Zu Beginn des Films entfaltet sich eine Atmosphäre, die etwas an Herr der Ringe und an die Computerspielserien The Witcher und Risen erinnert. Mir schien das erst mal eine ausgezeichnete Dosis Stoff für alle Fantasyfans und Nerds, die so etwas lieben. Die Handlung spielt im 15. Jahrhundert in Transsylvanien. Im Mittelpunkt steht der Fürst Vlad Dracula, der den Türken gegenüber tributpflichtig ist. Details am Rande sind bereits recht ideenreich, wie zum Beispiel dass ein Mönchsorden im Umfeld des Fürstenhofs als eine Gruppe okkulter Mystiker erscheint.
Dracula selbst war als Junge von den Türken zu einem grausamen Krieger ausgebildet worden wie damals auch 1000 andere Jünglinge Transsylvaniens. Eine Generation später fordern die Türken nun wieder 1000 Jünglinge zu diesem Zweck und dazu Draculas eigenen Sohn. Andernfalls drohen sie mit ihrem Heer anzugreifen.
(Foto: Skulptur, die den historischen Vlad Dracul darstellt)
Dracula findet in einer Höhle eine unheimliche Kreatur, die sich als Vampir entpuppt. Dargestellt wird dieser halb eher wie ein Dämon und Monster, das nun mit Dracula einen Pakt schmiedet. Dracula wird selbst zum Vampir gemacht und erhält so übermenschliche Kräfte für den Kampf gegen die Angreifer seines Reiches. Diesen müsste er aber in drei Tagen gewinnen oder andernfalls bis dahin Menschenblut trinken, um nicht wieder ein gewöhnlicher Mensch zu werden. Vampir zu bleiben allerdings schiene ein Unglück und ewige Verdammnis.
Dracula tritt den Kampf gegen die angreifende Armee an und hat dabei nun einige dämonische Superkräfte zur Verfügung. Selbst Plausibilitätsprobleme, wie dass er nun auf dem Schlachtfeld allein hunderte Feinde besiegt, sind recht gekonnt umgesetzt.
Da wir wissen, dass nach dem bekannten literarischen Stoff Dracula Vampir geblieben ist, stellt sich ab da natürlich ständig die Frage, wie es dazu kommen wird, während andererseits zu hoffen wäre, dass er seinem Blutdurst widersteht. Gleichzeitig dreht sich die Handlung um die Rettung seines Volkes und seiner eigenen Famile - zwei spannende Handlungsstränge zugleich miteinander verwoben.
Die erste der beiden Fragen, die nun die Handlung vorantreiben, wird nun auch zuerst beantwortet, bevor noch einmal tief in die Gothic-Horror-Kiste gegriffenwird, um damit den großen Showdown auszugestalten.
Meine Meinung über diesen Film wird nicht repräsentativ sein, da er vom Publikum sehr zwiespältig aufgenommen wurde. Kritiker haben vielfach einerseits politisch-historische Probleme der Handlung und andererseits Unstimmigkeiten in Bezug zum ursprünglichen Dracularoman bemängelt. Ich finde, die historischen Tatsachen sind hier eher unwichtig und nur einfache Grundlage des frei erfundenen und durchaus ideenreichen Filmstoffs, der dann wohl als Vorgeschichte des oft verfilmten Romans von Bram Stoker verstanden werden kann. Mich hat der Film sehr gut unterhalten. Schauspiel und Inszenierung fand ich durchgehend in Ordnung, sogar mit ein paar recht auffallend neuartigen und guten Ideen.
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