Dass Drogenkonsum keiner rationalen Entscheidung zugrunde liegt ist keine Annahme, sondern eine Schlussfolgerung. Dieser Schluss folgt sofort daraus, dass Drogen abhängig machen.
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Dass Drogenkonsum keiner rationalen Entscheidung zugrunde liegt ist keine Annahme, sondern eine Schlussfolgerung. Dieser Schluss folgt sofort daraus, dass Drogen abhängig machen.
Nicht notwendigerweise. Man kann sich auch sehr bewusst dafür entscheiden, weil die Abwägung zwischen potentieller Abhängigkeit und möglichen angenehmen Erfahrungen zugunsten Letzterer ausfällt. Es gibt keinen objektiven Maßstab für subjektive Erfahrungen und Bewertung ebendieser. Nur weil es dir nicht rational/nachvollziehbar erscheint, muss das für den Anwender nicht ebenso gelten.
Deine Logik impliziert, es würde eine Art übergeordnete, objektive Wertigkeit existieren, unter der sich individuelles Handeln stets sicher subsummieren und klassifizieren lässt. Das ist jedoch eine Vorstellung, die der Komplexität menschlicher Entscheidungen nicht gerecht wird.
Wenn man vom Dopamin beeinflusst wird würde ich nicht von einer bewussten Entscheidung sprechen. Vielleicht gilt das für Erstkonsumenten.
Du stellst es so dar, als ließen sich biochemische Prozesse im Gehirn simpel voneinander trennen. Wenn das der Fall wäre, könnte man sehr einfach überaus effektive Psychopharmaka entwickeln, um psychische Krankheiten zu behandeln. Ist es aber nicht.
Notiz an mich selbst:
Beim nächsten Mal darauf hinweisen, dass "bewusst" nicht im Wortsinn zu verstehen ist.
Sobald wir nämlich einen Schritt weitergehen und uns fragen, was denn tatsächlich "bewusste" bzw. "unbewusste" Entscheidungen sind, kommen wir sehr schnell an den Punkt der Willensfreiheit - und da sieht es, ausgehend von den Neurowissenschaften, ziemlich düster aus.
Du versuchst gerade einen Case zu konstruieren, der von Annahmen ausgeht (Existenz der Rationalität menschlichen Handelns, Willensfreiheit, bewusste Handlungssteuerung), die aus wissenschaftlicher Sicht überaus fragwürdig sind.
Ich will das jetzt nicht noch vertiefen, weil das hier den Rahmen sprengen würde, aber zumindest wäre es ganz hilfreich zu verstehen, dass neurologische Prozesse (und die daraus resultierenden Handlungen) wesentlich komplexer sind, als du es hier darzustellen versuchst.
Und dass eine Handlung sowie die interne Rechtfertigung selbiger nicht den Regeln externer Logik folgen müssen (die ja, gerade in Bezug auf menschliches Verhalten, auch eher konstruiert sind), sondern meist darauf ausgelegt sind, konsistent in Bezug zu den eigenen Überzeugungen zu sein, um Dissonanzen zu vermeiden.
Wie komplex oder simpel die Prozesse sind ist in diesem Kontext irrelevant.
Ich weise darauf hin, dass die Entscheidungsfindung beim Drogenkonsum vom Körper beeinflusst wird und du sagst ich würde von Rationalität, Willensfreiheit und bewusster Handlungssteuerung ausgehen....
Diskussion beendet.
Du:
Ebenso du:
Ich:
Das Thema Rationalität hast du ins Spiel gebracht - ich habe dieses Wort kein einziges Mal erwähnt. Wundere dich also nicht, wenn ich dich darauf anspreche.
JEDE Entscheidung wird vom Körper beeinflusst - es gibt keinen Körper-Verstandes-Dualismus. Ich habe dir lediglich, sehr geduldig, versucht zu erklären, dass subjektinterne Logik durchaus dazu führen kann, dass Drogenkonsum dem handelnden Subjekt rational erscheint und externe Logik (die in solchen Fällen ohnehin kaum objektivierbar ist) nicht greift.
Wenn du nicht damit klarkommst, dass du Widerspruch für deine Aussagen erntest, dann kommentier einfach nicht ¯ \ _ (ツ)_/¯