Zur Wahl in Sachsen und Brandenburg

Liebe Steemianer,
so können sich Wahlen wandeln in Zeiten intensivierter Polarisierung & Propaganda: vom im Prinzip fairen Ideenwettstreit um politische Konzepte (falls es so etwas je gab) hin zu einer "Alle gegen Einen"-Veranstaltung. Linke wie (ehemalige) Konservative, Künstler, Kirchenvertreter, Medien sowieso, alle waren sie komplett unisono, übertrafen sich regelrecht beim AfD-Bashing. Eigentlich war es keine Wahl, sondern eine Volksabstimmung: Sollen die "Guten" in Zukunft bestimmen oder die "Braunen", "Nazis", "Rechtsextremen", und was die AfD noch so alles genannt wurde.
Zwei Beispiele für viele: Der Sänger Sebastian Krumbiegel bezeichnete die AfD-Forderung nach einem Systemwechsel als "offene Demokratie-Feindlichkeit" und sein Kollege Felix Brummer drohte, aus "Nazi-Chemnitz" wegzuziehen, wenn falsch gewählt werde Quelle!

Noch nie in der jüngeren Geschichte wurde einer demokratischen Bewegung soviel Hass entgegengebracht und deren Wähler, immerhin ein Viertel der Bevölkerung, so geschmäht und verunglimpft.

Angesichts dessen war das tatsächliche Ergebnis recht beachtlich, wenngleich nicht ausreichend, um etwas bewegen zu können. Lieber würde die CDU mit Kommunisten koalieren als mit der AfD. Nur so kann der Status Quo aufrechterhalten werden. Als eine Moderatorin im Fernsehen eine rechnerisch mögliche Koalition aus CDU und AfD als „bürgerlich“ bezeichnet hatte, heulten CDU und SPD sofort auf „Das geht auf gar keinen Fall“, dass der ARD so eine Koalition "verharmlose" Quelle. MDR-Chefredakteur Torsten Peuker entschuldigte sich für diese Wortwahl in aller Öffentlichkeit und bezeichnete sie als "Versprecher"! In welchem Land lebt ihr?

In Sachsen haben die Einheitsparteien jeden vierten Wähler verloren. Trotzdem wird weiter gemacht mit Ausgrenzen und Dämonisieren. Denn das wichtigste, vielleicht sogar das einzige Ziel diesmal wurde erreicht: Die AfD wurde nicht stärkste Partei. Ein zweifelhafter "Sieg" der Verlierer. In den kommenden Monaten und Jahren werden sich die jetzt entstehenden Not-Koalitionen entweder zerfleischen oder zu einem belanglosem Durchschnittsprogramm durchringen, das keines der Probleme lösen wird. In beiden Fällen wird es weitere Wähler der AfD zutreiben. Oder einer der beteiligten Politiker wacht auf und beginnt, besorgte Bürger endlich einmal ernst zu nehmen.

Spontane Reaktionen der CDU-Jugend nach der Bekanntgabe der ersten Hochrechnuung in Sachsen, bevor dann das Ergebnis als Erfolg für die CDU gewertet wurde :)

Quelle

Interessant: Die Wahlbeteiligung ist deutlich gestiegen. Aus der Wählerstromanalyse ist ersichtlich, dass die AfD mit Abstand die meisten aller Wahlberechtigten, die 2014 nicht zur Wahl gegangen waren, nämlich rund 41%, davon überzeugt hat, nun doch von ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch zu machen. Von wegen AfD sei eine "antidemokratische" Partei!

Quelle

Bettler sind die Deutschen noch nicht, aber das Wohlstandsniveau ist schon lange im Sinkflug, inbesondere im Vergleich mit anderen Ländern. Die Geschwindigkeit, mit der es fällt, wird in Zukunft noch weiter steigen, wenn sich nichts ändert. Die Frage ist nur, ob die Trendwende noch rechtzeitig einsetzt. Derzeit kann man nicht davon ausgehen.

PS: Auf palnet.io gepostet, da andere frontends noch immer nicht laufen