Wenn du es hast - schätzt du es nicht. Wenn es weg ist - fehlt es dir!

Seit ein Paar Jahren habe ich einen kleinen Garten. Als Ausgleich für das viele Bücherlesen war es gedacht.

Nun, dies funktioniert tatsächlich besser als ich gedacht hatte. 1 Stunde Buddeln in der Erde machen bereits den Kopf frei und bauen Streß ab. An dieser Stelle möchte ich anmerken, daß ich unglaublich streßempfindlich bin. Was ich zu Anfang nicht geahnt habe, war eben die Titelaussage: Bereits im Frühling, wo nur das Umwälzen von Erdmaßen angesagt ist, will man bereits Samen säen. Kaum hat man Samen ausgesät, will man unbedingt, daß die Pflanzen endlich aus der Erde kommen...
Zum Ende des Sommers hin, ist plötzlich die Gartenarbeit nicht mehr so eine freudige Aufgabe wie zu Anfang der Saison. "Ach, wann ist endlich die Saison vorbei?" Es ist Winter. Wo ist denn die Sonne, die einem so zart den Rücken streichelt, während man auf allen vier in der Erde buddelt?
Ich meine, daß dies bei allen Dingen beobachtet werden könnte. Mein erstes Auto war ein Trabbi. Knall-gelb. Mit einem großen Adler auf der Motorhaube. Die ganze Stadt (5.000 Einwohner) kannte mich. Dabei wollte ich den Trabbi erst gar nicht. Und als ich ihn hatte, mochte ich ihn zwar, wünschte mir aber immer endlich ein "vernünftiges Auto" haben zu können. Es sind nun weit mehr als 20 Jahre her. Und ich vermisse meine "Pappe" immer noch!

Schlimmer ist es, wenn Menschen aus dem Leben verschwinden. Gern, weil ein Streit sie auseinander getrieben hat.

Das Besondere an dieser, oder anderen Grundsatzfragen ist, daß sie immer wieder gestellt werden. Doch lernt der Mensch nicht daraus. Manchmal auch nicht wenn er sich darum bemüht. Es klappt 1,2 Mal. Und dann kappt es mehrere Male nicht. Man erwischt sich wieder dabei, daß das, was du hast als wenig wertvoll und bewahrenswert behandelt wird. Und kaum ist es weg ...

Willensstärke hilft hier offenbar nicht. Was hilft dann?