Level One - Ein Roman von Timo Bakenecker
Kapitel 7. Urlaub
Was bisher geschah.....
Prolog Prolog
Kapitel 1. Der Fund
Kapitel 2. Theorien
Kapitel 3. Beobachter
Kapitel 4. Wave Board
Kapitel 5. Begegnung im Supermarkt
Kapitel 6. Essen zu zweit
Kapitel 7. Urlaub
Professor Sorensen lag in einem bunten stoffbezogenem Liegestuhl und grub seine Füße abwechselnd im hellen von der Sonne gewärmten Sand. Bewaffnet mit Sonnencreme in der einen und einem Mai Tai in der anderen trug er bereits das wiederholte Mal Sonnencreme auf seine Arme auf, die es Ihm dankten. Nach einer Woche auf den Bahamas hatte er bereits eine angenehme rotbräunliche Farbe erreicht. Er schaute gerade auf seinen Bauch und fragte sich ob er diesem vielleicht auch noch ein paar Tropfen Sonnencreme verpassen sollte, als sich über Ihm die Sonne verdunkelte. Unwillkürlich hob er den Kopf und schaute in das braun gebrannte Gesicht eines Hotelbediensteten.
„Noch einen Cocktail Sir?“, fragte dieser freundlich.
„Nein keinen mehr, die letzten drei Mai Tai´s die Sie mir gebracht haben, haben Ihre Wirkung getan, aber seien Sie doch bitte so freundlich mir mein Hemd zu reichen“.
Der Angestellte gab Sorensen das Hemd, das am Sonnenschirm hing, Sorensen zog es an, was Ihm angesichts der Drinks nicht so einfach von der Hand ging. Er verhedderte sich mehrmals in seinem Ärmel bevor er erfolgreich in das Hemd schlüpfte.
„Danke“, sagte er zu dem Kellner, gab Ihm ein paar Dollar Trinkgeld und ließ sich wieder zurück in den Liegestuhl gleiten. Sorensen hatte sich seit Jahren erstmals wieder einen richtigen Urlaub gegönnt und war vor knapp einer Woche auf die Bahamas geflogen um die Seele baumeln zu lassen und sich von den Studenten zu erholen, diesen Grünschnäbeln, deren Köpfe mit dem Wissen der Flora und Fauna zu füllen er schon sein halbes Leben widmete. Sorensen lehrte als Doktor der Meereskunde Biologie an der Oakwood University. Er liebte das Meer und seine Bewohner. Seit den späten Neunziger bildete er seit Jahren Teil des U.S. Geological Survey Vorstand und war somit wichtigster Ansprechpartner für globale Biostrategien. Sorensen sah hinaus auf das Meer und versuchte den Horizont ausfindig zu machen was angesichts des ruhigen Wassers nicht besonders schwierig war. Es war ein beruhigender Anblick wie er fand und zog seinen naturfarbenen Strohhut tiefer in sein Gesicht und schloss die Augen. Die Sonnenstrahlen tanzten auf seiner Netzhaut und selbst mit geschlossenen Augen konnte er helle Lichter, Farben und Formen auf der Rückseite seines Augenliedes erkennen. Faszinierend fand er und ehe Dr. Sorensen sich versah waberten Ihn Lichter und nicht zuletzt die Mai Tai´s in einen angenehmen Kurzschlaf. Erst das durchdringende Rufen eines Hotelmitarbeiters riss Ihn abrupt aus seinen Träumen.
„Dr. Sorensen, Dr. Sorensen hören Sie, es ist jemand am Telefon für Sie“.
Noch ein wenig benommen schaute er sich um in Richtung der Hotelbar am Strand.
„Wer ist es?“ antwortete er spontan und das obgleich er wusste dass er höchst wahrscheinlich keine Antwort auf diese Frage bekommen würde.
„Ein Herr mit russischem Akzent“, sagte der Bedienstete und zeigte mit dem Finger in Richtung der Hotelbar. Sorensen war ein wenig verwirrt, nur das Institut und ein paar gute Freunde wussten seinen derzeitigen Aufenthaltsort auf den Bahamas. Er hatte bewusst niemandem sonst von seinen Plänen erzählt. Im Nu wäre es sonst vorbei gewesen mit seiner Ruhe und er hätte gleich den Urlaub an der Bar verbringen können, eben in der Nähe des Telefons. Er schälte sich aus seinem Sonnenstuhl, stieg in seine Slipper, legte sein Handtuch auf die Sonnenliege, in der Hoffnung den Liegestuhl nach seiner Rückkehr erneut besetzen zu können und folgte dem Angestellten in Richtung Hotelbar. Nach wenigen mühsamen Schritten durch den feinen Sandstrand, erreichte er die Hotelbar. Der Barkeeper reichte ihm auf einen Wink seines Kollegen das Telefon. Sorensen nahm den Hörer in die Hand und grummelte in einem Tonfall, das niemand auch nur im Ansatz daran zweifeln konnte, einen höchst unwillkommenen Anruf getätigt zu haben, ein mürrisches
„Hallo, wer ist dort?“ in den Apparat.
„Dr. Sorensen?“ fragte eine Stimme mit eindeutig russischem Akzent.
„Dr.Sorensen sind Sie es?“ fragte die Stimme erneut und man konnte unschwer feststellen, das der Anrufer unter einer gewissen Spannung stand.
„Ja, hier ist Dr. Sorensen, wer ist dort?“ raunte Sorensen in den Hörer.
„Hier ist Andrejew, Andrejew Mewjewski Olaf, hören Sie mich?“. Dr. Sorensen´s Miene hellte sich umgehend auf.
„Andrejew, das ist eine Überraschung, ich habe alle möglichen Leute erwartet aber nicht Sie. Ich denke Sie sitzen derzeit auf einem Forschungsschiff am Nordpolarkreis und fischen Plankton aus den Tiefen des Eismeeres.“
„Das stimmt, genau dort sitze ich gerade in unserem Bordlabor und telefoniere mit Ihnen über unser Satellitentelefon.“ gab Andrejew zurück.
„Andrejew, woher zum Teufel wissen Sie überhaupt das ich hier bin…“, ein kurzes Schweigen entstand. „Ok vergessen Sie es“ gab Sorensen kleinlaut zurück, „ich erspare mir besser alle weiteren Fragen auf das Wie. Aber was kann ich in Shorts und Mai Tai im Blut denn für Sie tun Andrejew?“. Es folgte eine kurze Pause. Dr. Sorensen war sich nicht sicher ob das Gespräch bereits beendet worden ist. Er hörte ein klackern und rauschen und dann doch wieder die vertraute Stimme seines Kollegen.
„Olaf, haben Sie eine Möglichkeit Ihre Emails abzufragen?"
„Hier nicht, aber sicher im Hotel selbst, ich habe dort einen Internet-Terminal gesehen“, antwortete Dr. Sorensen.
„Ich lasse Ihnen nun ein paar Bilder zukommen, die wir von Mikroben aus der Tiefsee gezogen haben. Schauen Sie sich die Bilder an und wenn Sie der Meinung sind wir sollten darüber reden, rufen Sie mich an. Wählen Sie meine Nummer in Moskau, Sie werden automatisch auf unser Forschungsschiff weitergeleitet. Ich muss jetzt Schluss machen. Olaf es ist extrem wichtig das Sie zu diesem Zeitpunkt zu niemandem ein Wort sagen, sonst...“. Das Gespräch riss ab.
„Andrejew, hören Sie?“, rief Sorensen ins Telefon bekam aber keine Antwort mehr. Er kannte Andrejew bereits seit vielen Jahren, Sie hatten sich über das USGS World Programm kennengelernt und regelmäßig ausgetauscht. Andrejew war sein russischer Gegenpart gewesen bevor er sich dem russischen Geheimdienst zur Verfügung gestellt hatte. Seitdem, war der Kontakt nur noch gelegentlich und sparsam an Inhalt, sehr zum Bedauern der guten Zusammenarbeit beider Institute wie Sorensen fand. Der Barkeeper schaute Sorensen an, der mit nachdenklicher Miene noch immer das Telefon on der Hand hielt und anstarrte.
„Haben Sie einen Internet Terminal in der Lobby? Ich meine einen gesehen zu haben“, fragte er den Barkeeper währen er das Telefon zurück auf die Gabel fallen ließ. Der Barkeeper nickte kurz und ergänzte.
“Fragen Sie an der Rezeption, man wird Ihnen dort gerne behilflich sein“. Dr. Sorensen sah zurück zu seinem Liegestuhl und musste feststellen dass dieser bereits einen neuen Besitzer gefunden hatte. Allmählich spürte er leichte Wut in sich aufwallen. Er wusste dass seine Forscherseele Ihn nicht in Ruhe seinen lang ersehnten Urlaub genießen lassen würde, wenn er sich nicht die Bilder von Andrejew ansehen würde. Er schritt über die Holzplanken los in Richtung Hotel. In der Hotellobby angekommen, brauchte er niemanden mehr zu fragen. Der Internet-Terminal war in großen Buchstaben auf einem Schild markiert. Sorensen zog seine Zimmer KeyCard an der Tür zum Internet-Terminal Raum durch den Leser-Schlitz und ein langgezogener Piepton bat Ihn hineinzugehen. Er startete den PC und wählte sich in sein Webmail Konto der Universität ein. Es dauerte eine Weile und eine lange Liste neuer rot markierter e-Mails tauchten am linken Bildschirmrand auf. Neben Rolex und Viagra gab es zahllose weitere interessante Angebote für Ihn. Schnell fixierten seine Augen zwei Mails mit dem Absender a.mewjewski@m-stad.uni.ru, mit jeweils einigen Anhängen. Der sonst so gelassene Dr. Sorensen klickte mit angespannter Miene auf die erste Mail und wartete. Die Mail öffnete sich.
„Hallo Olaf, bitte schauen Sie sich die angehängten Bilder der Mikroben einmal genauer an. Wir haben einige Unregelmäßigkeiten festgestellt, und ich möchte dass Sie die Bilder bestätigen bevor ich weitere Spezialisten hinzuziehe. Die Bilder der Reihe eins sind vor wenigen Wochen aufgenommen worden. Die Bilder der Reihe zwei sind mit Hilfe unseres neuen Rasterelektronenmikroskops diese Woche aufgenommen worden. Viel Erfolg und entschuldigen Sie die Störung in Ihrem Urlaub, aber Ihre Einschätzung ist mir besonders wichtig. Viele Grüße, Andrejew Mewjewski“
Sorensen las die Mitteilung ein zweites Mal. Andrejew war selbst Spezialist genug, sich eine eigene Meinung über seine Mikroben bilden zu können. Es wurmte Ihn das Andrejew Ihn in seinem Urlaub aufgespürt hatte und überhaupt war Ihm ganz und gar nicht wohl dabei das der russische Geheimdienst seinen Aufenthaltsort kannte. Er überlegte sich ob er den Terminal nicht einfach wieder schließen und sich die Sache in Ruhe nach seinem Urlaub ansehen sollte. Sorensen zupfte sich am Bart und schob seine dicke hornige Brille in Position. Dann klickte er doch auf den Anhang Reihe1_1 der ersten Email. Nach einer Weile des Ladens öffnete sich das erste Bild. Sorensen rückte erneut an seiner Brille .Es war unglaublich warm in der Internet-Terminal Box. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und Nase, so dass seine Brille keinen Halt mehr am Nasenrücken fand. Das Bild öffnete sich und zeigte eine Mikrobe wie aus dem Lehrbuch, einen Mikroorganismus den Dr. Sorensen auf Grund seiner Eigenschaften schnell als Protozoon ausmachte, eben solche Mikroorganismen, die offensichtlich einen Zellkern beinhalten. Nichts Außergewöhnliches dachte sich Dr. Sorensen und machte sich auf einem neben dem Terminal liegenden Block der RIU Hotelkette eine kurze Notiz „Bild eins - Standard Prozetoon, Zellkern, keine Zellwand, unauffällig“. Er öffnete das zweite Bild und erkannte ebenfalls ein Prozetoon ohne besondere Auffälligkeiten. Einzig die Auflösung betrug nun ein Vielfaches des ersten Bildes. Er machte sich eine weitere Notiz „Bild zwei – Standard Prozetoon, Zellkern gut sichtbar, keine Zellmembrane, unauffällig“. Er öffnete das dritte Bild. Erstaunt über die hohe Auflösung und den klaren Linienverlauf der Aufnahme, schob er seine Brille noch einmal korrekt und betrachtete das Bild von allen Seiten. „Schön, groß aber normal“ dachte er und ließ das Bild noch eine Weile auf sich wirken. Er hatte schon viele Algen und ähnliche Mikroorganismen gesehen, aber nicht in dieser Detailtreue. Er rückte den Block näher zu sich heran und schrieb „Bild drei – Standard Prozetoon, Zellkern gut sichtbar, keine Zellmembrane, absolut unauffällig“. Langsam kam ihm Zweifel, was Mewjewski eigentlich von ihm wollte. Er klickte sich zurück zur E-Mailübersicht und öffnete die zweite Mail von Andrejew. Sie enthielt neben den Bildern noch einen kurzen Texthinweis „Nur für Ihre Augen bestimmt!“. Der Hinweis war fett markiert und in rot gehalten. Andrejew wollte absolut sichergehen, das niemand sonst diese Bilder zu Gesicht bekäme. Sein Herz pochte, was konnte so wichtig an einem Prozetoon sein dachte er, und wusste es musste so wichtig sein das Andrejew Ihn noch vom Forschungsschiff aus anrief. Er öffnete das erste Bild im Anhang und wartete gespannt. Wenige Sekunden später öffnete sich das Bild und baute sich langsam von oben nach unten auf. Sorensen sah auf den Monitor und für eine Weile studierte er das Bild. Er schob das Bild auf dem Schirm an die Seite und betrachtete seinen Posteingang. War er in der richtigen e-Mail? Hatte er sich vertan. Noch einmal prüfte er das Datum am unteren rechten Bildschirmrand fünfter März zweitausendundsieben. das Datum stimmte. Aber das Bild passt nicht zum Inhalt der ersten Mail dachte er. Die Abbildung zeigte ein farbiges Gebilde, das von den Umrissen her tatsächlich einem Prozeton ähnlich war. Aber das Bild war wesentlich detaillierter als die Bilder der ersten Reihe. Er schaute auf den Zoombutton. Dort stand fünf Prozent. Das kann nicht sein, dachte er, eine solche Auflösung bekam man mit den bekannten Mikroskopen nicht hin. Er wechselte auf zehn Prozent, dann fünfzehn Prozent und schließlich fünfundzwanzig Prozent. Dabei versuchte er jeweils den Zellkern im Auge zu behalten. Dieser wuchs und wuchs vor seinen Augen. Mittlerweile nahm der Zellkern den gesamten Bildschirm ein. Was ist das fragte er sich und tippte mit dem Zeigefinger auf die Bildschirmoberfläche in die Mitte eines quadratischen Blocks der innerhalb des Zellkerns zu sehen war. Er erhöhte den Zoomfaktor auf fünfzig Prozent. Der Rechner brauchte einige Sekunden um das Bild zu vervollständigen. Die quadratische Region die seine ganze Aufmerksamkeit hatte mittlerweile scharfe Konturen erhalten. Er schaltete auf hundert Prozent. Dr. Sorensen starrte auf das Bild. Er drehte den Kopf in alle Richtungen. Eine Fälschung dachte er unwillkürlich, sein Kollege Andrejew wollte hier wohl einen Scherz machen. Der quadratische Bereich war nun ganz deutlich zu erkennen. Er konnte eckige Formen erkennen, die sich in abwechselnden Bahnen anordneten. Die Formen waren in gleichmäßigen Abständen zueinander gestellt und schienen durch eine Art Brücke miteinander verbunden zu sein. Die Objekte waren nicht nur unterschiedlicher Form sondern wie Gebäude auch von unterschiedlicher Größe. Es erinnerte Ihn an ein Bild das er vor langer Zeit bereits einmal gesehen hatte. Er kramte in seinem Gedächtnis. „Richtig“ murmelte er vor sich hin. Es erinnerte Ihn an die Darstellung eines Prozessors, wie er millionenfach in Computern wie dem des Internet-Terminals vor dem er saß verbaut war. Er zoomte das Bild zurück in seine Originalbildgröße. Ein Prozetoon dachte er, aber keine natürliche Lebensform konnte solche exakten uns symmetrischen Formen hervorbringen. Sein Blick schweifte unwillkürlich an den unteren Rand des Bildes. Dort hatte der Urheber die Größe des Objektes vermerkt. Unmöglich dachte er. Ein Zentimeter entspricht einem Millionstel Nanometer. Er hörte sich einweiteres Mal „Unmöglich“ sagen, und das obwohl das Wort unmöglich zu einem Begriff gehörte den er vor seinen Stundenten nach Möglichkeit nicht anwendet. Zu oft waren im Laufe der Geschichte unmögliche Aussagen revidiert worden. Aber das was hier vor sich sah durfte es biologisch gesehen nicht geben. Wieder nahm der den Block zur Hand. „Zweite Reihe Bild eins – Standard Prozetoon“ er hielt inne und fügte ein dickes Fragezeichen hinten an. „Auffällige geometrische dreidimensionale Strukturen. Größe kleiner gleich eine Millionstel Nanometer. Er schloss das Bild und öffnete das zweite Bild im Anhang. Zu sehen war eine Apparatur, die offensichtlich in einem Reinstraum stand. Die Wände waren weiß, glatt und kahl. Eingelassene Deckenlampen sorgten für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raums. An der Wand über der einzigen Tür im Raum hing direkt unter einer roten Hinweislampe ein weißes Schild mit russischen Buchstaben. In der Mitte des Raums war ein mannshohes elektrisches Gerät aufgebaut. Er schlussfolgerte rasch das es sich wohl um das Mikroskop handeln musste, das diese Aufnahmen gemacht hatte. Er wollte das Bild schon fast wieder schließen als Ihm ein Sichtfenster ins Auge fiel das in die rechte Wand des sonst leeren Raums eingelassen war. In der Scheibe spiegelte sich die Apparatur wieder. Der Lichteinfall reflektierte in der Scheibe so dass auf den ersten Blick nicht zu erkennen war was hinter der Scheibe war. Beim näheren Hinsehen erkannte er aber doch die schemenhaften Umrisse von Beobachtern. Er ging näher an den Bildschirm heran und vergrößerte das Bild ein Stück weiter. Jetzt erkannte er seinen Kollegen und zwei ihm unbekannte Mitarbeiter, die das Geschehen der Maschine aus sicherer Entfernung zu verfolgen schienen. Er schob auch dieses Bild zur Seite und öffnete das letzte Bild der Serie. Auf den ersten Blick war er sich nicht sicher ob es sich um das Bild eines Erdbeben heimgesuchten Gebäudes handelt oder ein Bild eines Kriegsschauplatzes. Beim näheren Hinsehen erkannte er jedoch einen Gegenstand. Er schob das vorherige Bild wieder in den Vordergrund, dann wechselte er wieder. Diesen Vorgang spielte er mehrmals hintereinander durch. Dann hielt er inne und zwirbelte seinen Bart durch seine Finger. Er zoomte das Bild der Verwüstung näher an und erkannte etwas dass er schon auf dem vorherigen Bild zu sehen geglaubt hatte. Und da war es „Осторожно“ stand auf einem völlig zerbeultem Schild das am Boden des Schauplatzes lag. Sorensen öffnete eine neue e-Mail und tippte a.mewjewski@m-stad.uni.ru als Empfänger. Dann schrieb er eine einzige Zeile „Melde mich umgehend. Gruß, Olaf Sorensen“. Dann sendete er die Mail ab und beendete die PC-Sitzung. Zuvor löschte er den Cache wie er es am Institut gelernt hatte. Ein mulmiges Gefühl kroch Ihm den Nacken hoch, in was war er da verwickelt worden. Eine innere Stimme sagte ihm, „Leg Dich wieder an den Strand und vergiss den Inhalt der e-Mails“, aber dafür war es nun schon zu spät. Er verließ den Internet-Terminal Raum und ging ohne Umwege zum Fahrstuhl der Ihn zu seinem Zimmer bringen sollte. Dort angekommen setzte er sich auf sein Bett und wählte die Ihm bekannte Nummer in Moskau. Es klingelte ein paar Mal, dann hörte es das tickern als wenn einen Weiterleitung aktiviert wird. Dann wieder ein Klingelzeichen. Es dauerte nur wenige Sekunden und jemand nahm den Hörer ab
„Da!“ sagte eine kräftige männliche Stimme mit starkem russischem Akzent.
„Andrejew Mewjewski?“ fragte Sorensen während er hoffte sein Kollege würde direkt ans Telefon gehen aber ohne eine Antwort wurde die Verbindung getrennt. Sorensen versuchte ein zweites Mal einen Verbindung herzustellen, ohne Erfolg, eine Weiterleitung zum Schiff schien aussichtslos. Er legte den Hörer auf, nahm Ihn wieder auf und rief die Nummer der Rezeption an. Der Concierge meldete sich. „Ich reise ab, sagte er zu dem Mann. Rufen Sie mir bitte ein Taxi für siebzehn Uhr. Sorensen legte auf und begann zu packen. Auch wenn es ihm nicht behagte, aber er würde die Sonne gegen die Kälte des Nordpolarmeeres eintauschen.
Kapitel 8. "Theoretischer Durchbruch" erscheint am 06.11.2017 exklusiv hier auf Steemit
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