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RE: „Der Kapitalismus ist die legitime Gaunerei der herrschenden Klasse.“ | Al Capone - German Free Mind

in #deutsch7 years ago (edited)

Wenn du dich von der Politik fernhalten willst, dann ja wohl, weil deren Macht aus dem Lauf einer Kanone kommt. Weil sie auf Gewalt basiert.

Wenn du im Gegenzug dann Freiwilligkeit wertschätzt und die friedliche Kooperation freier Menschen, dann befürwortest du automatisch Märkte, Eigentumsrechte und Kapitalismus.

Falls dir diese libertäre Herangehensweise nicht vertraut ist (was ich mir bei deinen Beiträgen fast nicht vorstellen kann), kannst du ja 'mal in diesen Essay von Rothbard 'reinschauen - "Anatomie des Staates" heißt er:

http://www.misesde.org/?p=11961

Nachtrag: Hier ist noch ein Klassiker aus den 80ern =)

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Ja, vom german.free.mind hatte ich jetzt kein olles Kapitalismus-Bashing erwartet. Wenn es eine herrschende Klasse gibt, dann befinden wir uns kaum auf einem freien Markt.

Warten wir 'mal die Antwort ab ;) vielleicht reicht der Essay ja bereits, um den Geist etwas aufzuklären.

Hallo ihr beiden!
Also zu dem Essay - der ist wirklich gut. Und natürlich befürworte ich Freiwilligkeit, Friedlichkeit und Wertschätzung zueinander. Das ist jedoch in unserem System nicht gegeben. Hier wird - wie der Herr im Video auch sagt - gefordert, gefordert und weiter gefordert. Es steht zwar nicht iwann jemand mit einer Knarre vor deiner Haustür, aber wir alle wissen was passiert, wenn du es nicht schaffst sämtliche Abgaben an den Staat zeitgerecht abzuliefern.
Dann könnte man jetzt weitergehen und darüber sprechen, wofür Steuergelder hauptsächlich verwendet werden... oder die Gelder der GEZ.
@skihander Ich sehe nicht, dass wir auf einem freien Markt befinden. Oberflächlich schon - ja. Aber wenn ich sehe, wie viele Erfindungen, Produkte und Dienstleistungen, welche die Menschheit oder das Individuum wirklich evolutionär voranschreiten lassen kann unterdrückt, abgekauft oder massiv bekämpft werden, weil sonst Großkonzerne der Energie bspw. eine wahnsinnig große Menge an Kunden verlieren würde.. dann erkenne ich Machtstrukturen in den Lobbys und den Großkonzernen dieses Planeten. Konzernchefs sitzen mit in der Runde der Gesetzgebung der Politiker und geben den Ton an, welche Gesetze verabschiedet werden und welche nicht. Der Bürger hat da sehr wenig bis gar nichts zu melden.
Sehr amüsant in dem Sketch von Die Anstalt zu sehen:

Ich hab das Gefühl wir ticken im Herzen gleich - wir wollen Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit - blicken jedoch aus verschiedenen Perspektiven auf die Welt und dessen Geschehnisse ;)

Alles Gute !

@sikhander sagt ja nicht, dass wir uns in einem freien Markt befinden. Als Libertärer wünscht er sich aber, dass wir uns in die Richtung entwickeln.

Deine Kritik am Lobbyismus teile ich. Ein gutes Beispiel ist auch die FDA ("Food And Drug Administration") in den USA, in der man hauptsächlich ehemalige oder zukünftige Großverdiener der Industrie findet (Stichwort "revolving door") und die regelmäßig Medikamente blockiert, die die Margen von Big Pharma untergraben würden (s. Cannabis-Öl für Epileptiker, aber auch alternative Heilmethoden bzgl. Krebs).

Sie bedienen sich dabei aber staatlicher (!) Strukturen. Wenn da niemand wäre, der bestimmen würde, was wir unserem eigenen Körper zuführen könnten und was nicht, hätten wir dieses Problem nicht - dann gäbe es in der Tat einen freien Markt und die Menschen könnten sich das aussuchen, was ihnen am meisten zusagt.

Die Anstalt ist (abgesehen von einzelnen Lichtblicken, Russland- und Syrien-"Konflikt") aus meiner Sicht keine gute Informationsquelle, weil man dort (wie auch nahezu in allen anderen Medien) meint, der "Neoliberalismus" sei das große Problem. Der Kommunismus ist wohl selbst aus deren Sicht diskreditiert, aber dadurch, dass die sich non-stop gegen freie Märkte aussprechen, geht man dort zwangsweise in Richtung mehr und mehr Sozialismus. Durchschnittsverdiener in diesem Land sehen sich schon jetzt (indirekten) Steuerquoten von über 70% gegenüber und als jemand, dem Freiheit wichtig ist, tust du dir wirklich keinen Gefallen, diesen Leuten zuzuhören. Weniger Staat wird aus deren Sicht nie eine Lösung sein - eher noch die Vereinten Staaten von Europa.

Ich kann mich aber auch noch gut an die Zeit erinnern, in der ich gemerkt habe, dass hier etwas fundamental nicht stimmt, und Sendungen wie "Die Anstalt" bei mir auf dem Programm standen. Dass sie dort heute nicht mehr sind, hab ich libertären Denkern wie Mises, Rothbard und Hoppe zu verdanken, der österreichischen Schule der Nationalökonomie.

Ich lass dir einfach 'mal einen Link da, in dem ich meinen Lernprozess etwas veranschaulicht habe: https://steemit.com/deutsch/@menckensgeist/wie-kommt-man-eigentlich-dazu-eigentuemlich-frei-zu-lesen ("Wie kommt man eigentlich dazu, sich 'libertär' zu nennen", wäre ein guter Alternativtitel)

Ich führe das so detailliert aus, weil es mir wirklich die Augen dafür geöffnet hat, in welche Richtung wir gehen müssen, und mich so linke Pseudo-Systemkritiker wie die von der Anstalt oder Ken Jebsen meiden lässt. Diese Leute werden jubeln, wenn über Europa und der Welt die Flagge der "Menschlichkeit" weht , ein globaler Kommunismus ausgerufen und du als Individuum zertreten wirst.

Grüße,
@menckensgeist

edit: "Die Vereinigten Staaten von Europa" von Oliver Janich sind übrigens ein sehr gutes Buch, wenn du dich für diese Themen interessierst und sich gleichzeitig etwas konspirativere Sachen nicht abschrecken.