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Du hast recht, ich gehöre definitiv auch zu den Aufnahmebehinderten. Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass alles so kommt, wie es soll. Ich glaube kaum, dass jemand mich da vom Gegenteil überzeugen kann.
Was machen wir aber nun mit dieser Erkenntnis? So weiter wie bisher oder mal was anderes?

@bozo : Wenn alles kommt, wie es soll, dann ist es auch egal, ob weiter so oder mal was anderes. Im übrigen glaube ich nicht, dass Du zu den Aufnahmebehinderten zählst.

Nein, stur würde ich das nicht bezeichnen, eher einsichtig und friedlich.

Es macht absolut keinen Sinn sich mit Menschen auseinander zu setzen die immer wieder von sich selbst behaupten sie wären so weltoffen und wenn es z.B. um Politik oder Religion geht, aber auch um Themen des Alltags, dann verteidigen sie fast schon mit einer Aggressivität in der Stimme ihre Standpunkte.

Wozu eigentlich? Es nimmt ihnen niemand etwas weg. Ich glaube in dieser Gesellschaft wird es immer mehr unmöglich auf der Basis von Fakten zu diskutieren, Gedankengänge oder Meinungen darzulegen. Manchmal habe ich den Eindruck einigen Menschen geht es nur darum der vermutlich "bessere" Mensch zu sein oder einfach nur darum Recht zu haben. Kommunikation ist für mich aber kein Wettbewerb und kein Boxring.

In der Regel merkt man das sehr schnell in einem Gespräch. Ich versuche dann das Thema zu wechseln. Ist das gleiche rechthaberische Verhalten auch bei anderen Themen zu bemerken ist für mich sehr schnell das Interesse an einem Gespräch verloren und ich ziehe gemütlich meine Bahnen und verwende meine Energie für schönere Dinge.

Stur oder arrogant würde ich das nicht nennen, wenn man nicht weiter kommt, dann ist das halt so, aber man muss sich das nicht reinziehen und kann für sich selbst die schöneren Begegnungen wählen.

Beste Strategie. Sobald es in Stress ausartet, ist auch für mich der Zeitpunkt gekommen, mich aus derartigem Zeugs zu verabschieden. Kann allerdings auch zur Folge haben, dass dir das als Arroganz nachgesagt wird und du es nach 2 Jahren dann "aber mal so richtig gezeigt" bekommst. Wenn du das Spiel dann nochmal genauso gemütlich abpfeifst, weils dich langweilt, kanns passieren, du hast nen Stalker am Hals. Also wie du es machst, machst du es eh verkehrt.
Bleib dir einfach selber treu, @leroy.linientreu. ;)

Ja, so ist das. Hatte schon eine Stalkerin im "real life", das wünscht man niemandem. Man muss eben aufpassen, dass es nicht als Arroganz rüberkommt, aber das hat man selbst in der Hand. Es ist ja auch keine Arroganz, es ist einfach: keine Lust auf diesen Diskurs. Ich hab seitdem weniger Stress als früher, wo ich mein blödes Maul nicht halten konnte :-)

Ich finde, du sprichst eine Königsdisziplin an.

Außerdem, so scheint's, wirst du weiser mit dem Alter. Ich sage das jetzt nur, weil ich mir auch diese kommende Weisheit gerne anheften will oder zumindest das Ziel dahin habe.

Ich kann dir nur zustimmen, dass Diskutieren eigentlich nur ermüdend ist. Und Meinungen austauschen auch.

Wenn ich kein Interesse an dem habe, was ein anderer mir an unerkannter Perspektive geben kann, dann ist es eben auch nicht so, dass der andere meine Sicht erpicht zu erkennen ist. Das ist immer ein Wechselspiel.

Tatsächlich kommt es aus dem Buddhismus - aber auch sonst von intelligenten Leuten - dass man am besten schweigt oder das Weite sucht, wenn's um Glaube, Politik, Arme, Reiche, den Nachbarn, seinen Garten .... geht.

Ich habe ungefähr 270 Familientreffen, 264 Parties und get togethers, 100000 Small talks hinter mich bringen müssen, um zu erkennen, dass ich mir die viele Luft auch hätte sparen können.

Glaub bloß nicht, dass das oben Postulierte von mir zu 100% in der Praxis umgesetzt wird. Ich hab's nur theoretisch kapiert. Praktisch arbeite ich mich aber kontinuierlich nach vorne. Meine Frau schafft's jedenfalls immer wieder, mich auf die Palme zu bringen. Schaff ich bei ihr aber auch :-)

jau, darum auch "Königsdisziplin" - mir gehts auch so, dass ich mich immer wieder aufs Neue provozieren lasse. Hatte erst vor einigen Monaten einen Mords-Streit mit einer Jugendfreundin. Und mit meinem Liebsten: auch da kracht es hin und wieder. Ansonsten könnte ich dich mit "Jesus" ansprechen und du mich mit "Mutter Theresa":-)

Ich habe mich früher extrem leicht in sinnlose und vor allem endlose Diskusionen verwickeln lassen und ich war so einer der Menschen, denen extrem daran gelegen war, das der Andere meine Meinung akzeptierte als die Wahrheit.

In Asien habe ich gelernt, das los zulassen und darüber bin ich sehr froh. Ich kann jetzt viel besser akzeptieren was ist und annehmen :) Zeitgleich die Energie dahin lenken wo sie etwas verändert.

Lebhafte und vor allem (für beide Parteien) hilfreiche Diskussionen können nur dort entstehen, wo man wenigstens versucht seinen Horizont für die andere Ansicht zu öffnen. Zu selten heutzutage...

Das ist eine sehr vernünftige Einstellung! Der massenhafte Ersatz von Religion durch Politik scheint mir eine besonders plausible Zustandsbeschreibung unserer Gesellschaft zu sein.

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