Auf Anregung von love-your-wild möchte ich hier gerne meine eigenen Erfahrungen mit dem inneren Kind schildern.
Dass das innere Kind etwas zu sagen hat, ist mir nicht neu. Ich denke mal, es ist ein altes Thema, nur mit einem neuen Namen. Da ich ja schon etwas älter bin, als die meisten hier, werden viele von euch Bücher wie "Wenn Frauen zu sehr lieben" oder "Die hilflosen Helfer" gar nicht mehr kennen. Im Grunde genommen, behandelten diese Ratgeber auch das innere Kind, aber eben nur spezifisch für Frauen. Und da sich im Laufe meines Lebens meine Beziehungen und deren Beendigungen immer auf die gleiche Weise wiederholten, habe ich auch damals schon diese Ratgeber verschlungen und meinte, den Grund dafür darin zu finden. Klar, teilweise habe ich mein Verhalten dadurch ändern können. Aber das war nicht genug um den Wiederholungen zu entgehen. In diesen Büchern ging es auch um die Kindheit und die Erziehung durch die Eltern, wie z.B. "Wenn du nicht lieb bist, wirst du nicht geliebt" oder "wenn du nicht tust, was wir dir sagen, haben wir dich nicht lieb".
Danach wurde das Thema "inneres Kind" dann zum ersten Mal in diversen Engelbüchern angesprochen. Dazu gab es auch dann Meditationen. Kurze Anmerkung von mir: Das ist meine Sicht, wie ich sie wahrgenommen habe. Die psychologisch geschulten Steemians werden mir hier vielleicht widersprechen. Kann auch sein, dass es den Begriff "inneres Kind" und die Arbeit damit, schon sehr lange gibt und das ganze auch gar nichts mit den oben erwähnten Büchern zu tun hat.
Bevor ich die ersten Meditationen "Begegne deinem inneren Kind" durchgeführt habe, da habe ich mir meinen alten Teddybär aus meiner Kindheit, den ich Gott sei Dank noch irgendwo in meinem Elternhaus auf dem Dachboden gefunden habe, zu mir nach Hause geholt. Der sieht zwar sehr verrottet aus, brummt aber immer noch, wenn man ihn bewegt. Den habe ich dann bei der Meditation in den Arm genommen und mir vorgestellt, er wäre mein inneres Kind.
Zusätzlich zu dem Teddybär habe ich mich auf ein ganz altes Foto von mir konzentriert und habe mir dabei gewünscht, wieder so frei, ungezwungen und vertrauensvoll zu werden, wie dieses kleine Mädchen.
Durch diese Arbeit mit meinem inneren Kind bin ich wieder ein Stück weiter gekommen und habe geglaubt, ich wüsste jetzt alles und ich würde nie wieder an die, meiner Meinung nach, falschen Partner geraten.
Das war leider ein Irrtum. Als ich mich dann im September aus meiner letzten Beziehung gerettet habe, da hatte ich ein Riesenproblem mit mir selbst. Und so habe ich mir vorgenommen, keine neue Partnerschaft mehr einzugehen, solange ich mein eigenes Verhalten nicht durchschaue. Ich habe nichts anderes mehr getan und mich nur noch damit beschäftigt, der Sache auf den Grund zu gehen. Sehr geholfen hat mir dabei das Buch von Stephanie Stahl, das ich in einer Hörbuchversion habe mit dem Titel "Das Kind in dir muss Heimat finden". Und zum ersten Mal wurden mir meine eigenen Verhaltensmuster bewusst. In einer Partnerschaft gibt es zwei innere Kinder und zwei Erwachsene. Sie spiegeln und triggern sich gegenseitig. Und das Blöde ist, du weißt nie, mit wem von beiden du gerade sprichst. Und dann gibt es auch noch die Schattenanteile, die in jedem so tief versteckt sind, dass es lange braucht, diese ans Tageslicht zu befördern. Jeder Mensch hat die. An diesem Thema bin ich jetzt dran. Dazu gibt es ein gutes Video von Dr. Rüdiger Dahlke mit dem Titel "Schattenarbeit". Wer sich dafür interessiert, der findet auf youtube einige seiner Videos zu diesem Thema.
Fazit: Das Leben ist ein ständiges Lernen und das Lernen hört nie auf.
wooowww so jetzt konnte ich doch nicht warten deinen Artikel zu lesen:-) Wundervoll!!! Deine eingangs erwähnten Bücher kenne ich in der Tat nicht, vielleicht werd ich mal reinlesen. Deine Meditation mit deinem Teddy und deinem Bild finde ich super- danke für diesen sehr persönlichen Einblick- aber du hast recht- oft wenn wir glauben, wir haben unsere "Themen aufgelöst" ist es dann doch nicht so. Mir hat mal jemand gesagt, dass es bis zu 20 Jahre dauern kann, bis wir unsere Themen auflösen- das wollte ich natürlich nicht hören. Aber ich glaube wir können früher anfangen, besser damit umzugehen und die Verantwortung für uns und unsere Wunden zu tragen. Zur Partnerschaft: wenn man ein geschultes Auge für seinen Partner hat, kann es auch sein, dass man merkt, wann er oder sie "im Kind ist".. Einer Partnerschaft ganz aus dem Weg zu gehen, finde ich persönlich fast etwas schwierig- unser Herz macht eh was es will. Und an viele Themen kommen wir nur ran, wenn wir unser Herz öffnen und lieben. In diesem Sinne: Ich wünsche Dir ganz viel Erkenntnisse und eine freie liebevolle Partnerschaft!!!! Ganz großer Drücker <3