Tag 36 - New Mexico - Pecan Pie, Schnee und Kühe

Nachdem wir The Cycling Family gebührend verabschiedet hatten, ging es los, Richtung Carlsbad Caverns. (Eine riesige Tropfsteinhöhle, mit dem größten unterirdischen Raum der westlichen Hemisphäre, Bericht folgt.)

Das sind wahre Helden!

Pecan Pie im Vintage Ambiente

Bald stoppten wir spontan bei der Old Barn Bakey in High Rolls, NM und kauften einen leckeren hausgemachten Pecan Pie (Apple Pie hätte es auch gegeben).

Unser Pie. Ich lerne übrigens dass es „PecAAn“ heißt und nicht „Picän“, wie von mir angenommen. Mit der Aussprache von Nussnamen stehe ich offensichtlich auf Kriegsfuß. 😀

Die Bakery entpuppte sich sowieso als riesen Vintage Gift Shop mit kleiner Bäckerei dabei. Es gab dort vom personalisierten Taschenmesser bis zur Gartendekoration so ungefähr alles und es fiel mir (und Sara) schwer nichts weiter zu kaufen.

winterspass vom Feinsten

Danach ging es weiter den Berg hinauf und wieder einmal landeten wir im Schnee. Diesmal war es nicht nur die leichte Puderzucker Beschichtung, wie beim letzten Mal, sondern 20 cm feinster Pulverschnee.

Fasziniert betrachteten wir den Schnee und stellten fest, dass es immer mehr aussieht, wie in einem Schiort. Wir beschlossen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und unseren Rodelteller noch einmal im echten Schnee zu verwenden, bevor er in Florida nutzlos wird. Schließlich fanden wir einen geeigneten Hang, wo schon ein Mädchen rodelte und ein Schneemann ⛄️ über die verschneite Winterlandschaft wachte.

Jetzt durfte unsere, seit 30 Tagen verstaubende Winterkleidung, noch einmal zum Einsatz kommen. Die Kinder hatten einen riesen Spaß und wir auch. Der Rutschteller funktioniert schon besser im Schnee muss ich sagen. Aber der Sand ist angenehmer, weil nicht so kalt. Man bekommt keine kalten Hände und nasse Füße. 😉

Ein paar hundert Meter weiter, merkten wir übrigens, dass wir tatsächlich in einem Schiort sind, nämlich Cloudcroft. Es ist der südlichste Schiort vonNew Mexico und verfügt über einen Sessellift (außer Betrieb), einen Schlepplift und einen Lift für eine Reifenrodelbahn. Diese ließen wir aber links liegen, denn wir hatten unseren Spaß schon gehabt und mussten weiter.

Durch ein friedliches Tal

Bald kamen wir in flachere Gefielde, wo die Kühe friedlich neben der Straße grasten und ein gemütlicher Bach neben der Strasse entlang floss, der bei der Schneeschmelze wohl auch das ganze Tal überschwemmen kann. Es war eine einsame Gegend, in der es nur ein paar Farmen gab. (Davon gibt es leider keine Fotos, weil sich bei uns eine gewisse Sättigung und ein gewisser Stress eingestellt hat und wir nicht mehr alle 5 Minuten Fotostops machen, damit wir beim Fahren nicht den ganzen Tag verbummeln.)

Mittagessen vom Food Truck im Niergendwo

In einem kleinen Dorf namens Hope (Google Streetview) sah ich im Vorbeifahren eine vielversprechenden Food Truck mit echtem Grill und Rauchfang. Nach kurzem Überlegen kehrten wir um und beschlossen, das näher zu betrachten.

Es blinkte eindeutig ein “Open“-Schild und die BBQ-Fahnen wehten im Wind, aber wir sahen kein Essensausgabe Fenster und alles war zu. Wenn der Hunger nicht so groß gewesen wäre, hätten wir bestimmt feige umgekehrt und etwas anderes zum Essen gesucht, aber so pirschten wir uns durch den Eingang im Zaun an und fanden schließlich heraus, dass das Mini-Fenster, das viel zu hoch angebracht war, zum Bestellen und Essen in Empfang nehmen diente.

Es gab Fleisch in allen Variationen: Ground Beef, Brisket (wahrscheinlich langsa gegartes Schweine- oder Rindfleisch), Würste und Pulled Pork, jeweils als Burrito, Sandwich oder Dinner Plate. Burger und Beilagen gabe es natürlich auch. Es war wie öfters ganz schön verwirrend, etwas zu finden, was man essen möchte, aber die Luete die vor uns bestellt hatten, zeigten uns netterweise ihre Gerichte (Sie waren in Boxen mit Deckeln verpackt und er öffnete extra beide für uns.) , sodass wir uns leichter entscheiden konnten.

Weil es ziemlich kalt und windig war, aßen wir in unserem wohlig warmen Wohnmobil, anstatt draußen auf der Bank neben dem Foodtruck.

Wiedermal auf Übernachtungssuche

Bis Carlsbad, wo ich erstmal "schnell" einkaufen ging, waren es noch ungefähr 1,5 Stunden, aber irgendwo muss die Zeit verlorgen gegangen sein, denn es war schon die Sonne am Untergehen und wir hatten noch keinen Schlafplatz.

Die RV-Parks dort waren alle wenig ansprechend und der für den ich mich eigentlich entschieden hatte, war voll und niemand im Office. Also beschlossen wir doch erst mal bei der örtlichen "Water Treatment Plant" gratis zu Dumpen und dann weiterzuschauen. Das gratis Wasser beim Pilot Travel Stop konnten wir nicht auffinden und es wurde bedrohlich schnell finster.

Wir entschieden, dass wir ein BLM Land (Dark Canyon Rd) südlich von Carlsbad nutzen, das ich schon für den Tag davor herausgesucht hatte (nur dass wir es nicht brauchen konnten, weil wir zu spät dran waren). Es war wie versprochen trotz bereits eingebrochener Dunkelheit leicht erreichbar und das beste war: Zum ersten Mal, seit Beginn unserer Reise mussten wir unseren Standplatz mit niemandem teilen!

unser Übernachtungsplatz am nächsten Morgen. im Hintergrund sieht man ganz klein ein paar Kühe.

Wir hatte eine ganze Kuhweide nur für uns. (Und ein paar Kühe waren da, aber das ist ja das Gute am Wohmobil, da muss man nicht aussteigen um sich zu erleichtern und dabei womöglich eine Kuh ärgern.)

Wir verwendeten ohne schlechtes Gewissen den Generator um Mikrowellenpopcorn zu machen und nutzten die Zeit und unsere leeren Tanks, um endlich unsere Lausshampoo-Haarwaschparty zu machen, für die wir am Vortag zu faul waren. Danach fielen wir erschöpft ins Bett und kein Schwein, äh keine Kuh, störte unsere Nachtruhe.

Und über die wunderschöne Höhle schreibe ich morgen weiter... 😀

Unsere heutige Fahrtroute