Was will ich eigentlich? - eine Familie gründen?!

in #deutsch7 years ago (edited)

Was will ich eigentlich im Leben?

Eine Familie gründen?!

Eigentlich wusste ich schon immer, dass ich irgendwann gern einmal Mutter sein möchte. Am Besten eine junge Mutter. Ich selbst habe auch eine junge Mutter...sie hat mich bekommen, da war sie 23 Jahre alt. Für mich war das immer schön. Irgendwie war da nicht so viel Distanz, wir hörten ähnliche Musik, interessierten uns oft noch für ähnliche Dinge und haben viele Aktivitäten gemacht, die ich mit einer deutlich älteren Mutter vermutlich nicht gemacht hätte.

Nun bin ich fast 35 und habe (noch) keine Kinder. Zuerst kam das Studium, die ersten Arbeitsjahre und meine Leidenschaft zum Reisen. Dann fehlte entweder der passende Partner oder der richtige Moment. In meinem Freundeskreis bin ich so ziemlich die Letzte, die noch kinderlos ist. Alle anderen haben 1-3 Kinder, sind verheiratet oder befinden sich in der Planungsphase fürs eigene Haus...oder alles drei zusammen ;)

Nachdem die ersten Freunde und ganz besonders meine kleine Schwester mir eröffneten, dass sie Ihr erstes Kind erwarten, brachte das mein ganz ureigenes Thema wieder auf den Plan:

Was ist eigentlich mit mir? Was willst du denn nun eigentlich aus deinem Leben machen?

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lassedesignen/fotolia

Zugegeben, in meiner Brust schlagen zwei Herzen.
Ich finde den Gedanken wunderschön, irgendwann einmal einen kleinen Menschen durchs leben begleiten zu dürfen, ihn dabei zu unterstützen Leidenschaften und Fähigkeiten zu entwickeln und ihn darin zu stärken, ganz er selbst zu sein. Das würde mich sicher sehr glücklich machen.
Auf der anderen Seite habe ich auch Angst davor. Angst meine Autonomie zu verlieren, nicht mehr unabhängig und frei zu sein. Angst, meinen eigenen Erwartungen nicht gerecht zu werden, überfordert zu sein und in diese furchtbaren Elternspiralen von Schule und Gesellschaft zu geraten.

Am Ende werde ich das wohl nur herausfinden, wenn ich mich für einen Weg entscheide. Vermutlich haben beide Lebenswege ihre Reize. Bei beiden Wege würde ich viel gewinnen und einiges verlieren. Gut, dass da auch immer noch ein zweiter Mensch beteiligt ist und ich mit der Entscheidung nicht alleine da stehe.

Worüber ich jetzt schon dankbar bin, ist trotzdem die Zeit die ich bisher ohne Kinder hatte. In den letzten Jahren durfte ich persönlich wahnsinnig wachsen. Habe viele meiner eigenen Themen aufgearbeitet, die ich vorher vermutlich ungefiltert an meine Kinder weiter gegeben hätte.
Ich glaube, eine Elternschaft in den Enddreißigern hat durchaus auch etwas gutes. Ich weiß so viel besser wer ich bin und kann dieses Standing hoffentlich auch irgendwann einmal weitergeben.

Sort:  

Ich wünsch Dir Glück, wie auch immer Du Dich entscheidest!

Tja, vor dieser Frage stehen wir alle irgendwann. Frauen natürlich noch stärker als wir Männer. Aber bei meinen Töchtern habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie auch ewig auf den richtigen Moment gewartet haben. Alles sollte geplant sein. Der richtige Mann, der richtige Zeitpunkt überhaupt richtig.

Dann klappte es aber nicht. Das setzte sie dann unter Druck. Auch blöd.

Es gibt nie den richtigen Moment oder den richtigen Mann. Es gibt immer nur das HIer und Jetzt im Leben.

Meine Meinung dazu: Wenn es Entscheidung zwischen Kinder und Freiheit ist, dann ist jede Entscheidung die falsche.
Wenn man meint, dass hier eine Kontradiktion vorliegt, dann wird man selbst unglücklich und ein schlechtes Elternteil.

Ich hoffe inständig diesen Post gibt es nicht nur um eine Diskussion auszulösen um hier viele Punkte zu ergattern.
Ich könnte jeden morgen zu viel kriegen, wenn ich die ganzen Frauen morgens mit den Hunden spazieren gehen sehe. Ist das weniger Verantwortung, wenn man einen Hund hat der nach zwölf Jahren immer noch nicht so selbständig ist wie ein zwölf Jahre altes Kind. Ich kann Dir keinen Mann besorgen und ich möchte die Drecksarbeit auch nicht machen, aber das Problem ist natürlich Dein Alter. Die Auswahl ist klein und na ja es wird auch einen Grund geben warum. Auch die wieder auf den Markt kommen, will man ja eigendlich auch nicht. Verstehe ich. Das ist ein Problem.
Hättest Du jemanden an Deiner Seite ist zu allererst die Frage wie steht er zu einem Kind? Ist er selber noch ein Kind ? Vergiss es, sonst stehst du bald alleine da. Groß rumtrödeln und ein paar Jahresurlaube mit Mr. Right unverbindlich verbringen ist auch nicht. Aus dem Bekanntenkreis weiß ich das es viele Männer gibt die eine Frau suchen, aber kein Bock mehr auf DISCO und Tinder haben. Ich habe mit 40 geheiratet und auch die Zeit bis dahin genossen....und danach mit Kind ? NOCH VIEL MEHR ! Immer wenn mich Kinderlose fragen wie es mit einem Kind ist, sage ich: Kannst Du Dir vorstellen, morgen dein neues TRAUM-Auto abzuholen ? Ja ? So ist es jedes Mal, wenn ich die Kinderzimmertür öffne. Jahrelang. Jeder Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Noch was zu den Jahren: Wenn du mit 39 ein Kind bekommen würdest, hättest du eines bis 51 danach bist du nur noch PEINLICH. Viel Glück.

Hallo Bergshire,
warum habe ich diesen Post geschrieben? Um eine Diskussion auszulösen? Im besten Fall ja :) Deswegen bin ich doch hier. Ich möchte mich austauschen, mitteilen, dazulernen, mich mit Gedanken und Meinungen anderer Menschen auseinander setzen und Menschen begegnen, die Lust auf Kommunikation haben. Von daher bist du herzlich eingeladen, dich an einem konstruktiven Meinungsaustausch zu beteiligen.
Aus meiner Sicht gibt es in bei dem Thema: Kinder - Ja oder Nein? Kein richtig oder falsch. Ich glaube, dass muss jeder Mensch für sich ganz individuell entscheiden. Ich kenne Menschen, die haben sich bewusst gegen Kinder entschieden und sind super happy damit....und einige davon haben einen Hund...und sind auch damit happy ;) Im übrigen frage ich mich, wie du darauf kommst, dass ich keinen Partner habe...den gibt es nämlich durchaus. Allerdings ist es für mich zuallererst einmal eine ganz persönliche Frage, die ich mir selbst stellen muss....und diesen Gedankengang habe ich im obigen Post geteilt.
Auf ein Leben ohne Schubladen ;)

Hallo migratorybird,
ich schreibe Dir mal was direkt aus der Schublade:
Meine Frau hat vier alte Tanten von denen keine ein Kind hat. Da kann man jedes Thema anschneiden, es endet jedes Gespräch mit: Wir haben ja keine Kinder.

Vor ein paar Monaten kam eine nach einer guten Stunde vom Klassentreffen zurück. Die Anderen waren erstaunt, bist du schon wieder da? Ja, die zeigen sich gegenseitig Fotos ihrer Enkelkinder, darauf habe ich keine Lust.

Ich will dir übrigends kein Kind aufschwatzen, aber aus bald hundert Jahren Alter Erfahrung kann ich Dir sagen, sobald es dann mit Kinder kriegen "vorbei" ist, wird es bei vielen Frauen psychisch. Ich lebe 2018 in Deutschland daher kenne ich viele die "bewusst" keine Kinder haben.
Übrigends habe ich gerade meinen Sohn (14) zur Schule gebracht, dabei haben wir immer die schönsten Gespäche. Ich bin immer sehr freundlich zu ihm, weil er mir mal einen Heimplatz aussuchen wird. Und ja, wir haben eine Katze und sind happy damit. Soll heissen, es geht auch Beides.
Auf ein Leben mit Schubladen ;)

Also... wenn ich (als 2-facher Vater mit Ende 30) meinen Senf dazu geben darf :

Den richtigen Moment gibt es nicht, gab es nicht und wird es auch nicht geben.

Will sagen das es immer irgendwelche Pro und Contras gibt, immer ein "ach hätten wir/ich mal" oder sonst irgendwie. Manchmal denke ich ohne Kinder hätte man dies und das machen können, aber hätte hätte Fahrradkette. Ob man dies und das überhaupt gemacht hätte weiß man am Ende auch nicht.

Ich glaube am Ende wird immer zuviel überlegt, abgewogen und sich gesorgt. Man wird das Leben schon meistern. Irgendwie. Ob mit oder ohne.

Danke fürs Senf-dazu-geben ;)
Tatsächlich sehe ich das mit dem richtigen Moment auch so. Ich habe über meinen Beitrag noch länger nachgedacht und auch über die Kommentar dazu. In der Rückschau kann ich für mich sagen, dass es durchaus richtige Moment gegeben hat, nur sah ich das meist allein so. Ich hab ein Händchen für Männer, die sich in Punkto Kinder sehr sehr unsicher waren, oder klar wissen, dass sie keine wollen. In meinen 20igern war das noch nicht so ein Problem...mittlerweile ist es aber viel mehr im Fokus. Manchmal wäre "einfach machen" sicherlich besser und zielführender, als aller zu zerdenken, abzuwägen oder auszusitzen. Ich bin gespannt was das Leben bringt :)
Wie alt sind dein Kids?

Das ist vielleicht auch so ein generelles Ding das sich keiner mehr so langfristig fest binden möchte (und das würde man mit Kindern ja schon) Bei vielen Leuten frage ich mich oft was denn das Ziel sein soll (also der Beziehung) möchte man was aufbauen oder will man das Leben vor sich hin plätschern lassen?
Damals, so mit 26/27 als das mit der Schwangerschaft dann langsam amtlich war, war ich ehrlich gesagt auch unsicher ob das nun so der Hit war, ob man reif genug ist, finanziell sicher steht und und. Heute sind die Kinder 8 und 10, und man muss sagen das sich das eigentlich alles von selbst justiert hat. Klar fällt man selbst oft hinten drüber - sei es zeit für sich, oder es muss wieder dies und das beschafft werden wo man eigene Wünsche zurückstellt und natürlich Stressen die auch... aber alles in allem: Geht eigentlich 😉
Wir hatten Anfang 20 schon mal - sagen wir mal Ausfall der Regel 😉 und - ach Gott... wäre es so gekommen wäre meine Tochter heute 17 oder so. Von daher... Moment, Zeitpunkt... Hm.

"Geht eigentlich" ist doch gar kein so schlechtes Resümee ;)
Ich würde mich freuen, ein paar deiner Gedanken zum Familienleben in deinen Beiträgen zu lesen :)

Oh... das sag mal der pubertierenden Tochter 😂 die versteht es im Augenblick die Kreativität einzuschränken 😂 Nee, ich muss gestehen das es da gar nicht soviel Gedanken gibt, man lebt da mehr oder minder so blind in den Tag hinein, was glaube ich ganz gut ist.