Erstveröffentlichung auf steemit! Level-One - Ein Science Fiction Roman - Komplettausgabe - Kapitel 6 - "Essen zu zweit"

in #deutsch7 years ago

 Level One - Ein Roman von Timo Bakenecker

Kapitel 6. Essen zu zweit

Was bisher geschah.....
Prolog Prolog
Kapitel 1. Der Fund
Kapitel 2. Theorien
Kapitel 3. Beobachter
Kapitel 4. Wave Board
Kapitel 5. Begegnung im Supermarkt 


Kapitel 6. Essen zu zweit

Karen blickte auf Ihre Uhr. Es war bereits fünf nach acht. „So ist das also, wenn man versetzt wird“ dachte Sie vor sich hin. Nun was konnte Sie von einer Supermarktbekanntschaft erwarten. „Zehn Minuten gebe ich Ihm noch, dann gehe ich hinein und esse eben allein“ Es war Ihr Restaurant. Der Koch war Spanier und ein alter Freund Ihres Vaters. Sie war schon als Kind oft mir Ihrem Vater hierhergekommen, und hatten echte spanische Paella gegessen und mit den Freunden und Manuel dem Koch stundenlang am Tisch über Gott und die Welt geredet. Nach dem Tod Ihres Vaters kam Sie immer dann hierher, wenn Sie Ihrem Vater nahe sein wollte. Sie empfand die Nähe zu Ihrem verstorbenen Vater hier oftmals mehr als am seinem Grab. Mit dem Duft von Manuels ausgezeichneter Küche in der Nase kamen all diese wunderbaren Erinnerungen wieder in hoch. So auch heute und das obwohl Sie noch vor dem Restaurant stand. Sie schaute ein weiteres Mal auf Ihre Uhr und blickte den Pier entlang, konnte aber zu Ihrer Enttäuschung niemanden sehen. „Typisch Mann“ dachte Sie und während Sie sich umdrehte klopfte Ihr jemand auf die Schulter. „Verzeihung junge Dame, achten Sie beim Hineingehen auf umherstehende Dosenhaufen“. Karen drehte sich um, und schaute in himmelblaue Augen. „Wow“ dachte Sie, und freute sich sehr darüber, dass er nun doch noch gekommen war. „Ich bin ein bisschen spät, aber ich wurde von einem wichtigen Telefonat aufgehalten“. „Entschuldigung angenommen, aber das das nicht zu einem Dauerzustand wird“. Sie schenkte Ihm ein versöhnendes Lächeln und öffnete die Tür: „Wollen wir?“. „Sehr gerne“ entgegnete Ihr John. Das Restaurant war gut besucht, Manuel brauchte sich um leere Tische keine Gedanken machen. Sein Name war an diesem Pier eine bekannte Größe und bekannt für seine exzellente Küche. Stephania kam auf Karen zu und umarmte Sie herzlichst: „Schön das Du uns wieder besuchst, Manuel wird sich riesig freuen. Ich habe Euch schon den Stammtisch am Fenster herrichten lassen. Wie geht es Dir den so Karen. Gut siehst Du aus.“ „Danke“ entgegente Karen „aber eigentlich bin ich urlaubsreif, im Labor ist wahnsinnig viel Arbeit und ich stehe kurz vor einem entscheidenden Durchbruch meiner Arbeiten. Aber heute Abend will ich mal wieder die Seele baumeln lassen.“. „Wer ist denn Dein charmanter Begleiter?“ fragte Stepahania mit einem sehr angenehmen spanischen Akzent in Ihrer Stimme. „Oh Verzeihung, das ist John er hat mich heute mit seinem Wagen gerammt und wir mussten flüchten“. „Mein Gott Kind Dir ist doch hoffentlich nichts passiert?“. „Nein“, entgegnete Karen mit Nachdruck „besser gesagt ich habe Ihn mit meinem Einkaufswagen im Wal Mart gerammt, und Ihn somit um sein Abendessen gebracht. Ich dachte mir bei Euch könnte ich Ihm zu einer guten Mahrzeit verhelfen.“ Stepahania lachte, „Sicher mein Kind“. Karen mochte es selbst als Erwachsene Frau gut leiden, wenn Staphania Sie als ‚mein Kind‘ betitelte, es hatte so etwas Mütterliches das Ihr umso mehr das Gefühl gab mehr als nur in einem Restaurant bei guten Freuden zu essen. Aber ausgerechnet heute in Begleitung von John war es Ihr ein wenig peinlich und ohne Ihr Make-up hätte man gesehen, das Sie ein wenig rot anlief.  „So John, Sie wissen schon das Karen eine Perle ist“, der Blick den Stepahania John entgegen warf war so etwas wie eine Warnung. John konterte sofort „Oh ja das weiss ich …“ und ehe John noch etwas sagen konnte löste Karen diese Situation auf nahm John an seinem Arm und zeigte in Richtung Stammtisch „Hier entlang bitte vorbei an der Spirituosenauswahl…“. Stepahnia warf Ihr einen grinsenden Blick zu und verschwand in der Küche um Manuel von den neuen Gästen des heutigen Abends zu berichten.  Angekommen am Stammtisch schauten beide fast automatisch durch das große Fenster hinter Ihnen.  Der Ausblick über den Fischereihafen der direkt am Ende des Piers angrenzte und nun im Mondschein zu leuchten begann war außergewöhnlich. Es war ein wundervoller Abend für einen Besuch im Maxim Ocean View, dachte Karen, und die Stimmung hatte etwas von einem richtigen Date, obgleich Karen es nicht als solches ansah. Sie setzen sich und „Es ist wirklich gemütlich hier“ sagte John, „Ich bin so oft an diesem Pier mit Rollschuhen entlanggefahren, aber bin nie auf die Idee gekommen hierher zum Essen zu gehen. „Ja es sieht von außen nicht so sehr einladend aus, das erzähle ich Manuel und Stephania auch schon hunderte Male, aber sehen Sie sich um, alle Tische sind besetzt. Die beiden haben es einfach nicht nötig. Die Menschen kommen wegen dem Essen und dem einfachen ungezwungenen Ambiente, und nicht zuletzt wegen der hervorragenden Aussicht auf den Hafen und das Meer.“ Einen Moment schwiegen beide und blickten aus dem Fester in die Dunkelheit aus der sich tausend kleiner Lichter über dem Wasser erhoben. Positionsleuchten der Boote, Stegbeleuchtungen die Kerzen der Fischer an Deck, die den Abend mit Kartenspiel und einer Flasche Bier beendeten. Versunken in die Vielfalt der Eindrücke hatte sich Manuel an Ihren Tisch geschlichen und riss beide mit einem „Senhorita Karen.“ Beide drehten sich schlagartig um. Ehe John sich versah hatte Manuel sich schon auf Karen gestürzt und drückte Sie fest an sich. „Karen mein Engel schön das Du da bist“. „Und Sie müssen John sein, meine Frau kann Ihr geschwätziges Mundwerk einfach nicht halten“ grinste Manuel und warf seiner Frau, die an einem Tisch einige Meter entfernt Wein nachschank einen liebevollen Blick zu. Karen war immer wieder überrascht, dass die beiden selbst nach vierzig Ehejahren noch liebevoll und harmonisch miteinander umgingen, wenngleich es hin und wieder auch mal derbe typisch Spanisch zur Sache ging. Und dabei machten Sie keine Anstalten diverse Auseinandersetzungen zur Belustigung des Publikums auch einmal in aller Öffentlichkeit auszutragen.  „Schön Sie kennenzulernen“ erwiderte John und reichte Manuel die Hand. Manuel hatte sich die Hände zuvor nur kurz an seiner Schürze abgeputzt und versucht Karen mit den restlichen Fischresten an seinen Fingern nicht zu beschmutzen. Bei John machte er eine Ausnahme und gab John einen satten festen spanischen etwa dreiundsechzig Jahre alte Händedruck. Danach schmerzte John nicht nur die Hand, sondern es klebten auch ein paar silbrig schimmernde Schuppen an seinen Händen. Das gemeinsame Gelächter war groß und Manuel stellte sich in seiner ganzen Statur auf und fragte „was wollt Ihr beiden denn essen?“, Karen schaute John fragend an und sagte „John, gibt es etwas was Sie nicht essen oder nicht essen dürfen? Ansonsten würde ich Manuel grünes Licht geben uns eine Überraschung aus dem Hause zu zaubern. In einigen eher unbekannten Restaurants war eine solche Aufforderung eine Einladung abgelaufene oder kurz vor dem Verfall stehende Ware zu verkaufen. Bei Manuel hieß dies er konnte sich unabhängig von Geschmäckern seinem kreativen Genie der Küche hingeben und das Ergebnis war immer über alle Maßen zufriedenstellend.  John dachte nicht lange nach und gab seine Zustimmung. Karen bestellte eine Flasche Riserva Rotwein aus dem Riocha und eine Flasche Mineralwasser. Manuel war sichtlich zufrieden und begab sich direkt in die Küche. Man hörte Ihn bis an den Tisch „Wir machen noch zweimal Überraschungsmenü für unsere süße Karen, und wer jetzt mault der bekommt von mir persönlich einen Einlauf verpasst…also los geht es“   Schweigend blickten die beiden sich an. Dass Geklapper der Teller und der Bestecke vermischte sich mit dem Gewirr der Stimmen zahlreicher Gäste. „Vielen Dank für die Einladung Karen, hätte ich gewusst das ich heute Abend noch ein Rendezvous habe“ Karen viel Ihm ins Wort, „Ah, wir haben also ein Rendezvous? Ich würde sagen wir gehen gerade essen, weil ich Sie um Ihr Abendessen gebracht habe.“ Sie betonte das lautstark und verschaffte sich so ein bisschen Abstand. Sie merkte sofort, dass John seine Aussage gerne zurückgezogen hätte, ließ Ihn aber noch ein wenig zappeln. „Nein so meinte ich es nicht, ich meine Sie sind eine hübsche Frau und ich fühle mich sehr angenehm in Ihrer Gegenwart. Für einen Augenblick kam mir im Supermarkt der Gedanke, Sie haben mich mit Absicht gerammt“. „Sie halten mich doch nicht für so primitiv“, „Sicher nicht“ erwiderte John und rückte nervös seinen Stuhl zurecht. „Erzählen Sie mir etwas von sich, damit ich weiß wer die Frau ist, die sich im Supermarkt auf diese primitive Art Ihre Männer angelt“ schob John vor, um sich aus dem Fettnäpfchen zu befreien und seine Aussage ein wenig ins Lächerliche zu ziehen. „Mögen Sie die kurze oder die lange Variante, die lustige oder die traurige“. John überlegte kurz und antwortete, „Die passendste für diesen Abend vielleicht“.  Stephania kam an den Tisch und hatte eine dekantierte Flasche Wein in einer Glasamphore bei sich. Sie schenkte Karen einen kleinen Schluck ein und Ihre Gestik gab Karen den Anlass den Wein zu probieren. Karen aber setzte das Glas nur kurz an, atmete tief ein und setzte das Glas wieder ab. „Wie immer ausgezeichnet Stephania, irgendwann kriege ich heraus woher Ihr diese Flaschen bekommt.“ „Das ist unser Geheimnis mein Schatz, aber vielleicht verraten wir es Dir irgendwann. Er stammt von einem sehr kleinen Weingut aus der Nähe von Toledo. Der Besitzer ist ein guter Schulfreund meiner Schwägerin gewesen. Wir besuchen das Weingut wann immer wir hier mal rauskommen.“ „Und das ist so gut wie nie“, grinste Karen und Stephania machte einen Wink in Richtung Küche. „Wenn er doch endlich mal Ruhe gäbe, aber er lebt für dieses Restaurant und ich liebe Ihn nun mal. So jetzt aber genug damit, lasst es Euch schmecken“. Karen schenkte John das Glas ein Drittel voll und stieß mit Ihm an „Nennen Sie mich bitte Karen.“, sagte Sie überspitzt und John folgte und erwiderte Ihren Trinkspruch. „Jetzt habe ich gehört das Du gerne spanisch essen gehst, nette Menschen um Dich scharst und nun bin ich natürlich neugierig was Du den ganzen Tag so machst, wenn Du nicht gerade im Supermarkt einkaufen gehst oder Deine Zeit mit netten jungen Männern im Restaurant verbringst.“ Karen merkte wie lange schon niemand nach Ihrer beruflichen Tätigkeit gefragt hatte. Eine einfache Antwort auf diese Frage erschien Ihr schon in Hinsicht auf die strenge Geheimhaltungsverpflichtung, die Sie beim Beginn Ihrer Tätigkeit in den Labors unterzeichnen musste als unmöglich. Sie entschied sich für eine sehr allgemeine Aussage „Ich arbeite als Biologin am Applied Physics Laboratory der hiesigen Johns-Hopkins Universität im Bereich der experimentellen Biochemie. Klingt aufregend was?“. Karen wartete auf eine Reaktion. „Wow ja klingt aufregend. Ich hätte eher an eine Rechtskanzlei oder so etwas gedacht.“ „Das würde Dir so passen, ein kleines Kanzleimäuschen aufgerissen, was?“ John konnte sich ein schallendes Lachen nicht verkneifen. „Oh, ja Frau Alvarez bitte zum Diktat, stände Dir bestimmt prima.“ In diesem Moment platzte Manuel in die Szenerie und schwang mit einer gekonnten Drehung je eine Portion Vogole Muschelsuppe auf die schlicht weißen Platzteller „Ahh ich sehe Ihr beide habt Euer Lachen gefunden, gut so und Ihr wisst ja Liebe geht durch den Magen, meine Spezialität, Tomaten-Muschelsuppe Vogole.“ Es neigte seinen Kopf der mit einer für Köche gedachten riesigen Papierkrempe zu John herunter und flüsterte aber gerade so laut das Karen es noch hören konnte „und gibt Tinte auf dem Füller, Hah“. Er gab John einen Klaps auf den Rücken das dieser bald kopfüber in Suppe einzutunken drohte. Manuel stieß einen deftigen Lacher aus, warf Karen ein nettes Augenzwinkern zu und wandte sich geschwind ab auf den Weg in die Küche. John und Karen schauten Ihm hinterher und konnten gerade noch sehen, wie er seiner Frau im Vorbeigehen einen tüchtigen Klaps auf den Hintern versetzte worauf Stephania Ihm einen spanischen Ausdruck hinterherwarf. Es hörte sich ein wenig an wie „Schuft!“. „Du musst Ihn entschuldigen“, sagte Karen und ergänzte, „er ist eben ein typischer stolzer Spanier und auch wenn er schon so lange hier ist, kommt manches Mal diese urwüchsige Art wieder zum Vorscheinen“. „Ist schon in Ordnung“, kam es John leise über die Lippen und er reckte sich als müsse er nach dem Klaps seine Glieder erst wieder in Form richten. „Wo waren wir stehengeblieben Frau Sekretärin?“, fragte John nicht ohne sich ein Grinsen unterdrücken zu können. „Du warst dabei mir zu erklären womit Du Deine Brötchen verdienst.“ Konterte Karen und wartete gespannt. „Das ist ganz einfach, ich habe Mathematik und Informatik studiert und arbeite derzeit an meiner Doktorarbeit.“ „Welches Thema!“, fragte Karen interessiert. „Künstliche Intelligenz – Status Quo, mögliche Anwendungsbereiche und Perspektiven“ entgegnete John nicht ganz ohne den Stolz in seiner Stimme unterdrücken zu können. Er nahm einen großen Löffel voll Suppe und schlürfte den samtigen Inhalt leise vom Löffel. Eine Mischung aus Meer und Tomate umkreiste seine Zunge und ein Bukett von ätherischen Ölen stieg ihm den Gaumen hoch. „Diese Suppe ist der Wahnsinn“. „Das ist ein sehr umfangreiches Thema, was Du Dir da ausgesucht hast“, antwortete Karen und machte sich ebenso daran die Suppe Löffel für Löffel zu genießen. „Ich habe Thema zu dieser Arbeit zusammen mit meinem Professor ausgearbeitet. Es gibt eine Menge Arbeiten die sich auf Theorien und praxisfernen Anwendungen beziehen. Ich möchte den echten Stand der Dinge beleuchten. Echte Möglichkeiten und Branchen finden, denen künstliche Intelligenz wirklich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Ich bin überzeugt es gibt viele sinnvolle Anwendungen wie z.B. in der Medizin, denke nur mal an Computer, die Patienten überwachen und selbstständig innerhalb von Millisekunden Entscheidungen treffen, wie einem Patienten geholfen werden kann.“ „Das will ich mir gar nicht vorstellen von einer Maschine über mein Leben oder Tod entscheiden zu lassen“ warf Karen erschüttert zurück. „Das ist aber doch genau der Ansatzpunkt Karen, stell Dir vor Du wirst schwer verletzt in eine Klinik geliefert. Es werden Dir Blutproben genommen, Du wirst verkabelt, kernspinttomoprahisch gescannt und der Rechner ermittelt in Sekundenbruchteilen mögliche Szenarien, Dir zu helfen. Kein übermüdeter Arzt in seiner sechsunddreißig Arbeitsstunde und keine Helferin im Erstsemester verschlimmbessern Deine lebensbedrohende Situation, sondern eine Maschine, zu einhundert Prozent aktiv, nicht übermüdet, immer der gleiche Entscheidungsweg und auch sehr gute Ärzte spulen nicht innerhalb von Sekunden das Gesundheitslexikon herunter und kennen tausende Symptome auswendig. Und trotzdem kann der behandelnde Arzt eingreifen, wenn es wirklich heikel wird.“ John wurde erfasst vom Rausch seiner Arbeit. Karen hingegen lehnte sich immer weiter zurück in Ihren strohbezogenen original spanischen Hazienda Stuhl und überlegte: „Ich möchte nicht das eine Maschine über mein Leben bestimmt. Was wenn die Maschine nach Abwägen aller Möglichkeiten zu dem Entschluss kommt, dass mein Fortbestand keinen logischen Sinn mehr ergibt und mir die Todesspritze gibt.“ Karen lief ein eiskalter Schauer über den Rücken:“ Was wenn der Leiter der Finanzbuchabteilung morgen zu dem Entschluss kommt es muss noch mehr gespart werden. Bekommt der Roboter dann so etwas wie eine Art Kostenkalkulation mit an Board. Ne, für die lohnt sich eine Reparatur nicht mehr!“ Karen betonte das Wort Reparatur und es klang für John tatsächlich eher wie ein Horrorszenario als eine wissenschaftlich sensationelle Neuentdeckung. Er musste sich einen Moment fassen um den roten Faden wieder auf den rechten Weg zu bringen. „Karen“ betonte er, „sicher man kann jede Entwicklung einem guten und einem weniger guten Zweck zuführen!“ Und Karen wusste nur zu gut was er meinte. Sie musste daran denken das Sie mittlerweile mehr Zeit für das Militär arbeitete als für konventionelle Projekte. Im Grunde war Sie es ja die Ihre Seele verkauft hatte und nicht John, der in seiner Forschung nach der Zukunft den selben vom Forscherdrang erfüllten Euphorismus erlebte wie Sie Ihn aus Ihrer Anfangszeit kannte. Damals war Sie überzeugt chemisch-biologische Triebwerksstoffe für eine bessere gesündere Welt zu schaffen. Wie schnell sich die Wege verändern dachte Sie und merkte gar nicht, dass Manuel hinter Ihnen stand. Manuel räumte pfeifend die Suppenschalen ab und schaute beide mit einer verzogenen Miene an „Hat es Euch nicht geschmeckt? Ihr zieht Gesichter wie kleine Kinder die sich gerade gegenseitig Erbsen in die Ohren gesteckt haben“. „Nein alles wunderbar entgegnete John, wir haben uns nur gerade auf Abwegen befunden.“ Manuel goss beiden noch etwas Wein nach „Schaut mal nach draußen sagte er, Geburtstag an Board der ‚SeeShell’ seht das Feuerwerk“. Beide schauten zum Fenster heraus und sahen die silbernen Leuchtstreifen in den Himmel flitzen, wo Sie Sekunden später mit furiosen Farbmischungen explodierten. Für Bruchteile wurde der Himmel und scheinbar der ganze Hafen abwechselnd in bunten Lichterschein gehüllt. „Ich schreibe es auf Eure Rechnung, einmal Feuerwerk“ flachste Manuel und ging wieder zurück an seinen Lieblingsort, die Küche. Die Gespräche entfernten sich mit jedem weiteren Glas von der Arbeit hin zu Anekdoten aus dem Leben der von John und Karen. Die Stimmung war fröhlich und gelöst. Aber es sollte vorerst einer der letzten ruhigen Abende im Leben von Karen und John werden. Draußen über dem Pier braute sich ein Unwetter zusammen.


Kapitel 7. "Urlaub" erscheint am 30.10.2017 exklusiv hier auf Steemit  


 Bildnachweis: Antiv3D (istockphoto.com - Stock-Fotografie-ID:619375240) 

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Kapitel 7, ich kann es kaum erwarten!
:-) Alex

Die Spannung steigt... ;-)