Meine Lieben!
Nachdem meine letzten Artikel hauptsächlich Interviews waren, heute wieder etwas persönliches aus meinem Leben. Sicher habt ihr den Spruch schon einmal gehört:
"Mache jeden Tag etwas, wovor Du Angst hast."
ELEANOR ROOSEVELT
Sicherlich gibt es Menschen, die mit diesem Satz nicht viel anfangen können. Andere begeben sich immer wieder in Situationen, die sie in Aufregung versetzen. So auch bei mir am letzten Wochenende. Und ihr werdet vielleicht lachen, aber ich habe wirklich:
Angst vorm Vorlesen
Hä Angst vorm Vorlesen?!?!
Ja ich habe Angst vorm Vorlesen! Viele belächeln das und ich weiß auch nicht mehr genau, seit wann ich diese Angst mit mir herumtrage. Ich schiebe es immer auf meine Schulzeit und sage ich habe ein "Vorlesetrauma", aber ich weiß nicht mal, ob dies ganz sicher so war.
Meine Erinnerung reicht noch in meine Schauspielausbildung zurück zum "First reading". Hier hält man das erste Mal das Drehbuch bzw. das Theaterstück in den Händen und liest es locker in der Runde vor, wenn man dran ist. Ich habe mich oft verlesen, wurde dann nervös und habe mich daraufhin erst recht "verhaspelt". Das hat sich über die Jahre so aufgebaut.
Vor ein paar Monaten bin ich von einer befreundeten Regisseurin und Schauspielerin gebeten worden, Gedichte von Mascha Kaléko vorzutragen. Natürlich erzählte ich sofort von meinem scheinbaren Vorlesetrauma, aber sie meinte, das wird schon. Und Ja! Ich gehöre zu den Menschen, die sich ihren Ängsten stellen und es trotzdem tun.
Der letzte Samstag ..
Die Lesung sollte um 20 Uhr beginnen. Ab dem Moment, wo ich das französische Lokal betrat, in dem es stattfinden sollte, war ich so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr. Ich sah meinem Mann in die Augen und fragte ihn: "Warum tu ich mir das an?" - Er konnte mir diese Frage nicht beantworten, aber kennt mich nach all den Jahren. Ich will es wohl immer wieder wissen, wie das Leben außerhalb meiner Komfortzone so aussieht.
Zu allem Überfluss war es meine Aufgabe die Lesung zu eröffnen bzw. anzufangen. Mein Mund war ganz trocken und schon ging es los. Kennt ihr das Gefühl, wenn das Herz so stark pocht, dass man denkt, Andere könnten es sehen??
Eigentlich mag ich das Ja. Paradoxerweise fällt mir schauspielen viel leichter als vorlesen. Ich würde sogar eher singen als vorlesen. Und glaubt mir, ich kann nicht besonders gut singen.
Wie war es?
Ich habe mich nur zweimal kurz verlesen, aber ich denke nicht, dass es jemand bemerkt hat. Ich bin froh, dass ich es gemeistert habe! Und ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen. Mein innerer Kritiker sagte mir zwar, ich hätte es noch besser machen können, aber dem habe ich Redeverbot erteilt.
Liebe Yasmin, ich finde es wundervoll und beeindruckend, dass du dich deinen Ängsten stellst. Dies tun sehr wenige Menschen mit der Folge, dass die Ängste immer schlimmer werden und sich diese Menschen immer weiter in ihr Schneckenhaus zurückziehen.
Der Weg hinaus ist immer - wie du so schön schreibst - offen und neugierig dafür zu sein, was sich außerhalb deiner Komfortzone befindet. Und siehe da: niemand reisst einem den Kopf ab, weil vielleicht das eine oder andere nicht so perfekt gelaufen ist! Das Gefühl, die eigene Angst überwunden zu haben, macht einen stolz und gibt viel Selbstvertrauen und Zuversicht sich noch weiter zu "ent"wickeln.
Ich erinnere mich selbst an meine Schulzeit, mein erster großer freier Vortrag vor der Schulklasse. Ich konnte Tage davor nicht schlafen und bin den Vortrag immer und immer wieder in Gedanken durchgegangen und hatte große Angst davor mich zu blamieren. Am Ende war alles gut und jeder Vortrag wurde immer besser.
Very well done! ;-)
Lieber Peter! Oh ich habe mich ehrlich sooo sehr über dein liebes Kommentar gefreut!!! Danke!!! Und danke auch dass du deine Schulerinnerung mit uns geteilt hast. Bis bald!!!
Dem möchte ich mich anschließen! Ich glaube, den meisten von uns ging es ähnlich. Mir persönlich schon.
Ich gratuliere dir zu deinem Mut.
wundervoll, echt, leicht, sanft, verletzlich, stark - wundervoll... sagte ich schon wundervoll? :-)
Du hast wundervoll vergessen ;)
<3 Danke Du Liebe!!! (P.S. bist du morgen Abend mit dabei????? steemitsisterhoodmeet up??)
wo find ich das denn?
Kennst du den discord? hier der Link dazu https://discordapp.com/invite/g6ktN45 einfach anklicken, dann app runterladen, Push to Talk installieren und um 20 Uhr zum audio meet up dazu kommen. Und bei Fragen sehr gern melden :-)
Super, dass du dich deiner Angst gestellt hast. Ging mir neulich beim Poetry-Slam auch so. Bei mir hat sich das ebenfalls erst mit der Zeit entwickelt. Als Kind habe ich total gerne vorgelesen und betont. In der Grundschule habe ich mich immer sofort gemeldet, wenn es darum ging, wer vorlesen soll. Doch dann zur späteren Schulzeit wurde ich ausgelacht. Es wurde immer schlimmer, dass ich schon mit Stottern angefangen habe. Ich möchte es mir wieder antrainieren, gerne vorzulesen. Vielleicht hören wir da auch nochmal was von dir? :)
Merke auch, dass es superwichtig ist, immer wieder über seinen Schatten zu springen.
Hey danke fürs Lesen und für dein Kommentar. Ich hab dich beim Poetry Slam gehört und du warst super!! Die Geschichte mit der Schule find ich ganz schön blöd- du hast es so gern gemacht und wurdest dann ausgelacht. Manchmal denke ich mir, dass Kinder auch ganz schön grausam untereinander sind. Gut dass Du niemals aufgehört hast und ich wünsch dir von Herzen, das du wieder zu dem Mädchen in der Grundschule wirst, die hier schreit, wenn es ums vorlesen geht. Zu mir: Also vorlesen eher nicht, nicht weil ich Angst habe, sondern weil Spielen mir mehr liegt, aber wer weiß vll habe ich beim poetry slam auch mal einen Text den ich beitragen mag. Schönen Abend dir!!
Das war wirklich wieder ein mitreißender Beitrag meine Liebe :) Ich gehöre normalerweise eher zu der Kategorie Mensch, die sich den Ängsten nur stellt, wenn es vom Universum forciert wird und ich keine Alternative sehe: glaube aber, unbewusst bringe ich mich immer wieder selbst in diese Situationen und das ist wohl auch gut und wichtig so. Stecke mitten drin mich meiner Angst zu stellen: Habe mich lange vor dem notwendigen Arbeitsplatzwechsel gedrückt, bis das Schicksal mir keine Wahl ließ, da die Zustände unhaltbar wurden... Jetzt geht es nächste Woche los und ich bin ganz nervös. Danke, dass du deine Erfarhung mit uns geteilt hast 💐 Liebe Grüße
Hey danke fürs Lesen und kommentieren. Ich wünsch dir für deinen neuen Job von Herzen alles alles Gute!!!
Ich auch. Alles Gute und viel Glück ;)
Dankeschön! 😊👍🏽 Immer wieder gerne, hoffe die nächsten Tage wieder etwas mehr Freiraum für Steemit zu haben 😆 War übrigens ganz überrascht, dass du „schon“ Mama bist, wie alt bist du denn? Wenn ich fragen darf 😅 Oder bringe ich jetzt was durcheinander 🤔😊 LG 🌸
Oh klar kannst du fragen: ich bin 35, aber auch ein ewiges Kind:-)) und bin relativ spät Mama geworden, da war ich fast schon 33. Dann bis heute Abend!!
Ewiges Kind sein ist super! Ach stimmt.. Mal sehen ob ich es zeitlich und psychisch schaffe (mich das so traue hmmm), wenn nicht heute dann bestimmt nach deinem Artikel in der Zukunft, da man sich ja der Angst stellen muss ;-) LG
Ach das kenn ich! Sogar ich bin oft aufgeregt obwohl ich es ins Leben gerufen habe- lach... sei auch gern dabei als stille Zuhörerin oder ein anderes Mal- ganz so wie es sich stimmig anfühlt <3
Das hast du lieb gesagt, diesmal wurde mein schwankender Mut von Migräne getrübt. Ist denn technisch etwas zu beachten? Brauche ich "Ausrüstung" oder schalte ich nur den Kanal mit dem Lautsprecher ein und bin dann dabei? Als Info evtl. fürs nächste mal :) hoffe ihr hattet einen schönen Abend!
Über den eigenen Schatten zu springen ist oft sehr schwer.
Besonders wenn die Schatten aus der Vergangenheit
einem ständig zuwinken und vereinnahmen wollen.
Dennoch haben wir die Fähigkeit,
positive Bestärkungen,
lobende und tröstende Worten
zuzulassen und uns zu verändern.
Letztlich kann uns die Vergangenheit nichts
mehr anhaben.
Manchmal ist es wichtig zu erkennen, welche
Menschen uns fördern und anerkennen.
Sie werden uns nicht herunterziehen und
uns bestärken.
Danke für Deinen inspirierenden Artikel.
Aus Deiner Lebensgeschichte kann man viel
lernen.
Alles Gute.
Hey sorry für meine späte Antwort! Ich danke Dir für dein Kommentar. Der Artikel ist schon sehr alt, aber dennoch freue ich mich, dass Du ihn gelesen hast. Beste Grüße!!
Wow... sehr geil!
ja das sollte man wirklich öfter tun. Also etwas machen wovor man Angst hat. Jeden Tag finde ich persönlich etwas ungesund. Man muss das ja dann auch irgendwie verarbeiten. aber regelmäßig sollte es schon sein.
Wann habe ich es das letzte mal getan? Ich denke seitdem ich unterwegs bin mache ich es ständig. Wild campen kann schon manchmal Angst machen 🤗
Danke für dein Feedback <3 Oh ja wild campen kann auch Angst machen, find ich super wie du das machst!! - hast du eigentlich einen Hund oder so? oder wirklich ganz ganz allein??
ne ich bin wirklich ganz ganz alleine... ich glaube mit Hund hätte ich noch mehr Angst... der schlägt ja bei allem um dich rum an, obwohl in 99.9% der Fälle gar nichts böses ist 😇
Wow, danke für Deine Inspiration ! Meinen allergrößten Respekt !
Ich hatte immer Angst davor, Rolltreppen nach unten zu fahren. Wenn ich in einem Kaufhaus bin, nutze ich stets die Gelegenheit und überzeuge mich selbst davon, dass nichts passieren kann.
Hey danke fürs Lesen! Super, dass du trotzdem Rolltreppen fährst!! - und dass du uns dran teilhaben lässt:-D
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<3 @chriddi
Wow, wie toll, dass du dich getraut hast. Ja, ich hab mich auch mal etwas getraut. Vielleicht schreibe ich dazu demnächst mal etwas.
Oh ja mach das doch! Und schick mir dann gern den Link im discord- überseh auch gerade so viel. Freu mich drauf!!
Herzlichen Glückwunsch, dein Beitrag wurde von @ocd entdeckt und in unserer täglichen Zusammenstellung #139 vorgestellt!
Du kannst @ocd folgen – erfahre mehr über das Projekt und entdecke andere Juwele! Wir streben nach Transparenz.
Wenn du möchtest, dass deine Posts von @ocd resteemed werden, um eine größere Zielgruppe zu erreichen, verwende das Tag #ocd-resteem. Du kannst hier mehr darüber lesen.
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Danke!!!
Sehr gut! Herzlichen Glückwunsch :)
Danke Dir!!!
Haha :-D Das ist lustig!
Ja, dieses Angst-Überwinden.
Als ich noch im Theater arbeitete gab es immer Positionen, vor denen ich mich sträubte. Verantwortungsvolle Aufgaben und so. Anfangs versuchte ich mich rauszureden, aber man ließ mich nicht. Dann merkte ich, daß es ja eigentlich ganz gut geht. Und dann habe ich mir angewöhnt einfach immer „Ja“ zu sagen. Und irgendwann landete ich als Stage-Manager bei dem Stück „Cats“. Da der mitgereiste Stage-Manager einfach so abgehauen ist (hatte kein Bock mehr) und die Premiere am nächsten Abend war, bat man mich zu übernehmen, da ich ja schon eh fast jede Stelle im Theater gemacht hatte. Ich schwitzte Blut und Wasser, aber nach der Blitzeinarbeitung lief alles sehr gut, und es war der schönste Job den ich bis dato hatte.
Aber mein letztes Angst überwinden war bei einem Konzert: wir waren zu fünft und sollten auf einer kleinen Bühne drei Nummern spielen. Zwei Cover, eine Eigenkomposition. Die Mitmusiker waren absolute Chaoten, nicht Nüchtern, eigentlich katastrophal. Das konnte NUR grausam werden! Aber ich hatte schon zugesagt und konnte sie nicht hängen lassen. Also Montag Abend ab in die Bar. Wir waren die vierte Band des Abends. Nur noch eine Band vor uns. Ich betete um einen spontanen Bühnenbrand, oder Meteoriteneinschlag in der Nähe. Aber nein; es ging los. Das Konzert war so grauenvoll – jeder spielte immer daneben und falsch – daß ich nach einer Weile mir einfach dachte: „Sieh es mit Humor“. Und tatsächlich; das war der schlimmste Gig den ich je spielte, und seitdem kann mich nichts mehr schocken.
Ich bin geheilt. Und schamlos geworden.
Ich wünsche noch Frohe Ostern.
Lieber @sunra! Oh mann hab eben durch Zufall gesehen, dass mir Dein Kommentar voll durch die Lappen gegangen ist! Das tut mir leid, keine Ahnung wie das passieren konnte!! Danke für deine lustige Geschichte! SIe ist angekommen - besser spät als nie!!!
Bin gerade über den anderen Artikel hier gelandet. Gut, daß Du Dir einen Ruck gegeben hast. <3
Ich hab als etwa Neunjährige auch mal versucht, anderen etwas vorzulesen. Wir waren zu dritt im Krankenhauszimmer (es war die Zeit meiner Mandeln-OP) und die anderen beiden Mädchen lagen mir gegenüber nebeneinander. Die eine hatte furchtbares Heimweh und konnte super vorlesen, die andere hörte ihr gern zu. Eine gute Symbiose. Aber ich wollte dann auch mal vorlesen. Also bekam ich das Buch, aber nicht für lang. Denn ich las wirklich holprig und war selbst nicht zufrieden. Trotzdem hat es mich auch geärgert, daß die andere mich kritisierte.
Müßte ich heute einen Text vom Blatt vor großer Gruppe ohne Vorbereitung vorlesen, würde ich mich auch sehr schnell verhaspeln.
Hey Danke fürs Kommentar! Ja das mit dem verhaspeln kenn ich- es fängt bei mir aber immer zuerst im Kopf an:-D denn lesen habe ich ja eigentlich gelernt hihi