Die Ballade des Halts / Der Obstbauer

in #deutsch6 years ago (edited)

Der Obstbauer litt nie unter einer schlechten Obsternte.
Seine Weiden und Felder reichten vom einen bis ans andere Ortsende.

Sein täglich Brot war jeden Tag grosszügig vertilgt.
Mit seinem Obst hat er schon genügend Geld verdient.

Er hatte alles, es ging ihm gut - auch seinem Obst,
es wuchs dank seines schwitzenden Arbeitsbluts.

Eines Jahres, zu Beginn der Erntesaison, erschrak er aufs Mark.

Denn seine, in nahrhaftem Boden verwurzelten, Kirschen- und Apfelbäume
wurden befallen von, auf tausend Blättern sitzenden Blattläusen.

Was klein anfing, endete schlimmer als jemals alpgeträumt.
Seine Obstfelder wurden krank und die gute Ernte war ausgeträumt.

Der Bauer war am Boden zerstört, wie die Seelen von, um des Kindes trauernden Eltern.
Jede Frucht die noch hing – verdorrt, wie die Masse des verlassenen Bauers Herzen.

Durch die bereitete Freude an seiner Arbeit und die ausgeschöpfte Energie, die er opferte,
wollte er der kranken Bäume Willen, das Holz gebrauchen der Natur zur Ehre.

Zum Dank der jährlichen Bereicherung an gesunden Früchten,
schnitzte der Bauer jedem todkranken Baum einen Grabstein aus deren Hölzern.

Die Skulpturen, die er auf den Feldern hat errichtet,
wurden im ganzen Ort schnell berichtet.
Sie wurden geschätzt, wahrgenommen und für teures Geld gewichtet.
Nur wollte er sie nicht hergeben, denn es wäre das Letzte, was er vernichtet.

Die Liebe zur Kunst und Natur hat ihm Halt gegeben,
Ängste und Zweifel bei Seite zu legen und trotz schlechter Ernte zu überleben.

WhatsApp Image 2019-04-07 at 13.30.39.jpeg