Nachdem die Wettervorhersagen für San Antonio (voriger Bericht Tag 40) weiterhin bescheiden sind, beschließen wir, weiter in den Süden endlich wieder ans Meer (den Golf von Mexiko) zu fahren. Dass der Versuch nicht erfolgreich war, könnt ihr gleich am ersten Foto sehen.
Es war windig und kalt. Brrr!
Aber von Anfang an...
Nachdem wir aber wie immer den Campingplatz für die bezahlte Zeit voll ausnutzen, kommen wir erst kurz nach 11:00 Uhr weg.
Davor müssen wir noch frühstücken, duschen, Wäsche waschen und ein bisschen das Internet für Saras Lernprogramm am PC nutzen. - Dabei stellen wir fest, dass es sich bei den amerikanischen Familien, die am Vortag den gemeinschaftsraum besetzt hielten, tatsächlich um Homeschooling Familien handelt. Sie kommen nämlich mit stapelweise Büchern und einem Laptop an und fangen an zu lernen, so wie wir auch.
Danach trifft Sara noch ein Mädchen in ihrem Alter am Spielplatz wieder und die beiden spielen irgendwie miteinander, obwohl sie sich kaum verstehen. Leider müssen wir viel zu bald fahren, weil die Checkoutzeit auf den KOA-Plätzen schon um 11:00 Uhr ist. Da ist sie ziemlich traurig, denn andere Kinder zum Spielen begegnen uns nicht so oft.
Immer hungrig diese Kinder...
Trotzdem machen wir uns auf den Weg nach Corpus Christi. Unterwegs irgendwo im Nirgendwo, der nächste Rastplatz ist mindestens 30 Meilen entfernt bekommen die Kinder Hunger und schreien rum und streiten. Also lotse ich Sven von der Autobahn runter.
Wir fahren ein Stück auf einer kleinen Straße, bis wir zwischen ein paar Feldern mitten in der Landschaft stehen bleiben und dort unser Mittagessen zubereiten, denn mit hungrigen Kindern Auto fahren geht gar nicht!
Ich beschließe die "Schwarzwälder Knockwürste", die ich in Carlsbad halb ernsthaft, halb scherzhaft gekauft hatte zu Hot Dogs zu verarbeiten und weil's so lustig ist, brate ich noch ein wenig Speck an. (Zum Glück, weil Elisa verweigert die Knockwürste.) - Und nein, es ist kein Tippfehler. Es waren "Knockwürste", keine "Knackwürste". Dazu essen wir Sauerkraut und - wie immer - Knabbergemüse.
Exkurs: Der Amerikanische Speck ist ja so eine Sache...
Ich wollte nicht auf Sven hören und dachte "Na ja den kann man schon im Wohnmobil anbraten!", aber es ist schon eine ganz schön fetttriefende Angelegenheit.
Zu Hause nehmen wir typischerweise Schwarzwälder Schinken zum Anbraten und dieser ist schon fett genug. Hier handelt es sich aber eher um Bauchspeck und dieser ist ungefähr viermal so dick geschnitten, wie Schwarzwälder Schinken bei uns. D.h. wenn man 4-5 Scheiben Speck anbrät, dauert das locker 15 Minuten bis er wirklich knusprig wird und man hat nachher eine ca. 5 Millimeter hohe Fettschicht in der Pfanne. - Also werde ich das Speck Essen hier in Zukunft lieber sein lassen und darauf warten, dass ich in Österreich wieder meinen geliebten Schwarzwälder Schinken bekomme. * träum *
Bildquelle: Pixabay
Ach ja und wenn die in den diners hier de Speck braten, legen sie so eine Art Maurerkelle darauf, damit er schön flach wird und nicht so sehr spritzt.
Nach dieser leckeren Stärkung ging es jedenfalls weiter nach Corpus Christi. Als wir dort ankamen fuhren wir zuerst an den Strand, um ein paar Fotos zu knipsen und dann weiter die "Strandpromenade" entlang.
Dort gibt eine Kaimauer (Foto, schöne breite Strände, hübsche Statuen (Jesus im Boot, Meerjungfrau, Fische, Selena Memorial und noch mehr, die ich mir nicht gemerkt habe).
Wir hielten bei einem Spielplatz im Cole Park und Sven und die Großen stiegen aus, während ich bei der schlafenden Kleinen im Auto blieb. Es war jedoch einfach zu kalt und windig, so spielten sie nur kurz.
Zuckerwatte - immer diese Versprechungen
Ich hatte in der Zwischenzeit einen Laden recherchiert, wo es Zuckerwatte geben soll, denn aus irgendeinem unerfindlichen Grund, hatte ich den Kindern vor ein paar Tagen versprochen, dass sie Zuckerwatte bekommen und darauf machten sie uns zu jedem möglichen und unmöglichen Zeitpunkt aufmerksam.
Damit das ein Ende hat, wollte ich endlich die Zuckerwatte beschaffen. Wir fuhren also zu dem Laden, doch er war nicht (mehr) da. ABER... Es gab einen Chuck E. Cheese's.
Das ist so eine Art mini Las Vegas Spielhölle für Kinder. Da dachte ich mir, wenn es irgendwo Zuckerwatte gibt, dann dort und ging mit den beiden großen im Schlepptau hinein. - Ich sagte gleich beim Eingang, dass wir nur Zuckerwatte möchten, aber nichtsdestotrotz mussten wir uns erst einmal abstempeln lassen. - Ordnung muss sein!
Während ich die Zuckerwatte in Empfang nahm, ließ ich mir auch noch erklären wie das Ganze funktoniert. (Der Eintritt kostet nichts. Man kauft an der Theke oder an einem Automaten einen Playpass, mit dem man dann die Spiele bezahlen kann. - Aha.)
Insgeheim schrieb ich es auf meine Todo-Liste, auch das einmal auszuprobieren - bei schlechtem Wetter und weil man einfach hin und wieder ein Goodie für die Kinder einstreuen muss, aber das sagte ich natürlich nicht laut, denn vorerst waren die Kinder mit ihrer Zuckerwatte glücklich.
Die längste Praline der Welt... Nein falsch: Die längste Sanddüneninsel der Welt!
Es war schon wieder spät und die Nacht wollten wir auf der Corpus Christi vorgelagerten Insel Padre Island verbringen, also setzten wir unsere Reise fort und fuhren über eine lange Brücke nach Padre Island.
Auf Padre Island ist ein National Sea Shore. Es handelt sich dabei um das längste Sanddüneninsel, welche zwischen dem Golf von Mexiko und der Laguna Madre liegt.
Außerdem ist die Insel die Heimat bzw. die Brutstätte der seltenen Kemp Ridley Meereschildkröten, aber dazu werde ich im nächsten Bericht mehr schreiben.
Der National Seashore, den wir mit unser Nationalpark Jahreskarte ebenfalls gratis befahren dürfen, beherbergt einerseits 2 einfache Campingplätze und birgt andererseits die Möglichkeit, mit dem Auto/ Wohmobil in bestimmten Bereichen auf den Strand zu fahren und dort gratis zu übernachten.
Diese Option hat uns sehr, sehr gereizt, ABER es war schon sehr spät und kurz vor dem Sonnenuntergang und das Wetter war nicht sonderlich berauschend d.h. wir hätten sowieso nichts von dem Strand gehabt UND vor allem besteht immer das Risiko, dass die Flut höher kommt, als man denkt. Man sollte also auch gut informiert sein und das waren wir nicht. Wir hatten keine Lust in der Nacht womöglich wie ein Schiffchen davonzuschwimmen (oder schlimmeres).
Also sahen wir uns die beiden Campingplätze an und entschieden uns für Malequite Beach, wo wir ca. 8 $ für die Nacht bezahlten, was ja einer gratis Übernachtung schon nahe kommt.
Bevor die Dunkelheit hereinbrach, ging sich noch ein kleiner Strandspaziergang aus, bei dem ich eine Spirale in den Sand malte und Sara versuchte kleine Kunstwerke für ihre Schulkolleginnen zu legen, die Elisa aus einem unerfindlichen Grund immer sofort zerstören musste.
Lecker Essen!
Zum Abendessen kochte ich den Kindern Nudeln, weil sie diese so gerne Essen und ich das Gefühl hatte, dass sie einen Riesenhunger haben. Einen Teil der Nudeln zweigte ich für uns ab und bereitete einen Nudelsalat zu, der sehr köstlich war. Es ist jedesmal herrlich, wenn wir uns die Zeit nehmen, ein echtes Essen aus echten Zutaten ohne Fertigbestandteile zuzubereiten. Hach, ich glaube, ich will bald wieder einen Nudelsalat haben!
Was man so alles am Strand dieser Insel finden kann und wie die Meeresschildkröten vor dem Aussterben bewahrt werden, erkläre ich euch dann im nächsten Beitrag.
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Für alle, die mich noch nicht kennen, geht es hier zu meinem Vorstellungspost
Zur Zeit könnt ihr uns (fast) live auf unserer 8-wöchigen Reise mit dem Wohnmobil durch die USA begleiten! Danach geht es voraussichtlich weiter nach Mexiko. Die anderen Themen sind derzeit ein bisschen hintangestellt.
I see, you really enjoy the holiday on the beach with beloved family. The sea has its own atmosphere when we are able to adapt to the environment
Yes we are enjoying it even when the sun isn’t shining. 😀
Schöner familiärer Beitrag. :) Ich wünsche euch noch eine schöne Weiterfahrt und Reise! Liebe Grüße
Danke! Schau doch mal wieder rein. Die Berichte gehen weiter und dann kommen noch die, die ich am Anfang ausgelassen habe. 😀👍
I also prefer the pasta salad, little bacon hahaha
it looks very cold brrrrrrr
Yes it was quite cold. Not really the beach weather I prefer. 😳
The bacon is only a photo from pixabay. I forgot to take one. We didn’t have THAT much. 😀😀