@sikhander sagt ja nicht, dass wir uns in einem freien Markt befinden. Als Libertärer wünscht er sich aber, dass wir uns in die Richtung entwickeln.
Deine Kritik am Lobbyismus teile ich. Ein gutes Beispiel ist auch die FDA ("Food And Drug Administration") in den USA, in der man hauptsächlich ehemalige oder zukünftige Großverdiener der Industrie findet (Stichwort "revolving door") und die regelmäßig Medikamente blockiert, die die Margen von Big Pharma untergraben würden (s. Cannabis-Öl für Epileptiker, aber auch alternative Heilmethoden bzgl. Krebs).
Sie bedienen sich dabei aber staatlicher (!) Strukturen. Wenn da niemand wäre, der bestimmen würde, was wir unserem eigenen Körper zuführen könnten und was nicht, hätten wir dieses Problem nicht - dann gäbe es in der Tat einen freien Markt und die Menschen könnten sich das aussuchen, was ihnen am meisten zusagt.
Die Anstalt ist (abgesehen von einzelnen Lichtblicken, Russland- und Syrien-"Konflikt") aus meiner Sicht keine gute Informationsquelle, weil man dort (wie auch nahezu in allen anderen Medien) meint, der "Neoliberalismus" sei das große Problem. Der Kommunismus ist wohl selbst aus deren Sicht diskreditiert, aber dadurch, dass die sich non-stop gegen freie Märkte aussprechen, geht man dort zwangsweise in Richtung mehr und mehr Sozialismus. Durchschnittsverdiener in diesem Land sehen sich schon jetzt (indirekten) Steuerquoten von über 70% gegenüber und als jemand, dem Freiheit wichtig ist, tust du dir wirklich keinen Gefallen, diesen Leuten zuzuhören. Weniger Staat wird aus deren Sicht nie eine Lösung sein - eher noch die Vereinten Staaten von Europa.
Ich kann mich aber auch noch gut an die Zeit erinnern, in der ich gemerkt habe, dass hier etwas fundamental nicht stimmt, und Sendungen wie "Die Anstalt" bei mir auf dem Programm standen. Dass sie dort heute nicht mehr sind, hab ich libertären Denkern wie Mises, Rothbard und Hoppe zu verdanken, der österreichischen Schule der Nationalökonomie.
Ich lass dir einfach 'mal einen Link da, in dem ich meinen Lernprozess etwas veranschaulicht habe: https://steemit.com/deutsch/@menckensgeist/wie-kommt-man-eigentlich-dazu-eigentuemlich-frei-zu-lesen ("Wie kommt man eigentlich dazu, sich 'libertär' zu nennen", wäre ein guter Alternativtitel)
Ich führe das so detailliert aus, weil es mir wirklich die Augen dafür geöffnet hat, in welche Richtung wir gehen müssen, und mich so linke Pseudo-Systemkritiker wie die von der Anstalt oder Ken Jebsen meiden lässt. Diese Leute werden jubeln, wenn über Europa und der Welt die Flagge der "Menschlichkeit" weht , ein globaler Kommunismus ausgerufen und du als Individuum zertreten wirst.
Grüße,
@menckensgeist
edit: "Die Vereinigten Staaten von Europa" von Oliver Janich sind übrigens ein sehr gutes Buch, wenn du dich für diese Themen interessierst und sich gleichzeitig etwas konspirativere Sachen nicht abschrecken.