche zu finden, die nicht grottenhässlich sind und wie Jesuslatschen aussehen. Geht aber.
Dies ist wirklich eine super Idee! Wir leben hier in Bali und laufen nur mit Flip-Flops rum. Ich muss mal hier im Baumarkt schauen, ob ich so ähnliche Gummisohlen finde. Was ich aber hier beobachte ist, dass sehr viele Plattfüsse haben. Kommt dies nicht vom Barfuss laufen? Liebe Grüsse
Kommt darauf an, was Du unter Plattfüßen verstehst.
Vom vielen Barfußlaufen richtet sich das Gewölbe wieder auf und das nach innen oder außen treten verschwindet. Aber die Form des Fußes verändert sich. Er wird vorne deutlich breiter und sieht von oben aus wie eine Schwimmflosse. Das ist aber die natürliche Form, wie er sein sollte.
Genau das kann ich bestätigen. Der Fuß wird breiter und die Wölbung unter dem Fuß wird wieder so wie sie sein soll da die Muskulatur da wieder stärker wird.
Ach, seh grad dass der Kommentar schon 4 Jahre alt ist.
Danke, jetzt habe ich wieder was dazu gelernt :-). Mir ist das hier aufgefallen, weil ich mir ab und zu eine Massage gönne und durch dieses Loch im Kopfbereich ist man gezwungen fast die ganze Zeit auf die Füsse der Masseurinnen zu schauen ;-). Liebe Grüsse
Super guter Artikel. Der Fuß ist ein wichtiger Sinnesorgan durch die Dämpfung können die Gelenke, Bänder usw. nicht richtig reagieren. Dadurch kommt es zu einer Fehlbelastung. Weiß gar nicht wie man auch die Idee kam die Sportschuhe so sehr zu dämpfen.
Danke!
Weil wir Mitteleuropäer seit etwa 400 Jahren zunehmend unbequeme Schuhe tragen und und uns ebenfalls weniger bewegen. Es gibt eine Industrie, die von der Entwicklung dieser Schuhe lebt, ja. Es gibt aber auch eine Industrie, die von Sportverletzungen und Prothesen lebt. Bei einem Mittdreißiger, der nach 15 Jahren hauptsächlich sitzender beruflicher Tätigkeit, anfängt, wegen Gewichtsproblemen laufen zu gehen, ist die Verletzungsgefahr statisch nachgewiesen erhöht: http://health.usf.edu/nocms/medicine/orthopaedic/smart/pdfs/sports_specific/cross%20country.pdf
Die auslösenden Fehlstellungen z.B. der Füße können gut schon in der Kindheit entstanden sein.
Es geht auch billiger
hey....ich habe vor 2 jahren auch barfußschuhe angefertigt--nach einer weile wurden sie immer besser und ich habe das band ausgetauscht gegen tolle stoffe,weiß tüll zb- kann man super zur hochzeit anziehen,oder langes braunes lederband,hochgeschnürt bis zur wade oben--mittelalterlich sieht es aus......meine waren grenzenlos und mit den bändern austauschbar-einfachschnürungen waren mir zu langweilig--doppelgeschnürt mit kleinen anhängerchen dabei......aber ein absoluter hingucker-tolle beschreibung hast du schöne seite.....lg feuerelfe
Danke für den Beitrag und vor allem die DIY-Tipps. Wurde auf die Todo-Liste gesetzt. ;)
Also als Hobby-Läufer muss ich widersprechen, wenn du schreibst:
Denn im natürlichen Lebensraum unserer Vorfahren gab es keine Asphaltstrecken. Auf Wald und Wiese ist die Dämpfung unnötig, das stimmt. Läuft man auf Asphalt, wozu viele Läufer gerade im städtischen Raum gezwungen sind, ruinierst du dir auf lange Sicht ohne Dämpfung den Körper.
Das ist ein Trugschluss.
Siehe die Tarahumara Indianer, die laufen im Gebirge.
Auch steigen mittlerweile immer mehr Teilnehmer der extremen Langstreckenläufe auf xeroshoes um.
Muss aber jeder selber wissen.
hmm...ich werd das recherchieren. Danke auf jeden Fall für den Denkanstoß.
Und da gibt es schon Langzeitstudien?
Ein Gebirgsweg ist nicht durchgehend steinig-hart oder eben, sondern tatsächlich ziemlich gute Gymnastik für die Füße und den ganzen Bewegungsapparat. Egal, welches Schuhwerk und welche Laufgeschwindigkeit man wählt. Und da ich jetzt schon mal nach dem Video gesucht habe: deren Gebirge ist nicht mit unserem vergleichbar, nicht mal mit den Endmoränenzonen, die wir haben. Ich bin außerdem sicher, daß sich ihre Körper von Anfang an an das Barfußgehen und -rennen gewöhnen können.
Aus sportmedizinischer Sicht würde ich sagen: Barfußschuhe auf der Aschenbahn und beschilderten breiten nicht-asphaltierten Wegen ja, abseits davon nicht oder nur gehend, nicht rennend.
Wo finden denn Ultramarathons statt? In Mitteleuropa doch eher oder überhaupt nicht, dafür in geographischen Gegebenheiten, die denen der Tarahumara ähneln.
Langzeitstudien sind mir relativ egal.
Was hilft mir die Langzeitstudie, die dann nach 30 Jahren wieder komplett durch neue Langzeitstudien widerlegt wird.
Probier es einfach aus, wenn es Dir gut tut, dann bleibt dabei.
Mein Interesse ist eher theoretischer Natur. Laufen ist nicht mein Sport und Geld für ein zweites Paar Laufschuhe habe ich gerade auch nicht.
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